Bild Leipzig 04.01.2008

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Mein Freund Dean Reed

Hier erzählt der Ex-Chef des Dokfilm-Fests, wie der "rote Elvis" wirklich war - und warum der Film über sein Leben unbedingt in Leipzig spielen muss

Von Petra Gebauer

Leipzig/Berlin - Der Cowboy und sein bester Freund.

Ronald Trisch (78) verfolgt aufmerksam die Vorbereitungen für den Dean-Reed-Film "Comrade Rockstar" des Hollywood-Stars Tom Hanks (52, BILD berichtete). Nicht ohne Grund, denn der langjährige Chef des Leipziger Dokfilm-Festivals (1973-1989) war ein enger Freund von Sänger Dean Reed (†47). In BILD spricht er exklusiv über die ungewöhnliche Männerfreundschaft zwischen dem US-Amerikaner und dem Kinofan aus der DDR.

Das erste Mal trafen sich die beiden bei den X. Weltfestspielen 1973 in Berlin. Trisch: "Ich war von Dean sofort begeistert. Er versprach, zum Festival nach Leipzig zu kommen."

Und er kam, immer wieder! Trisch über Reed: "Er war immer auf der Suche nach Kontakten. Traf Filmemacher aus Kuba, Argentinien und Chile. Wir redeten stundenlang, nur englisch."

Am Abend zogen die beiden durch Leipzig. Saßen in der Astoria-Bar. "Dean hat ganz wenig getrunken, wollte lieber reden. Manchmal hat er seine Gitarre mitgebracht und gesungen." Wenn er durch Leipzigs Straßen lief, wurde er häufig angesprochen. "Doch Dean fühlte sich nie als Star, war offen, ehrlich. Wollte immer ein ganz normaler Mensch sein. Und war so gar kein typischer Amerikaner." Und doch hatte er Privilegien, konnte ohne Anmeldung und Warteschlange ins Panorama-Café im Uni-Hochhaus.

Seine Fans traf er lieber im Kunstkino "Casino". Trisch: "Alle jubelten ihm zu. Da war er glücklich. Gage war ihm egal. Das kannte ich von keinem anderen Künstler."

Doch Anfang der 80er Jahre rutschte der Künstler in eine schwere Krise. "Die Auftritte liefen schlecht, er war bei der Jugend nicht mehr gefragt. Für einen gefühlsbetonten Menschen wie Dean eine Katastrophe."

Das letzte Treffen der Freunde in Leipzig fand wenige Wochen vor dem tragischen Tod von Dean Reed 1986 statt. "Er wollte mir unbedingt seine Biografie 'Dean Reed - Aus meinem Leben' persönlich geben. Schrieb eine Widmung hinein: 'Für Ronald - ich danke dir für deine Freundschaft ... Keep smiling.'" - Lächle!

Ronald Trisch fällt das Erzählen schwer: "Es war ein Abschied für immer. Das begriff ich erst viel später."

Reeds alter Freund hat jetzt nur noch einen Wunsch an Tom Hanks und die Filmleute aus Amerika: "Sie sollen viele Orte aus Leipzig zeigen. Dean mochte die Stadt sehr. Und der Film soll so realistisch wie möglich sein, nicht spekulativ."

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Letzte Änderung: 2011-12-01