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American Rebel

International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed

Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

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21. November 2013
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Das Neue Chilenische Lied

Das Neue Chilenische Lied

Unter diesem Motto stellte die Gruppe MUSIKANDES, die sich 2008 gründete, ihre neue CD "Y se abriran las grandes alamedes" (Es werden sich die großen Straßen öffnen) am 6. Oktober 2013 in Saarbrücken vor. Darauf haben die beiden Chilenen Daniel Osorio (Hochschule für Musik) und Romina Tobar (Instrumentenbauerin) in ihrem Repertoire u.a. die letzten Verse Victor Jaras, das Manifest, das Vaterunser an einen Bauern aufgenommen, zusammen mit 3 anderen Musikern, die außer Gitarren auch Querflöte, Panflöte und Charango spielen.

Beide Musiker stehen in der lateinamerikanischen Tradition, in der sich die sozialen Probleme und die Schönheit der Musik mischen. Violeta Parra und Victor Jara sammelten nicht nur die Lieder der Bauern, Bergleute und Fischer, sondern auch ihre Literatur, Bräuche und Kunsthandwerk. Sie lebten mit ihnen und teilten ihre Kämpfe ums Überleben, aber auch ihre Träume.

Was unter der Regierung von Salvador Allende erblühte, fand nach dem faschistischen Putsch Pinochets ein jähes Ende. So wie Inti Illimani und Quilapayun nehmen Daniel und Romina heute dieses Erbe wieder auf, indem sie deren Weg folgen und auch neue Pfade beschreiten.

Das Neue Chilenische Lied

Das Booklet ist liebevoll gestaltet mit lateinamerikanischen Motiven. Besonders interessant ist, dass sie ab Seite 2 von de Muralistas erzählen, die 1964 ihre Proteste in großformatigen Bildern auf die Einfassungsmauern des Mapucheflusses in Santiago de Chile malten. Unter der Regierung Pinochets wurden die Wandmalerein, die sich über eine Länge von mehr als einem Kilometer erstrecken, weiß überpinselt. Aber bei einem Hochwasser im Jahre 1979 wurde die Farbschicht abgewaschen, und noch heute stehen sie als Symbol der Freiheit.

Wie sang Dean Reed - No nos moveran - wir werden uns nicht unterkriegen lassen (Lieder für den Frieden 1983).

Nach ihren früheren Projekten wie Santa Maria de Iquique, Misa Griolla, Hommage an Violeta Parra, Das unvollendete Lied von Victor Jara, Der andere 11. September werden sie 2014 ein neues Programm mit dem Namen Hanns "Eisler Revisited" herausbringen, mit dem sie ihr Engagement auf die deutsche soziale Bewegung ausweiten. So wie sie schon auf ihrer aktuellen CD von Hannes Wader "Die Moorsoldaten" gesungen haben.

30. September 2013
Thomas Grossman, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Der jungenhafte Mann mit den strahlenden Augen

Feier in Potsdam zu Dean Reeds 75. Geburtstag

Hanns-Eisler-Klub

"Ich weiß, dass ich die Welt nicht ändern kann. Aber wenn ich sterbe, möchte ich, dass die Welt etwas besser geworden ist, weil Dean da war." Dieses Zitat von Dean Reed hing an der Tür des Hanns-Eisler-Clubs in der Saarmunder Straße in Potsdam, als dort am 28. September diesen Jahres der 75. Geburtstag des Schauspielers und Musikers gefeiert wurde. Und zwar von den Freunden der Dean-Reed-Website. Aber diese hatten auch Gäste aus der Filmbranche eingeladen, die Dean Reed persönlich gekannt haben und es kamen auch weitere Interessierte. Die meisten Anwesenden waren aus Berlin, einige aber auch aus Leipzig, Dresden oder sogar Saarbrücken.

Natürlich wurde man mit Musik von Dean Reed empfangen, an die Wand wurden Dia-Fotos sowie Ausschnitte aus dem Dean-Reed-Film "Aus dem Leben eines Taugenichts" geworfen, man konnte Dean-Reed-Memorabilien (Schallplatten, Kugelschreiber, Buttons, CDs, Videos, Kalender) kaufen und es gab Kaffee und Kuchen.

Annette Otto aus Zwenkau bei Leipzig - von den Freunden der Website - eröffnete die Veranstaltung. Sie sagte u.a.: "75 Jahre und Dean – wer kann sich das vorstellen? Ich nicht, ganz ehrlich. Für mich bleibt er immer der ewig junge, jungenhafte Mann in Blue-Jeans mit wunderschön strahlenden Augen, der mich immer und immer wieder begeistert hat und der mein Vorbild war und ist." Dann sangen alle gemeinsam für Dean "Happy Birthday".

Begrüßungsrede von Annette

Der Autor F.-B. Habel und Dorothea Holloway F.-B. Habel, der wie in den vergangenen Jahren die Moderation übernommen hatte, führte durch das Programm. Zuerst befragte er die Schauspielerin Dorothea Holloway, die gemeinsam mit ihrem inzwischen verstorbenen amerikanischen Mann, dem Filmexperten Ron Holloway, Dean Reed mehrmals begegnet ist. Frau Holloway las auch aus ihrem Bulletin "KINO – German Film" vor. Einige Zeilen daraus: "Es erwies sich, dass Dean über sein nächstes Projekt reden wollte. Er plante, nach eigenem Szenarium den Film 'El Cantor' zu drehen, die Geschichte des populären chilenischen Sängers Victor Jara, der während des Pinochet-Putsches umgebracht worden war... Da er für das Fernsehen der DDR gedreht wurde, erreichte der Film nie die große Aufmerksamkeit, die er verdient hätte... obwohl er einer der bemerkenswertesten Filme in Dean Reeds Karriere war."

Günter Reisch, Gerd Gericke, F.-B. Habel Als nächstes interviewte F.-B. Habel den DEFA-Filmregisseur Günter Reisch und den DEFA-Dramaturgen Prof. Gerd Gericke. Reisch erzählte, wie Dean seinen Film "Wolz" gesehen hatte und wie begeistert er davon war. Deshalb kam er zu Reisch und legte ihm Skizzen zu einem eigenen Film - "Bloody Heart" - über den Indianeraufstand 1973 in Wounded Knee auf der Pine Ridge Reservation in South Dakota vor. Reisch meinte, den Film könne man gut in den USA, mit den typisch amerikanischen Autos, drehen. Ein Indianerfilm der DEFA mit Pferden – ja, das ginge wohl - aber mit amerikanischen Autos? Eine Zusammenarbeit mit dem Filmwesen der UdSSR wurde angestrebt und mit dem Filmstudio in Lettland vorangetrieben. Gedreht werden sollte aber auf der Krim. Dort wurden dann auch Probeaufnahmen gemacht. Später – kurz vor Deans tragischem Tod - dann auch in Berlin, auch mit Deans Ehefrau, Renate Blume, die die weibliche Hauptrolle übernehmen sollte. Reisch wollte – im Gegensatz zu Dean - dass die Hauptfiguren widersprüchlicher gezeichnet werden, nicht gar so heroisch. Reisch glaubte zu bemerken, dass Dean und Renate nicht ganz bei der Sache waren – es musste wohl private Probleme geben.

Günter Reisch, Gerd Gericke, F.-B. Habel

DEFA-Dramaturg Gerd Gericke erzählte über seine Zusammenarbeit mit Dean an dessen Film "Sing Cowboy Sing". Er fand das von Dean verfasste Drehbuch ganz gut – bis auf die Dialoge, war es doch für Dean nicht ganz einfach, diese - in einer fremden Sprache – zu verfassen. Sie wurden also von ihm überarbeitet. Die Zusammenarbeit mit Dean war produktiv, so Gericke, aber diesen von den Änderungen zu überzeugen, doch recht schwer. Auch zu viel Klamauk war für Gerickes Geschmack im Film. Dass dieser dann doch der DEFA-Film mit den meisten Zuschauern im Jahre 1981 wurde – davor ziehe er seinen Hut. Insgesamt war Dean, so Gericke, ein prima Kumpel, ein richtig guter Freund, der nie böse wurde, auf den man sich absolut verlassen konnte!

Deans Tod 1986, so Gericke, hat dann bei der DEFA große Trauer ausgelöst. Dean, so zeigte sich Gericke überzeugt, hätte sich künstlerisch bestimmt noch weiter entwickelt.

Gabriele Herzog

Auch die ebenfalls anwesende DEFA-Drehbuchautorin Gabriele Herzog erzählte kurz über ihre Erfahrungen mit Dean. Wenn dessen Filme bei der DEFA besprochen wurden, kam er stets gut vorbereitet. Man konnte sich mit ihm wunderbar unterhalten und mit ihm streiten. Andere Meinungen als seine hat er auch immer wieder in seinen Drehbüchern umgesetzt. Herzog: "So sehr Dean als Schauspieler und Sänger Showman war und es auch sein musste, so wenig war er es mit uns."

Reisch und Gericke erzählten weiter Anekdoten von ihren Erlebnissen mit Dean in der Sowjetunion, wo dieser dermaßen beliebt war, dass sich buchstäblich fast alle Türen für sie öffneten, sie ohne Pässe zeigen zu müssen, durch die Kontrollen auf den Flughäfen kamen, wo Dean immer wieder zur Gitarre griff und für Fans ein paar Lieder sang.

X. Weltfestspiele

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung waren Reminiszenzen an die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in (Ost)Berlin, wo Dean Reed durch seine Auftritte vielen in der DDR erstmals bekannt wurde. Es wurde von damaligen Erlebnissen berichtet, Lieder der Weltfestspiele rezitiert, Filmausschnitte zum Thema eingespielt.

Soll man Geld sammeln und einen star (englisch für Stern) nach dem Star Dean Reed benennen, wie es möglich ist? Vielleicht, war die Meinung der Anwesenden. Und findet nächstes Jahr erneut ein Treffen zu Ehren Dean Reeds statt? Wiederum – vielleicht, aber eventuell dann nicht mehr in Potsdam, sondern in Berlin-Kreuzberg.

11. September 2013
Andrea Witte, Kontakt: Andrea@DeanReed.de

Pressemitteilung zum Dean-Reed-Treffen am 28. September 2013

Am 22. September wäre Dean Reed 75 Jahre alt geworden. Der amerikanische Entertainer und Friedensaktivist war als junger Sänger zunächst von Colorado nach Hollywood gezogen. Sein Karriereweg führte ihn in den 1960er Jahren über Lateinamerika nach Europa. Im Sommer der X. Weltfestpiele 1973 heiratete er eine DDR-Bürgerin, nahm hier seinen ständigen Wohnsitz und fand vielfältige Arbeitsmöglichkeiten bei Film und Fernsehen, auf den Konzertbühnen und bei Solidaritätsveranstaltungen.

Seit er in Chile und Argentinien, dem damaligen "Hinterhof der USA", mit Armut und gesellschaftlicher Ungerechtigkeit konfrontiert worden war, engagierte er sich in der Weltfriedensbewegung. Auch von der DDR aus reiste er zu politischen Aktionen in Länder wie Bangladesh, Nikaragua, Uruguay, zur PLO in den Libanon und 1983 auch nach Chile. 10 Jahre nach dem gewaltsamen Sturz der Unidad-Popular-Regierung und dem Tod des Präsidenten Salvador Allende, des Sängers Victor Jara und des Dichters Pablo Neruda, die er persönlich gekannt hatte, sang er vor Bergarbeitern und Studenten erstmals wieder die Hymne "Venceremos".

Die Erinnerung an die X. Weltfestspiele und den Putsch in Chile vor 40 Jahren werden thematische Schwerpunkte des diesjährigen Dean-Reed-Treffens sein. Zum 7. Male versammeln sich Freunde, Kollegen und Weggefährten, damalige Fans und heutige Interessierte, um an Dean Reed zu erinnern. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 28. September, ab 15 Uhr im Potsdamer Hanns-Eisler-Klub in der Saarmunder Str. 66 statt.

Als Gesprächsgäste werden DEFA-Kollegen von Dean Reed erwartet, wie der Regisseur Günter Reisch und der Dramaturg Gerd Gericke, die Leipziger Journalistin Ingeborg Stiehler u.a. Die kenntnisreiche Moderation übernimmt wieder der Filmhistoriker und Buchautor F.-B. Habel.

Die Veranstaltung wird vom Breitband e.V. und der Dean-Reed-Webseite (www.DeanReed.de) unterstützt. Der Eintrittspreis beträgt 5 €. Für Fragen und Anmeldungen wenden Sie sich bitte per E-Mail an Marion@DeanReed.de

Aktuelle Informationen zur Veranstaltung unter: www.DeanReed.de/fanecke/2013.html
Facebook: de-de.facebook.com/DeanReedFanseite
Twitter: @DeanReedWeb

10. September 2013
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Begegnung mit Tino Eisbrenner in Saarbrücken

Wahlveranstaltung

am 7. Septemer 2013

Vor der Europagalerie nahe des Saarbrücker Hauptbahnhofs gestalten Tino Eisbrenner und Band das musikalische Programm zu einer Wahlveranstaltung mit Gregor Gysi.

Mit meinem gelben Dean-Reed-T-Shirt stehe ich vor der Bühne. Es wäre doch toll, wenn ich ihn sprechen könnte, denke ich. Von meinen Freunden ermutigt, frage ich nach dem musikalischen Teil am Zelt nach ihm. Tino Eisbrenner kommt auch gleich und ich stelle mich vor und erkläre ihm, dass ich ihn von der Dean-Reed-Webseite kenne.

Auf die Frage, ob er Dean persönlich gekannt hat, antwortet er, dass Dean und er Ende 1985, Anfang 1986 auf einer Mugge gesungen haben, er mit seiner Band Jessica - der "Sänger mit der roten Mütze" -, er aber leider nicht mit ihm ins Gespräch gekommen sei. Er sei aber ein ganz Lieber gewesen, mit viel Engagement für eine gerechtere Welt, dazu ein Romantiker, der mit seinen Liedern Renate Blume erobert hätte, und spielt dazu Luftgitarre.

Wahlveranstaltung

Weiter erzählt Tino, der eng mit Gojko Mitic befreundet ist, eine Episode von den Dreharbeiten zu dem Film Blutsbrüder. Darin war zunächst keine Rolle für Gojko vorgesehen, aber einen Indianerfilm ohne Gojko Mitic konnte sich die DEFA dann doch nicht vorstellen. Gojko sei ein Kollektivist und jemand, der ungern enttäuscht, indem er Nein sagt. Also sagte er Ja zu einer Hauptrolle, die er sich mit Dean Reed teilen musste. Dean erkannte Gojkos Wirkung während der Dreharbeiten und bemühte sich respektvoll um Parität.

Tino kennt Gojko gut, er war auch sein Trauzeuge. Auch Dean habe sich mit Gojko gut verstanden und hätte sich mit ihm öfter über seine politischen Visionen unterhalten. Sie waren zwei Stars in der DDR, die ausländischer Herkunft waren.

Tino hat Leopold Grün nach den Dreharbeiten zu Der Rote Elvis kennengelernt. Weiterhin hat er durch ausgedehnte Reisen, besonders nach Chile, die Probleme der lateinamerikanischen Völker, wie sie schon Dean beschrieb, selbst erfahren. Er ist Mitbegründer eines Schulprojektes für die Mapuche in der Provinz Osorno. (www.cultrun.de) Seit seine Tochter vor sechs Jahren geboren wurde, war Tino nicht mehr in Chile, aber seine Kontakte sind gut und können vielleicht helfen, auch von dort mehr über Dean zu erfahren.

Gerne hätte ich mit Tino, der sich lebhaft mit mir unterhält, länger gesprochen. Ich lade ihn natürlich zu unserem Treffen ein. Dieses Jahr fällt die Geburtstagsfeier seiner Mutter auf den Termin, aber nächstes Jahr würde er gerne kommen, ich solle ihn doch einladen.

Vielen Dank, Tino Eisbrenner (www.eisbrenner.de), ich habe mich gefreut, Dich kennenzulernen.

2. September 2013
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Zwei Arten, Hanns Eisler zu interpretieren

Friedensradtour Paris-Moskau

Nachdem am Freitag nur eine kleine Gruppe, dafür aber mit viel Engagement gegen den Kriegseinsatz in Syrien und für einen Frieden ohne Waffen demonstriert hatte, fand am nächsten Tag die Veranstaltung des In Zeit Ensembles, einem Zusammenschluss bekannter Saarbrücker Musiker, im vollbesetzten Rathausfestsaal statt.

Im Rahmen der Sommermusikwochen brachten die Streicher und Bläser Werke des Komponisten Hanns Eisler(1898-1962) zu Gehör, der Schüler Arnold Schönbergs und Vertreter der 2. Wiener Schule war. In dieser Hommage kommt besonders der Aspekt des Gesangs zur Geltung. Im Parlando (Sprechgesang) tragen 2 Künstlerinnen Gedichte von Bert Brecht, Walter Mehring und Kut Tucholsky vor, die aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg bis 1943 reichen und in dem Gedicht "An die Nachgeborenen" die Folgen der Inflation von 1929 und des Krieges beschreiben.

Erschreckenderweise sind die meisten Aussagen und Aufforderungen heute noch aktuell, so das "Bankenlied" des deutsch-jüdischen Satirikers Walter Mehring (1896-1981), wo es im Refrain heißt:

	 Wir sind entlassen, 
	 Jetzt ist's soweit.
	 Liebe Leut, liebe Leut!
	 Wir ziehn auf die Banken,
	 Revidieren die Kassen, revidieren die Kassen!
Saarbrücken

und aus dem "Solidaritätslied "von Bert Brecht)1898-1956),

	 Vorwärts, und nicht vergessen,
	 Worin unsere Stärke besteht.
	 Beim Hungern und beim Essen.
	 Vorwärts und nicht vergessen.
	 Die Solidarität.
	 Auf, ihr Völker dieser Erde!

Zeitkritische Stücke beider Autoren wurden nach dem Krieg auf der Berliner Volksbühne inszeniert.

In Bert Brechts "Vielleicht-Lied" heißt es in der 1. Strophe:

	 Vielleicht vergeht uns so der Rest der Jahre?
	 Vielleicht vergeh'n die Schatten, die uns störten?
	 Und die Gerüchte, die wir kürzlich hörten,
	 die finster waren, waren nicht das Wahre.

...und am Schluss:

	 Vielleicht fällt der Regen doch von unten nach oben!

So bleibt uns die Hoffnung, aber auch die Verpflichtung, weiterzukämpfen!

June 26, 2013
Leonard Peltier, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Statement From Leonard on Oglala Commemoration

Leonard Peltier

My Family and Friends. I hope you are comfortable and that you are all healthy and happy. For those of you who walked today, I imagine the sun gave you a little more color and I am proud of all of you. You know if I were out, I would have been walking with you, leading the charge, of course.

In my mind, I am right there with you. I can smell the burning sage and sweetgrass intermingled with the smells from the boxes of frybread and the big pans of potato salad. The "unci's" are sitting on chairs in the shade, probably teasing each other and laughing, like only you can. I see all of you sitting on the blankets under the shade on the hard dry ground, trying to find a way to be comfortable. I can look over to where the old campsite was and spot the place where the guys would cut the wood, and the place where the gardens were.

A sadness comes over me as I see the foundation, where the homestead of Grama and grandpa Jumping Bull once stood. I remember the kids running around and playing, carefree and happy. At times it seems like it was a long time ago and other times, it feels like it was yesterday. Sometimes when I'm alone, I wonder why life has to be so hard for our people. It's puzzling that some of our own people will turn against us. Is it money? Power? Greed? We were here because we were asked to be here, to stand as protection to the traditional families who continue to follow the original instructions as handed down to us from generation to generation in the form of our Creation stories. I am told there is now an investigation being implemented for the murder of the sixty some people killed during that reign of terror. It's an outrage that it took over 40 years to discover that a bullet hole in the back doesn't sound like death by natural cause. We were there also, to protect the land from being raped by the government for uranium. We have evidence of the chemical dumps placed on our land without the knowledge or consent of our members and the leaking of radiation 5 times the safe level, polluting the veins of our mother earth and turning our secred water into a poison that would cause our child bearing women to abort their unborn babies and cancer replacing natural cause on the death certificates of many of our people. I am not trying to make this a gloom and doom message. I am only trying to give an understanding to some of our young people that we need to continue to protect all that is sacred to us, our Elders, our women and our children, our culture and way of life and each other.

I am always asked about an update on what is going on with me and I will try to explain. As my team can tell you, my blood pressure is high, my diabetes is out of control to the point of causing problems to my sight and I have a lot of pain in walking. My medication has been withheld for several months and doctor appointments are a rare occurance. I have been tested for prostate cancer and although I was never given any clear answer of whether or not cancer exists, the symptons indicate there is definitely something wrong. The recent problems with shortness of breath and chest pains are causing me additional stress. I assure you, this is not the place to be sick or to have health problems because in prison, we are just another number. It's just a good thing I don't need to take medication to keep a sense of humor or I would definitely be screwed! Additionally, I was approved by my counselors inside, for a transfer to a medium security prison closer to home but the transfer was denied from the office in Texas, without a reason. Although the denial was appealed, who knows how long that will take to be reviewed.

In closing, I want to say "pilamiyeya" to all of you for your hard work. I know this is a great undertaking to organize an event. It humbles me to know that you are taking the time to remember not only me, but all of the warriors who are attempting to take the HIS STORY out of history, by standing up and telling OUR story. I stand with you in support of recognizing our inherent rights, our truth seekers and our sacred way of life. To those of you preparing to Sundance, I hope you will feel me dancing next to you, in the Inipi, I am there taking in the steam and singing with you. But as you can guess, I am getting tired. I just want to be home with my people. I want to wake up to the sound of the birds singing outside my window and the smell of "cowboy coffee" coming from the kitchen instead of hearing the clanging of cell doors and jingling of rings of keys. Please! Continue to fight for what is right. That is all I can ask.
Mitakuya oyasin!

Doksha,
Leonard

Leonard Peltier

18. Juni 2013
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Gesprächskonzert 40 Jahre Militärputsch in Chile (11. September 1973)

Hommage an den Komponisten Frederic Rzewski zum 75. Geburtstag
Hochschule für Musik Saarbrücken am 6. Juni 2013

Gesprächskonzert
  • Stefan Litwin "Allende, 11. September 1973"
  • Uraufführung: Stefan Litwins neues Werk "El Once"
  • 36 Variationen für Klavier über das Lied von Sergio Ortega "¡El pueblo unido jamás será vencido!" (1975) von Frederic Rzewski

Der Pianist und Komponist der beiden ersten Stücke, Stefan Litwin, wurde in Mexiko geboren. Seine Eltern, die vor dem faschistischen Regime in Deutschland geflohen waren, verließen Südamerika wegen der Politik Pinochets. Stefan Litwin, der 7 Jahre unmittelbarer Nachbar des Amerikaners Rzewski war und musikalisch von ihm beeinflusst wurde, lebt heute in Deutschland.

Im ersten Teil liest Litwin die letzte Rede Salvador Allendes, die, wie er sagt, trotz der Tragik eine poetische Komponente hat. Er spielt dazu Eigenkompositionen auf dem Klavier und wird begleitet von Violoncello und Klarinette.

Genauso eindrucksvoll und heute leider immer noch aktuell ist die zweite Komposition zu einem Text von Gonzalo Millan: El Once. Der Elfte, übersetzt von Wolfgang Korb. Darin beschreibt der Autor den Wunschtraum vom Frieden, nicht nur in Chile: Der Fluss möge zur Quelle zurückkehren, die Konzentrationslager sich leeren, die Kugeln in die Kanonen zurückkehren. Victor Jara singt, Allende lebt, Chile ist ein demokratisches Land. Dazu das Lied "Venceremos".

Nach der Pause hören wir Variationen zu "El pueblo unido, jamas sera vencido" (Text von Sergio Ortega), von Frederic Rzewski, der als der größte lebende zeitgenössische Komponist gilt.

Damit geht der interessante Abend zu Ende. (In der Pause führte ich ein Streitgespräch mit einem Gast, der meinte, Kriege seien notwendig und ohne Krieg kein Frieden, ohne das Böse gäbe es auch das Gute nicht.)

10. Januar 2013
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Die Geschichte des 1. "roten Popstars"

Hubert im Wunderland

Wolfgang Brenner "Hubert im Wunderland - Vom Saargebiet ins rote Moskau"

Hatte ich da etwas verpasst? Gab es vor Dean Reed noch einen anderen Popstar in Russland?

In dem Buch beschreibt Wolfgang Brenner den 11-jährigen Jungpionier Hubert L'Hoste aus einem kommunistischen Elternhaus in Oberlinxweiler. Im Sommer 1933 bekommt die Familie im Saarland, das nach dem 1. Weltkrieg unter der Herrschaft des Völkerbundes steht, kurz vor dem Abstimmungskampf Besuch aus Moskau. Die Journalistin Maria Osten, so ihr Pseudonym, zu deren großem Freundeskreis Bert Brecht und Ilja Ehrenburg zählen, und der Prawda-Redakteur Michail Kolzow wollen einen Jungen adoptieren. Als Vorzeigepionier in Moskau soll er den Kampf gegen den Faschismus aus kindlicher Sicht dokumentieren.

Warum die Eltern, die nach der Abstimmung 1935 nach Frankreich emigrieren mussten, die Zustimmung gaben, ist nicht bekannt.

In der Sowietunion wurde Hubert bei allen politischen Veranstaltungen herumgereicht, er wurde auch Stalin vorgestellt. Der 12-jährige, dessen Konterfei von allen Plakaten herunterschaut, wird zum kommunistischen Popstar, nach dem Schulen benannt werden und dessen prorussische Ansprachen im Radio gesendet werden.

Als seine Pflegeeltern sich im spanischen Bürgerkrieg engagieren (sie werden Ende des Krieges als angebliche Spione hingerichtet), kommt Hubert ins Internat der Moskauer Karl-Liebknecht-Schule. Er hat nun als ehemaliger Star Schwierigkeiten, sich in den Alltag einzuleben.

Ende des Krieges werden die Deutschen nach Karaganda verbannt. Dort trifft ihn Wolfgang Leonhard, der später als Schriftsteller in seinen Büchern "Die Revolution entlässt ihre Kinder" und "Spurensuche" seine Begegnung mit Hubert und die katastrophalen Lebensumstände im Lager beschreibt.

Leonhard, der dort auch Walter Ulbricht, Herbert Wehner und andere spätere Politiker trifft, verlässt mit der Gruppe Ulbricht das Lager und arbeitet bis zu seinem Weggang aus der DDR 1950 am Aufbau der Regierung mit.

Dann beginnt Huberts Stern zu sinken. Er beginnt nach der Schule eine Elektrikerlehre, wird Traktorist, später zweimal für 5 Jahre inhaftiert, man denunzierte ihn mit der Anklage, er hätte einen Sack Weizen gestohlen.

Seine Frau und Tochter lernen ihn erst als gebrochenen Mann nach der Haft wieder kennen. Kurz nachdem ihn seine Mutter in Russland besucht hat, stirbt er 1959 mit nur 35 Jahren an einem Blinddarmdurchbruch.

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Letzte Änderung: 2013-11-21