Einheit

Forum zur Förderung der Einheit der Marxisten-Leninisten
  • –
  •           Forum    zur    Förderung    der    Einheit    der    Marxisten-Leninisten               –
RSS

Du bist auf dem Onlineportal "EINHEIT", herausgegeben von revolutionären Marxisten-Leninisten die mit der Veröffentlichung von Artikeln verschiedener Organisationen und Einzelpersonen einen Beitrag zur Schaffung der Einheit aller Marxisten-Leninisten in Deutschland leisten wollen.

Seit einigen Jahren bemühen sich verschiedene ML-Parteien und Organisationen um die Einheit aller Marxisten-Leninisten in einer Partei. Der Weg dorthin ist schwer. Reformistische, revisionistische und allerlei skurrile Ideologien haben sich in vielen Teilen der deutschen Genossen und Genossinnen eingenistet und versperren den Weg zur Einheit. Doch:

*Unser Ziel der Sozialismus und später der Kommunismus kann nur auf der Grundlage der wissenschaftlichen Weltanschauung der Arbeiterklasse, dem Marxismus-Leninismus erreicht werden.
*Die Erlangung der Macht der Arbeiterklasse und die Errichtung der Diktatur des Proletariats mit ihren natürlichen Verbündeten, kann nur auf revolutionärem Wege erreicht werden.
*Die Ursache für die Spaltung der Kommunistischen Parteien nach dem XX. Parteitag der KPdSU war der Verrat der revisionistischen Chruschtschowclique und ihren Nachfolgern, die auch für die Restauration des Kapitalismus in der UdSSR verantwortlich sind.
*Die Hauptursache für die Zerstörung und Beseitigung des Sozialismus auf deutschem Boden war der Revisionismus. Er ist noch heute, in seinen verschiedenen Facetten, der Grund für die Spaltung der Marxisten-Leninisten in Deutschland.

Das Onlineportal "EINHEIT" steht nicht in Konkurrenz zu den Publikationen anderer Organisationen. Es soll den Meinungs- und Informationsaustausch zwischen organisierten Genossen/innen und unorganisierten ML-lern fördern und so die Möglichkeit schaffen sich zu orientieren.

Veröffentlichungen nehmen wir von jeder Organisation und Einzelpersonen an, soweit diese ernsthaft an der Einheit der Marxisten-Leninisten in Deutschland interessiert sind und sachlich und konstruktiv aufgebaut sind. Alle Artikel werden ungekürzt und von der Redaktion unkommentiert, veröffentlicht. . Schickt Eure Beiträge bitte an: Einheit-ML@gmx.de

Hinweis der Redaktion:

-Für jeden Beitrag gibt es die möglichkeit Kommentare zu schreiben.
Wir bitten um rege Nutzung dieser Möglichkeit!
-Dieses Forum ist nicht nur eine Onlinezeitung, sondern auch eine Textsammlung.
Ältere Texte sind chronologisch nach ihrem Erscheinungsdatum eingeordnet. Der älteste Text ist aus der Prawda vom 3. Februar 1925. Natürlich gab es da »EINHEIT« noch nicht.
on 10. Februar 2017
Veröffentlicht in: Einheit

Fiete Jensen, American Rebel vom 10. Februar 2016

100 Jahre Oktoberrevolution – ihre Bedeutung für heute!

Seminar mit Prof. Grover Furr am 9. bis 11. Juni in Tübingen

Fiete Jensen

Ich möchte alle Leser/innen auf ein interessantes Seminar hinweisen das die „Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands – Arbeit Zukunft“ im Juni zum Thema »100 Jahre Oktoberrevolution – ihre Bedeutung für heute!« anbietet. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie: »Die Oktoberrevolution und die Befreiung der Frau; »Oktoberrevolution und der imperialistische Krieg und ”Der Einfluss der Oktoberrevolution auf die deutsche Arbeiterbewegung«. Ein Schwerpunkt wird die Bedeutung der Oktoberrevolution für den heutigen Kampf sein. Das Seminar findet mit internationaler Beteiligung und Beiträgen u. a. aus Frankreich, der Türkei und Dänemark statt. Die Seminarsprache ist Deutsch.

Lenin: Rede im Hauptquartier der Bolschewiki während der Oktoberrevolution

Besonders Interessant verspricht das Referat von Referat, Prof. Grover Furr, USA, mit dem Arbeitstitel »Trotzki und sein Kampf gegen den Aufbau des Sozialismus« zu werden. Furr, Autor des Buches »Chruschtschows Lügen« beschäftigt sich seit langem mit der frühen Sowjetunion und den Legenden, Verleumnungen und Lügen, die die Feinde des Sozialismus in die die Welt gesetzt haben. Er hat ausführlich bewiesen das die von Chruschtschow erhobenen Vorwürfe gegen Stalin alle erstunken und erlogen sind.

Vorläufiges Programm:

  • Freitag, 9.6.: 17:00 Anreise bis ca. 17:00 Uhr, 18:00 Uhr Abendessen, 20:00 Uhr Eröffnung und Begrüßung durch Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands.
  • Samstag, 10.6.: 17:00 Frühstück 7-9 Uhr, 9:30-11:30 Uhr, Referat, Prof. Grover Furr, USA »Trotzki und sein Kampf gegen den Aufbau des Sozialismus« (der genaue Titel wird noch festgelegt), 12:00-13:00 Uhr Mittagessen, 11:30-14 Uhr Mittagspause, 14-15:45 Uhr Referat (Türkei) »Die Oktoberrevolution – ein Putsch ohne die Massen? Oder eine welthistorische Tat von organisierten Arbeitermassen?«, 16:15-18:00 Uhr Referat Niels Clasen (Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands) »Die Oktoberrevolution und ihr Einfluss auf die deutsche Arbeiterbewegung«, 18:00 Uhr Abendessen, 20:00 Uhr Kulturabend mit Liedern und Gedichten der Revolution.
  • Sonntag, 11.6.: 17:00 Frühstück 7-9 Uhr 9:00-10:30 Uhr Referat Dorte Greena (Vorsitzende der Kommunistischen Arbeiterpartei Dänemarks (AKP) »Die Oktoberrevolution und ihre Bedeutung für die Befreiung der Frau«, 10:45-12:30 Uhr Referat der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs »Warum ist die Oktoberrevolution auch heute noch eine Perspektive für die Arbeiterklasse und die Völker?«, Verabschiedung, gemeinsames Singen der Internationale
Ort: Jugendherberge Tübingen, Hermann-Kurz-Strasse 4 in 72074 Tübingen. Anmeldung erforderlich!
Teilnehmerbeitrag:
– Mit Übernachtung und Vollpension 80 Euro
– Arbeitslose, Rentner, Schüler, Studenten 60 Euro
– Teilnahme ohne Übernachtung und Essen 20 Euro
– Arbeitslose, Rentner, Schüler, Studenten 10 Euro

zur Facebook-Diskussionsgrupppe von American Rebel zu diesem Thema >>>>>

.

Anmerkung der Redaktion:
In obigem Zusammenhang möchten wir auf zwei weitere Veranstaltungen hinweisen.

„Der Koordinierungskreis für die Zusammenführung von Kommunisten in einer Kommunistischen Partei lädt zum II. bundesweiten Treffen von Kommunisten ein. Sonnabend 22. April, 11:00 Uhr, Berlin-Friedrichshain, Franz-Mehring-Platz 1

„Wie gehen wir mit Stalin um?“ American Rebel Leser/innenkreis, Freitag, 21. September 2017, 19:30 Uhr, Café Sibylle, Berlin-Friedrichshain, Karl-Marx-Alle 72

 Comment 
on 2. Februar 2017
Veröffentlicht in: Einheit

Koordinierungskreis für die Zusammenführung von Kommunisten

Einladung zum 2. bundesweiten Treffen von Kommunisten

am Sonnabend, dem 22. April 2017, Berlin, Franz-Mehring-Platz 1 – Beginn: 11:00 Uhr, Ende ca. 16:00 Uhr
.

Mitglieder Kommunistischer Parteien, Mitglieder in Organisationen, die sich die Zusammenführung von Kommunisten und Sozialisten zum Ziel setzen, Angehörige der Partei Die Linke und von Vereinen sowie Nichtorganisierte, die sich zum Marxismus-Leninismus bekennen und mit uns in den nachstehenden Grundauffassungen übereinstimmen, sind zu diesem Treffen herzlich eingeladen.

  1. Das Ziel des Sozialismus/Kommunismus kann nur auf der Grundlage der wissenschaftlichen Weltanschauung der Arbeiterklasse, dem Marxismus-Leninismus, erreicht werden.

  2. Die revolutionäre Erlangung der Macht der Arbeiterklasse und die Errichtung der Diktatur des Proletariats mit ihren natürlichen Verbündeten, der Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit.

  3. Die Vergesellschaftung des Eigentums an den entscheidenden Produktionsmitteln.

  4. Fester Bestandteil der kommunistischen und Arbeiterparteien ist der proletarische Internationalismus.

  5. Die Verteidigung der Errungenschaften der Arbeiterklasse und ihrer natürlichen Verbündeten in allen sozialistischen Ländern. Die DDR war das Beste, was die revolutionäre deutsche Arbeiterklasse in ihrer bisherigen Geschichte erreicht hatte.

  6. Hauptursache für die Zerstörung und Beseitigung des Sozialismus auf deutschem Boden war der Revisionismus und Opportunismus. Deshalb führen wir einen konsequenten Kampf gegen Revisionismus, Opportunismus und seine Hauptform, den Antistalinismus.

Auf dem Treffen wollen wir einen Erfahrungsaustausch über den erreichten Stand zur Einheit von Kommunisten durchführen. Gleichzeitig sollen weitere Maßnahmen zur Schaffung der einheitlichen Kommunistischen Partei als Organisator des Kampfes für eine antifaschistisch/antiimperialistisch-demokratische Volksfront gegen Faschismus und Krieg beraten werden, die den Anforderungen zur Überwindung des menschenfeindlichen, auf Krieg ausgerichteten, Systems des Imperialismus und für ein Leben in Frieden und Sozialismus gerecht wird.

Unkostenbeitrag 3 Euro, Spenden erwünscht.

Mitteilung über die namentliche Teilnahme bzw. über die Anzahl der Teilnehmer aus den Organisationen bis 10. April 2017an:

Per Post: Postfach 11, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin,

Per Telefon: 030/9357595 oder 030/9821930

E-mail: asso2249@web.de oder post@k-p-d.org

Für die Kommunistische Partei Deutschlands, Torsten Schöwitz, Alfred Fritz
Für den Revolutionären Freundschaftsbund, Gerd Hommel, Albrecht Geißler
Für die Kommunistische Initiative Gera (2010), Peter Wydany

1 Kommentar
on 21. Januar 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Sascha Iwanow

Der revisionistische Untergang des Sozialismus in der DDR

Rezension des Buches: Machtwechsel von Ulbricht zu Honecker. Funktionsmechanismen der SED-Diktatur in Konfliktsituationen 1962 bis 1972. Von Monika Kaiser
.

Sascha Iwanow

Vor Wochen fiel mir das oben genannt Buch in die Hände. Das mich der Revisionismus der DDR interessiert, und ich die Bücher von Peter Przybylski: Tatort Politbüro, Die Akte Honecker, Bd. 1 und 2, Berlin 1991/92 schon gelesen hatte, lieh ich es mir aus und begann es zu lesen. Was ich da las, fast die Rezension von Stephan Bollinger sehr gut zusammen.
Um Menschen, die sich auch Klarheit über den Untergang des Sozialismus in der DDR und der Welt verschaffen wollen, veröffentliche ich hier die Rezension dieses bemerkenswerten Buches und empfehle es zu lesen.

„Walter Ulbricht als »aufgeklärter Absolutist« und Reformer, der von seinem dogmatischen Kronprinzen Honecker in langem und hinterhältigem Machtkampf letztendlich politisch kaltgestellt und gestürzt wird – das ist das Fazit des exzellent recherchierten Buches Monika Kaisers. Obzwar die Titel etwas irritierend den Verkaufsabsichten des Verlages angepaßt sind, umreißen sie doch wichtige Aspekte.

Kaiser legt Fakten und Argumente dar – ähnlich einigen anderen neuen Arbeiten – »für eine gewisse Neubewertung des ›alten Ulbricht‹ und der Spätphase seiner Herrschaft‹« (S. 16). Das betrifft zum einen den engeren Prozeß des Machtwechsels, genauer des von Honecker mit Unterstützung einer reformfeindlichen Fraktion im SED-Politbüro und bei ständiger Rückversicherung bei den Moskauer Geistesverwandten um Breshnew organisierten Prozesses der zunehmenden Ausschaltung Ulbrichts und seinen schließlichen Sturz. Dabei macht K. »eine Art Doppelherrschaft zwischen Ulbricht und Honecker« seitdem »Kahlschlag«-Plenum im Dezember 1965 aus (S. 55). Dabei ist sie jedoch unentschieden, ob der wirtschaftliche Bruch (noch verklausuliert) hier entscheidend war oder die Rücknahme der jugend- und kulturpolitischen Neuerungen. Sie liefert für beides Argumente, auch wenn sie den Tod Erich Apels wohl zu sehr mystifiziert. Eine politische Kaltstellung ist nach ihrer Darstellung wahrscheinlich, eine Attentatsvariante (gar des KGB) scheint weit hergeholt (S. 126). Da allerdings die durch Moskau erzwungene wirtschaftspolitische Neuorientierung mit den jugend- und kulturfeindlichen Vorstößen der Honecker-Gruppe zeitgleich lief, ging es den Reformfeinden wohl um eine »Klärung« auf beiden Gebieten. Allein Apels Freitod verhinderte eine offene Korrektur der Wirtschaftspolitik, verdeckt wurde sie jedoch eingeleitet. Auf jeden Fall nutzt die ostdeutsche Autorin den Machtwechsel als »Focus«, um »die politischen Entscheidungsprozesse« und das Funktionieren »der SED-Diktatur auf der Herrschaftsebene« genauer zu erforschen (S. 20). Zum anderen die Untersuchung von tatsächlichen oder vermeintlichen, möglicherweise gar inszenierten Krisen in der DDR, die durch die SED-Führung zu meistern waren und die – so Kaiser – von Honecker instrumentalisiert wurden, um den ihm unliebsamen Reformkurs auszubremsen und schließlich abzubrechen.

Eigentlich liegt mit dem Buch eine weitreichende DDR-Geschichte für die Zeit vom Mauerbau bis zum Etablieren der Honecker-Ära vor. Das ist die Zeit des weitgehendsten DDR-Reformversuchs des sowjetischen Sozialismusmodells. Der beständige Hinweis von Kaiser, daß Ulbricht »nur« einem »systemimmanenten Horizont« für die Reformen (S.152) verpflichtet war oder daß er der Illusion eines Beispiels für den Westen anhing, dürfte seine Leistung nur wenig schmälern. Ulbricht schien bis Beginn der sechziger Jahre den stalinistischen Politikertyp zu verkörpern. Mit allen Mitteln sorgte er dafür, daß die DDR als der zweite, der »sozialistische deutsche Arbeiter- und Bauern-Staat« entstehen und sich behaupten konnte. Bemerkenswert – sein vorherrschendes Bild korrigierend – ist, daß er nun in eine andere Rolle schlüpfte. Nach Mauerbau und Ende der »Abstimmung mit den Füßen« suchte er nach Wegen, um »seinen «Sozialismus attraktiver und im Sinne einer »nationalen Mission der DDR« auch für die Bundesrepublik zum Vorbild gesellschaftlichen Wandels zu machen. Dabei war er in Anwendung eines Lenin-Wortes »überzeugt, daß nichts und niemand die SED-Herrschaft stürzen könne außer: die eigenen Fehler« (S.38). Anschaulich belegt K. den Weg dieser Reform »von oben« seit 1962. Sie zeigt die Wechselwirkung zu den parallelen Diskussionen in der Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten, schließlich die Pionierrolle der DDR in der ersten Hälfte der sechziger Jahre. Die neue Wirtschaftspolitik mit Zuwendung zur Selbständigkeit der Betriebe und zum Gewinn als einer Zentralkategorie sowie die von ihr als »liberal« apostrophierte Kultur- und Jugendpolitik werden vielfach auf neu erschlossene Archivdokumente gestützt dargestellt. Hervorzuheben ist die Untersuchung des Schicksals der Jugendkommission und ihres Vorsitzenden Kurt Turba, der von Ulbricht in bewußter Konkurrenz zu Honecker als zuständigem Sekretär eingesetzt wurde. Gleichzeitig werden die Intrigen Honeckers und der ihn Unterstützenden im Vorfeld des 11. Plenums 1965 deutlich, eine selbstinszenierte Krise. Vorkommnisse bei Jugendlichen und abweichendes, aber pro-DDR-kritisches Agieren von Künstlern wurden zur Bedrohung hochstilisiert, die die Sicherheits- und Machtfanatiker in der SED-Führung für einen Kurswechsel nutzten.

Leider nur an der Konkurrenzsituation Politbüro/Sekretariat zum »Strategischen Arbeitskreis« Ulbrichts und der Rolle des Staatsrates werden Fragen eines möglicherweise abweichenden Demokratiekonzepts des patriarchalen »Übervaters« des NÖS diskutiert. Mit seiner Formel vom »sozialistischen Rechtsstaat«, der breiten Diskussion nicht allein der Verfassung von 1968, sondern auch wichtiger Gesetze, dem Rechtspflegeerlaß von 1964 u.a. waren offenkundig bewußt Ausweitungen der sozialistischen, durchaus weiter gelenkten Demokratie verbunden, die noch näher zu untersuchen wären.

hier geht es weiter »

Eine wichtige Rolle spielt die Untersuchung der Beziehungen zu Sowjetunion und Bundesrepublik. In beiden Fällen agiert Ulbricht als »deutscher Patriot«, der sich mit der ständigen Moskauer Bevormundung schwer tut, selbst auf wirtschaftlichen Wandel im Ostblock drängt, von Moskau jene wirtschaftliche Unterstützung für seine Reform verlangt, die von dort nicht mehr im eigenen Interesse und angesichts des Übergangs zum forcierten Wettrüsten gegeben werden kann. Gleichzeitig rückt K. das tradierte Bild von Ulbricht als »Bremser« einer flexibleren Politik zur Bundesrepublik zurecht. Deutlich wird, daß er die Chancen von Großer Koalition bzw. SPD/FDP-Koalition – trotz Furcht vor Sozialdemokratisierung – für ein geordnetes und gegenseitig nutzvolles Nebeneinander der beiden deutschen Staaten nutzen wollte. Die Honecker-Fraktion verstand es damals, Moskau in Sorge ob Ulbrichtscher Alleingänge zu versetzen und ihn durch dortigen Druck zum Verzicht auf seine Verhandlungsvorstöße zu bringen. So erschien er öffentlich als unverbesserlicher Kalter Krieger, während er intern immer wieder versuchte, seine Ideen einzubringen, was schließlich seinen Sturz begünstigte.

Auch in der Haltung zum Prager Frühling räumt K. mit verbreiteten Auffassungen auf, daß Ulbricht ein besonderer Scharfmacher gewesen wäre. Sie zeigt sein Interesse an Wirtschaftsreformen und der Eigenständigkeit der einzelnen Ostblockstaaten. Aber sie bestätigt auch, dass Ulbricht in den Entscheidungssituationen immer die Vormacht der östlichen Supermacht und das Machtkalkül über alle Bedenken stellte.

Eines fällt in der Darstellung allerdings auf. Ulbricht agierte in den sechziger Jahren sichtbar abgelöst von einem Teil des Politbüros, welcher sich nicht auf Reformen einzustellen vermochte. Diese Politiker waren weit lernunfähiger als ihr greiser 1. Sekretär. Angesichts der detailliert nachgewiesenen Intrigen und des internen Kampfes zweier Linien der Politik – sowohl in Wirtschaft wie Ideologie oder Deutschlandpolitik – fällt Ulbrichts Unvermögen auf, den Widerstand gegen seine Reformlinie zu durchschauen und die intrigante Rolle Honeckers zu entlarven. Erst im Sommer 1970 versuchte er diesen von seinen Funktionen zu entbinden, was an der sofortigen Moskauer Intervention scheiterte. Mittag als Alternativkandidat – der längst zur Fronde gehörte – spricht auch nicht für Ulbricht. Soviel Unwissenheit des 1. Sekretärs, bei allen Krankheiten, ist unwahrscheinlich. Zudem tat er wenig, um seine Hausmacht zu festigen. Die genannten Reformer – vor allem Apel, Mittag, Berger, auch Wolf, Koziolek, Halbritter, Jarowinsky – müssen auch für Ulbricht keine Größenordnung gewesen sein. Warum suchte er nicht, zwischen VI. und VII. Parteitag die Parteigremien in seinem Sinne umzubesetzen? Als Kenner und Konstrukteur eines allmächtigen Apparates, der Honecker selbst zum Nachfolger an den Schaltstellen der Macht aufgebaut hatte, soll er die Gefahren nicht gesehen haben? Antworten dürften vielschichtig ausfallen. Da spielte das Alter und der Wunsch, sich aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen, eine Rolle. Das, was Kaiser wiederholt als seinen »bedenkenlosen Opportunismus und machtpolitischen Pragmatismus« brandmarkt (S. 214), wenn er sich der (dogmatischen) Politbüromehrheit unterwarf, dürfte tiefere Ursachen haben. Denn tatsächlich dürfte Ulbricht als glasharter Machtpolitiker viele Befürchtungen seiner Opponenten geteilt haben. Wenn sie die »besseren« Argumente boten, dann war er bereit, diesen nachzugeben. Die Macht blieb ihm das Wichtigste. Da gibt es widersprüchliche Handlungen. So ist der Vorstoß Hagers auf dem Philosophie-Kongreß im März 1968 gegen den Prager Frühling wohl kaum hinter dem Rücken Ulbrichts erfolgt, denn der hatte zuvor auf der 5. Tagung diesem Kongreß die Auseinandersetzung mit revisionistischen Auffassungen anempfohlen. Und Hager war dort Hauptreferent.

Die Haltung zu BRD und SPD blieb widersprüchlich. Dank der Medien und des MfS dürfte man in Berlin die widersprüchlichen Positionen am Rhein gekannt haben. Die Furcht vor Unterwanderung und Isolierung der DDR war so für Honecker, aber auch Ulbricht durchaus belegbar. Die ambivalente Haltung des Westens wird bislang zu wenig berücksichtigt. Die letztlich immer noch funktionierende Unterwerfung unter Moskaus letztes Wort tat bei Ulbricht ein Übriges. Sie entschied auch für ihn die Nachfolgefrage. Und eines war für ihn Tabu – sich wirklich an die Parteimitglieder oder gar ganz demokratisch an das Volk zu wenden.

Stephan Bollinger“
.
Monika Kaiser: Machtwechsel von Ulbricht zu Honecker. Funktionsmechanismen der SED-Diktatur in Konfliktsituationen 1962 bis 1972. (Reihe: Zeithistorische Studien. Herausgegeben vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. Bd. 10.) Akademie Verlag Berlin 1997, 480 S.

Siehe auch:
Malycha: Die SED in der Ära Honecker
Rezensiert für H-Soz-Kult von Christoph Kleßmann, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-23210
Peter Przybylski, Tatort Politbüro, , Die Akte Honecker, Bd. 1 und 2, Berlin 1991/92

.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

 Comment 
on 20. Januar 2017
Veröffentlicht in: Einheit

KPD

Unser Standpunkt – Januar 2017

Zur Einheit der Marxisten-Leninisten
.

Hier und da erreichen uns Einladungen der DKP als Unterstützer gemeinsam mit anderen Gruppen/Organisationen an ihren Veranstaltungen teilzunehmen. Da kommen wir immer ins Grübeln. Wer sind wir eigentlich, eine Organisation wie ein Gartenverein? Nein, wir sind eine politische, eine kommunistische Partei in Deutschland. Das möchte man schon zur Kenntnis nehmen. Die Entwicklung der Parteienlandschaft in Deutschland hat sich nun leider in dem letzten viertel Jahrhundert so dargestellt. Auf der 3. Tagung des Parteivorstandes der DKP am 12./13. Juli 2003 wurde der Beschluss gefasst: “Die KPD ist als Gesamtpartei kein politischer Partner für die DKP.“

Wie lange noch sollen Unterschiede in der Parteipolitik, die es durchaus gab und auch weiterhin noch gibt, die Zerrissenheit der deutschen Kommunisten dokumentieren. Unsere Gegner reiben sich die Hände. Wann tritt das an die Spitze des Denkens das was uns eint, und nicht das was uns unterscheidet?

Wir werden unbeirrt unseren Weg weitergehen, in dem wir gemeinsame Veranstaltungen mit Genossen der DKP, Aktionen, Schulungen und Weiterbildungen durchführen.

Wir werden selbstbewusst und als Partei an der Liebknecht und Luxemburg Ehrung im Januar teilnehmen. Wir werden hierbei auch darstellen: Lenin gehört dazu!

Die DKP lehnt eine gemeinsame Festveranstaltung zum 100. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution ab. Wir führen eine eigene durch, zu der wir die DKP auch nicht als unterstützende Gruppe/Organisation einladen werden. Wir werden sie zu unserer Festveranstaltung einladen, mit uns gemeinsam diesen Höhepunkt zu begehen, um das zu dokumentieren, was uns eint.

Wir werden unbeirrt weiter für eine einheitliche kommunistische Partei auf der Grundlage des Marxismus und Leninismus in Deutschland kämpfen, ganz besonders im Jahr der Erinnerung an die Große Sozialistische Oktoberrevolution.

Wir rufen alle Kommunisten in Deutschland auf, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen.

Das ist unser Standpunkt

Ideologische Kommission
des ZK der KPD

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar

.

 Comment 
on 9. November 2016
Veröffentlicht in: BRD, DDR, Revisionismus, Stalin

Karl-Heinz-Schulze

Stalin und Gorbatschow historisch betrachtet

Mit uns zog die neue Zeit
.

Karl-Heinz- Schulze

10 Jahre nach 1945 wurde eine neue Generation deutscher Menschen geboren. Unsere Eltern waren die Kriegskinder von Hitlers letztem Aufgebot. Unsere Eltern waren durch den Faschismus und seiner Propaganda geprägt. Sie erlebten noch den Bau der sogenannten Hitlersiedlungen in vielen Städten und dass es vielen Arbeitern besser als vor der großen Krise ging. Es ist glaubhaft das viele von ihnen nicht die Greul der -industriemäßigen Vernichtung der Andersdenkenden kannten. Sie waren Kinder in ihrer Zeit, so wie wir Kinder in unserer Zeit waren. In dieser Zeit werden und werden Kinder für ein Leben lang geprägt.

Für Viele des letzten Aufgebotes war die Niederlage des faschistischen Deutschlands auch eine persönliche Tragödie. Im Osten von Deutschland, der sowjetischen Besatzungszone, musste eine Polarisierung der gesellschaftlichen Sichtweisen auch neue Widersprüche aufbrechen lassen. Da das Ansehen des Sozialismus zu diesem Zeitpunkt recht hoch war, wollten sich gerade die damals inzwischen Jugendlichen aktiv beim Aufbau der Neuen Zeit einbringen. Ich erinnere an die „Hennicke-Bewegung“, „Max-braucht-Wasser“ oder das Klamotten (Steine) sammeln für den Rostocker Überseehafen. Diese Aufbruchstimmung hatte tatsächlich die bewusste Initiative auch vieler Jugendlichen ergriffen.

Demonstration gegen das drohende KPD-Verbot in der BRD

Jedoch 1956 überschlugen sich viele Dinge im gespaltenen Deutschland. Im Westen wurde die KPD verboten und die Remilitarisierung begann. Im Osten musste man aus eigener Kraft viele der zerstörten Städte und Industrieanlagen wieder aufbauen. Dann kam der XX. Parteitag der KPdSU welcher wieder alles über den Haufen warf.

Erneute Verunsicherung und Fragestellungen wie es mit den Sozialismus weitergehen soll?

Wir wissen um die vielen Probleme, Ungereimtheiten und Verdrehungen aus dieser Zeit in welcher nun meine Generation geboren und aufgewachsen war.
In der Schule war Stalin inzwischen ein Tabu, die Staatsgrenze wurde inzwischen militärisch anders gesichert und wer keine Westtante hatte war irgendwie auch an geschissen. Funktionärskinder hatten oft das was wir nicht hatten. Angefangen vom Westkaugummi bis hin zur Jeans und Filzstiften welche es bei uns noch nicht gab. So wurden gesellschaftliche Konflikte auf uns Kinder wirksam übertragen.

Schließlich begeisterten die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin auch einen großen Teil meiner Generation welche inzwischen als Jungfacharbeiter in die Produktion und anderen gesellschaftlich notwendige Arbeiten und Tätigkeiten eingezogen war. Ja, die DDR war unser Staat und wir waren stolz auf das erreichte.

Jedoch es kamen auch bald die ersten Brüche und Fragen über das Wohin und wie weiter? Aus vielen Aktivisten wurden mit den Jahren Bremser, Schönredner und selbstgefällige Mitwanderer.

Berlin 1989

Dann kam das gottverdammte Jahr 1989 welches alles in Frage und auf den Kopf stellte. Jeder wusste, so kann es nicht weitergehen. Es musste sich etwas ändern damit der Sozialismus seine Lebenskraft neu entfalten konnte. Die inneren und äußeren Widersprüche erforderten eine revolutionäre, aber keine konterrevolutionäre Lösung.

Ich für meine Person lernte in dieser Situation Stalin neu kennen und bekam dadurch Antworten auf viele meiner Fragen. Antworten auf das: Warum konnte dies passieren?
Warum war der Gorbatschow der Lieblingskommunist der äußerst reaktionären Kräfte des Kapitals geworden und ausgerechnet Stalin der Hitler das Genick zum größten Verbrecher sogar vor Hitler auserkoren worden? Mein Klasseninstinkt ließ mich gesellschaftlich und politisch aktiv bleiben, wo andere kapituliert hatten und scharenweise zum Klassenfeind überliefen.

Seit vielen, vielen Jahren bin ich nun schon aktiv beim Neuaufbau der revolutionären Bewegung, weil es notwendig ist einen neuen welthistorischen Anlauf des Sozialismus zum Erhalt der Menschheit und des Lebens vorzubereiten. Dieser Aufgabe müssen sich heute alle Revolutionäre der Welt gemeinsam stellen, darin sehe ich auch meine Aufgabe. Sozialismus bedeutet für mich auch an die Zukunft zu denken und zu lernen.
.
Über den Autor: Karl-Heinz Schulze, geboren 1955 in Burg bei Magdeburg, lebt heute in Sassnitz auf der Insel Rügen. Mit 15 Jahren Mitglied des FDGB, mit 21 Mitglied der SED. Gesellschaftlich immer aktiv, arbeitete sein halbes Leben lang bei den Städtischen Gewächshäusern Magdeburg als Gärtner für Tropenpflanzen, verdiente sein Brot auch als Fliesenleger, Bürokaufmann und bei der NVA. Sein Lebensmotto lautet: „Lieber aufrecht durch das Leben gehen als kniend zu sterben oder wie eine Schnecke den Herrschaften zu Füße kriechen“. Er kandidierte im September 2017 als Direktkandidat der MLPD für den Deutschen Bundestag.

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar

 Comment 
on 9. November 2016
Veröffentlicht in: 100 Jahre Roter Oktober, Allgemein

Was die »Tagesshow« verschweigt
J. Stalin: Der internationale Charakter der Oktoberrevolution

 

Nico Diener

Nico Diener

Am 7. November 2016 jährt sich zum 99. Mal der Beginn der sozialistischen Oktoberrevolution in Russland. Die klassenbewussten Arbeiter/innen, Kommunisten/-innen, Revolutionäre, und Proletarier in aller Welt feiern heute den Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Die eine heroische Tat war und die ein neues, revolutionäres Zeitalter einläutete.

„In Russland (…) ist der Beamtenapparat völlig zerschlagen worden, dabei wurde kein Stein auf dem anderen gelassen, die alten Richter wurden vertrieben, das bürgerliche Parlament wurde auseinandergejagt (…). Diese Tatsache alleine genügte, damit alle unterdrückten Klassen anerkannten, dass die Sowjetmacht, das heißt die gegebene Form der Diktatur des Proletariats, millionenfach demokratischer ist als die demokratischste bürgerliche Republik. (…) Der „Rote Oktober“ änderte radikal den Kurs der Weltgeschichte. (…). Der Sieg der Oktoberrevolution führte zur Herausbildung kommunistischer Parteien weltweit und zur Gründung der Kommunistischen Internationale mit dem Ziel, die Vorhut des Proletariats neu zu gruppieren und die Weltrevolution zu organisieren. (…)“, schrieb Lenin im Nachhinein.

Schaut Euch in diesen Tagen die „Tagesshow“ und die anderen „Nachrichten“sender an und seht selber, was wir über diesen großen Tag erfahren sollen. Da anzunehmen ist, dass die bürgerliche Presse dieses Ereignis wieder einmal totschweigt, möchte ich heute J. Stalin selber zu Wort kommen lassen. In einem Artikel unter dem Titel: „Der internationale Charakter der Oktoberrevolution“, der in der „Prawda“ Nr. 255 vom 6./7. November 1927 veröffentlicht wurde, fasste er die internationale Bedeutung der sozialistischen Oktoberrevolution und die der Gründung der Sowjetunion glänzend zusammen. Als Quelle diente mir der Band 10, J. Stalin-Werke aus dem Dietz Verlag (1953).

Der vorliegende Text kann nur bedingt als Informationsquelle über die Verdienste der sozialistischen Oktoberrevolution dienen. Zu der Zeit als Stalin ihn aus seiner Sicht erstellt hat, war die Sowjetmacht gerade einmal 10 Jahre alt und wurde von innen und außen angefeindet und massiv bekämpft. Daraufhin folgte ein teilweise völlig unkontrollierter Kampf gegen alles, was wie ein Feind aussah und den Hauptfeind der Volksmacht, den Revisionismus konnte Stalin zu der Zeit noch nicht einmal benennen. Aber er war es, der die Erfolge der Oktoberrevolution zerstört hat und eine neue Clique von antikommunistischen Bürokraten an die Macht hievte. Deshalb bitte ich um viele Leserinnen/briefe zu diesem Betrag, die mithelfen die Erfolge der sozialistischen Oktoberrevolution im Ganzen zu bewerten.

 

Zum zehnten Jahrestag des Oktobers

Die Oktoberrevolution darf nicht nur als eine Revolution „im nationalen Rahmen“ betrachtet werden. Sie ist vor allem eine Revolution von internationaler, von Weltbedeutung, denn sie bedeutet eine grundlegende Wendung in der Weltgeschichte der Menschheit, die Wendung von der alten, der kapitalistischen Welt zu der neuen, der sozialistischen Welt.

Die Revolutionen der Vergangenheit endeten gewöhnlich damit, dass am Regierungsruder eine Ausbeutergruppe durch eine andere Ausbeutergruppe abgelöst wurde. Die Ausbeuter wechselten, die Ausbeutung blieb. So war es zur Zeit der Befreiungsbewegungen der Sklaven. So war es in der Periode der Aufstände der Leibeigenen. So war es in der Periode der bekannten „großen“ Revolutionen in England, in Frankreich, in Deutschland. Ich spreche nicht von der Pariser Kommune, die der erste, ruhmvolle, heroische, aber dennoch erfolglose Versuch des Proletariats war, die Geschichte gegen den Kapitalismus zu wenden.

Die Oktoberrevolution unterscheidet sich grundsätzlich von diesen Revolutionen. Sie setzt sich nicht das Ziel, eine Ausbeutungsform durch eine andere Ausbeutungsform, eine Ausbeutergruppe durch eine andere Ausbeutergruppe zu ersetzen, sondern jede Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu beseitigen, alle und jede Ausbeutergruppen zu vernichten, die Diktatur des Proletariats aufzurichten, die Macht jener Klasse aufzurichten, die von allen bisher dagewesenen unterdrückten Klassen die revolutionärste ist, eine neue, klassenlose, sozialistische Gesellschaft zu organisieren.

Eben deshalb bedeutet der Sieg der Oktoberrevolution eine grundlegende Wendung in der Geschichte der Menschheit, eine grundlegende Wendung im historischen Schicksalslauf des Weltkapitalismus, eine grundlegende Wendung in der Befreiungsbewegung des Weltproletariats, eine grundlegende Wendung in den Kampfmethoden und den Organisationsformen, in der Lebensweise und den Traditionen, in der Kultur und der Ideologie der ausgebeuteten Massen der ganzen Welt.

Das ist der Grund, weshalb die Oktoberrevolution eine Revolution von internationaler, von Weltbedeutung ist. Darin liegt auch die Wurzel jener tiefen Sympathie, die die unterdrückten Klassen aller Länder der Oktoberrevolution entgegenbringen, in der sie das Unterpfand ihrer eigenen Befreiung sehen. Man könnte eine Reihe von grundlegenden Fragen nennen, in denen die Oktoberrevolution auf die Entwicklung der revolutionären Bewegung in der ganzen Welt einwirkt.

1. Die Oktoberrevolution ist vor allem dadurch bedeutsam, dass sie die Front des Weltimperialismus durchbrochen, die imperialistische Bourgeoisie in einem der größten kapitalistischen Länder gestürzt und das sozialistische Proletariat an die Macht gebracht hat. Die Klasse der Lohnsklaven, die Klasse der Gehetzten, die Klasse der Unterdrückten und Ausgebeuteten ist zum ersten Male in der Geschichte der Menschheit zur Stellung einer herrschenden Klasse emporgestiegen, und ihr Beispiel wirkt ansteckend auf die Proletarier aller Länder.

Das bedeutet, dass die Oktoberrevolution eine neue Epoche eröffnet hat, die Epoche der proletarischen Revolutionen in den Ländern des Imperialismus. Sie hat den Gutsbesitzern und Kapitalisten die Produktionsinstrumente und -mittel weggenommen und in gesellschaftliches Eigentum verwandelt und so dem bürgerlichen Eigentum das sozialistische Eigentum entgegengestellt. Sie hat damit die Lüge der Kapitalisten entlarvt, dass das bürgerliche Eigentum unantastbar, heilig, ewig sei. Sie hat der Bourgeoisie die Macht entrissen, hat der Bourgeoisie die politischen Rechte genommen, den bürgerlichen Staatsapparat zerstört und die Macht den Sowjets übergeben und so dem bürgerlichen Parlamentarismus, der kapitalistischen Demokratie, die sozialistische Macht der Sowjets, die proletarische Demokratie, entgegengestellt. Lafargue hatte Recht, als er schon 1887 sagte, dass am Tage nach der Revolution „allen ehemaligen Kapitalisten das Wahlrecht genommen werden wird“[1].

Dadurch hat die Oktoberrevolution die Lüge der Sozialdemokraten entlarvt, dass heute ein friedlicher Übergang zum Sozialismus auf dem Wege über den bürgerlichen Parlamentarismus möglich sei. Doch ist die Oktoberrevolution dabei nicht stehen geblieben und konnte dabei nicht stehen bleiben. Nachdem sie das Alte, das Bürgerliche, zerstört hatte, ging sie daran, das Neue, das Sozialistische, aufzubauen. Die zehn Jahre Oktoberrevolution sind zehn Jahre des Aufbaus der Partei, der Gewerkschaften, der Sowjets, der Genossenschaften, der Kulturorganisationen, des Verkehrswesens, der Industrie, der Roten Armee. Die unzweifelhaften Erfolge des Sozialismus in der UdSSR an der Front des Aufbaus haben anschaulich gezeigt, dass das Proletariat imstande ist, das Land erfolgreich ohne die Bourgeoisie und gegen die Bourgeoisie zu regieren, dass es imstande ist, die Industrie erfolgreich ohne die Bourgeoisie und gegen die Bourgeoisie aufzubauen, dass es imstande ist, die ganze Volkswirtschaft erfolgreich ohne die Bourgeoisie und gegen die Bourgeoisie zu leiten, dass es imstande ist, den Sozialismus trotz der kapitalistischen Umkreisung erfolgreich aufzubauen.

Die alte „Theorie“, dass die Ausgebeuteten nicht ohne die Ausbeuter auskommen können, ebenso wie der Kopf und die übrigen Körperteile nicht ohne den Magen auskommen können, ist nicht nur Eigentum des aus der Geschichte des Altertums bekannten römischen Senators Menenius Agrippa. Diese „Theorie“ bildet jetzt den Eckstein der politischen „Philosophie“ der Sozialdemokratie im Allgemeinen und der sozialdemokratischen Politik der Koalition mit der imperialistischen Bourgeoisie im Besonderen. Diese „Theorie“, die den Charakter eines Vorurteils angenommen hat, bildet heute eins der ernstesten Hindernisse auf dem Wege zur Revolutionierung des Proletariats der kapitalistischen Länder. Eins der wichtigsten Ergebnisse der Oktoberrevolution ist die Tatsache, dass sie dieser verlogenen „Theorie“ einen tödlichen Schlag versetzt hat.

Braucht man noch zu beweisen, dass diese und ähnliche Ergebnisse der Oktoberrevolution nicht ohne bedeutenden Einfluss auf die revolutionäre Bewegung der Arbeiterklasse in den kapitalistischen Ländern bleiben konnten noch bleiben können? So allgemein bekannte Tatsachen wie das fortschreitende Wachstum des Kommunismus in den kapitalistischen Ländern, das Anwachsen der Sympathien der Proletarier aller Länder für die Arbeiterklasse der UdSSR und schließlich die vielen Besuche von Arbeiterdelegationen im Lande der Sowjets zeugen zweifellos davon, dass die von der Oktoberrevolution ausgestreute Saat bereits Früchte zu tragen beginnt.

2. Die Oktoberrevolution hat den Imperialismus nicht allein in den Zentren seiner Herrschaft, nicht allein in den „Mutterländern“ erschüttert. Sie hat auch einen Schlag gegen das Hinterland des Imperialismus, gegen seine Peripherie geführt und die Herrschaft des Imperialismus in den kolonialen und abhängigen Ländern untergraben. Die Oktoberrevolution, die die Gutsbesitzer und Kapitalisten gestürzt hat, sprengte die Ketten der nationalen und kolonialen Unterdrückung und befreite von ihr ausnahmslos alle unterdrückten Völker eines riesigen Staates. Das Proletariat kann sich nicht befreien, ohne die unterdrückten Völker zu befreien. Einen charakteristischen Zug der Oktoberrevolution bildet die Tatsache, dass sie diese nationalen und kolonialen Revolutionen in der UdSSR nicht unter der Fahne der nationalen Feindschaft und der Zusammenstöße zwischen den Nationen durchgeführt hat, sondern unter der Fahne des gegenseitigen Vertrauens und der brüderlichen Annäherung zwischen den Arbeitern und Bauern der Völker der UdSSR, nicht im Namen des Nationalismus, sondern im Namen des Internationalismus.

Gerade weil die nationalen und kolonialen Revolutionen in unserem Lande unter der Führung des Proletariats und unter dem Banner des Internationalismus vor sich gegangen sind, gerade darum sind die Pariavölker, die Sklavenvölker zum ersten Male in der Geschichte der Menschheit zur Stellung von Völkern emporgestiegen, die wirklich frei und wirklich gleich sind, und ihr Beispiel wirkt ansteckend auf die unterdrückten Völker der ganzen Welt. Das bedeutet, dass die Oktoberrevolution eine neue Epoche eröffnet hat, die Epoche der kolonialen Revolutionen, die in den unterdrückten Ländern der Welt im Bunde mit dem Proletariat und unter Führung des Proletariats durchgeführt werden.

Früher „war es üblich“ zu glauben, die Welt sei von jeher in niedere und höhere Rassen, in Farbige und Weiße, eingeteilt, von denen die einen zur Zivilisation unfähig und dazu verdammt seien, Ausbeutungsobjekt zu sein, die anderen aber die einzigen Träger der Zivilisation seien, berufen, die ersteren auszubeuten. Jetzt muss diese Legende als zerschlagen und erledigt betrachtet werden. Eins der wichtigsten Ergebnisse der Oktoberrevolution ist die Tatsache, dass sie dieser Legende den Todesstoß versetzt hat, indem sie in der Praxis zeigte, dass die befreiten nichteuropäischen Völker, in den Strom der Sowjetentwicklung einbezogen, nicht minder als die europäischen Völker befähigt sind, eine wirklich fortschrittliche Kultur und eine wirklich fortschrittliche Zivilisation zu entwickeln. Früher „war es üblich“zu glauben, die einzige Methode der Befreiung der unterdrückten Völker sei die Methode des bürgerlichen Nationalismus, die Methode des Abfalls der einen Nation von der anderen, die Methode ihrer Entzweiung, die Methode der Verstärkung der nationalen Feindschaft zwischen den werktätigen Massen der verschiedenen Nationen. Jetzt muss diese Legende als widerlegt betrachtet werden. Eins der wichtigsten Ergebnisse der Oktoberrevolution ist die Tatsache, dass sie dieser Legende den Todesstoß versetzt hat, indem sie in der Praxis die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit der proletarischen, internationalen Methode der Befreiung der unterdrückten Völker als der einzig richtigen Methode zeigte, indem sie in der Praxis die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit des brüderlichen Bundes der Arbeiter und Bauern der verschiedensten Völker auf der Grundlage der Freiwilligkeit und des Internationalismus zeigte. Das Bestehen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, die ein Vorbild der zukünftigen Vereinigung der Werktätigen aller Länder in einer einheitlichen Weltwirtschaft ist, muss unbedingt als direkter Beweis dafür gelten.

Es erübrigt sich zu sagen, dass diese und ähnliche Ergebnisse der Oktoberrevolution nicht ohne bedeutenden Einfluss auf die revolutionäre Bewegung in den kolonialen und abhängigen Ländern bleiben konnten noch bleiben können. Tatsachen wie das Anwachsen der revolutionären Bewegung der unterdrückten Völker in China, in Indonesien, in Indien usw. und die wachsenden Sympathien dieser Völker für die UdSSR zeugen zweifellos davon. Die Ära der ungestörten Ausbeutung und Unterdrückung der Kolonien und abhängigen Länder ist vorbei. Angebrochen ist die Ära der Befreiungsrevolutionen in den Kolonien und abhängigen Ländern, die Ära des Erwachens des Proletariats dieser Länder, die Ära seiner Hegemonie in der Revolution.

3. Die Oktoberrevolution, die die Saat der Revolution sowohl in den Zentren des Imperialismus als auch in seinem Hinterland ausstreute, die Macht des Imperialismus in den „Mutterländern“ schwächte und seine Herrschaft in den Kolonien erschütterte, hat dadurch die Existenz des Weltkapitalismus als ganzes in Frage gestellt. Ist die spontane Entwicklung des Kapitalismus unter den Verhältnissen des Imperialismus – infolge der Ungleichmäßigkeit dieser Entwicklung, infolge der Unvermeidlichkeit von Konflikten und kriegerischen Zusammenstößen, schließlich infolge des beispiellosen imperialistischen Gemetzels – in den Prozess der Fäulnis und des Sterbens des Kapitalismus umgeschlagen, so musste die Oktoberrevolution und der mit ihr verbundene Abfall eines riesigen Landes vom Weltsystem des Kapitalismus diesen Prozess beschleunigen, Schritt für Schritt die Grundpfeiler des Weltimperialismus untergraben. Mehr noch. Die Oktoberrevolution, die den Imperialismus erschüttert hat, schuf gleichzeitig in Gestalt der ersten proletarischen Diktatur eine mächtige und offene Basis der internationalen revolutionären Bewegung, wie diese sie vorher nie besessen hatte und auf die sie sich jetzt stützen kann. Sie schuf jenes mächtige und offene Zentrum der internationalen revolutionären Bewegung, wie sie es vorher nie besessen hatte und um das sie sich jetzt zusammenschließen kann bei der Organisierung der revolutionären Einheitsfront der Proletarier und der unterdrückten Völker aller Länder gegen den Imperialismus.

Das bedeutet vor allem, dass die Oktoberrevolution dem Weltkapitalismus eine tödliche Wunde geschlagen hat, von der er sich nie mehr erholen wird. Eben darum wird der Kapitalismus nie mehr das „Gleichgewicht“ und die „Stabilität“ wiedererlangen, die er vor dem Oktober besaß. Der Kapitalismus kann sich teilweise stabilisieren, er kann seine Produktion rationalisieren, die Verwaltung des Landes in die Hände des Faschismus legen, die Arbeiterklasse eine Zeitlang niederhalten, aber er wird nie die „Ruhe“ und die „Sicherheit“, das „Gleichgewicht“ und die „Stabilität“ wiedererlangen, deren er sich früher rühmte, denn die Krise des Weltkapitalismus hat eine Entwicklungsstufe erreicht, wo bald in den Zentren des Imperialismus, bald an seiner Peripherie unvermeidlich die Flammen der Revolution hervorbrechen müssen, die die kapitalistischen Flickereien zunichte machen und mit jedem Tag den Sturz des Kapitalismus näher bringen. Ganz so wie in der bekannten Fabel: „Zieht er den Schwanz heraus, bleibt die Schnauze stecken, zieht er die Schnauze heraus, bleibt der Schwanz stecken.“ Das bedeutet zweitens, dass die Oktoberrevolution die Kraft und die Bedeutung, den Mut und die Kampfbereitschaft der unterdrückten Klassen der ganzen Welt auf eine bestimmte Höhe gehoben und die herrschenden Klassen gezwungen hat, mit ihnen als mit einem neuen, ernsten Faktor zu rechnen. Heute kann man die werktätigen Massen der Welt nicht mehr als einen „blinden Haufen“ betrachten, der im Finstern umherirrt und keine Perspektive hat, denn die Oktoberrevolution hat für sie einen Leuchtturm errichtet, der ihnen den Weg erhellt und ihnen eine Perspektive gibt. Gab es früher kein offenes Weltforum, von dem aus man die Hoffnungen und Bestrebungen der unterdrückten Klassen demonstrieren und gestalten konnte, so besteht heute ein solches Forum in Gestalt der ersten proletarischen Diktatur.

Es ist kaum daran zu zweifeln, dass die Vernichtung dieses Forums das gesellschaftliche und politische Leben der „fortgeschrittenen Länder“ für lange Zeit in das Dunkel einer hemmungslos wütenden Reaktion hüllen würde. Es ist nicht zu leugnen, dass schon allein die Tatsache der Existenz des „bolschewistischen Staates“ den finsteren Kräften der Reaktion Zügel anlegt und den unterdrückten Klassen den Kampf für ihre Befreiung erleichtert. Dadurch erklärt sich eigentlich auch der tierische Hass, den die Ausbeuter aller Länder gegen die Bolschewiki hegen. Die Geschichte wiederholt sich, wenn auch auf neuer Grundlage. Wie früher, in der Periode des Untergangs des Feudalismus, das Wort „Jakobiner“ bei den Aristokraten aller Länder Schrecken und Abscheu hervorrief, so ruft heute, in der Periode des Untergangs des Kapitalismus, das Wort „Bolschewik“ bei der Bourgeoisie aller Länder Schrecken und Abscheu hervor. Und umgekehrt, wie früher Paris Zufluchtsstätte und Schule für die revolutionären Vertreter der aufsteigenden Bourgeoisie war, so ist heute Moskau Zufluchtsstätte und Schule für die revolutionären Vertreter des aufsteigenden Proletariats. Der Hass gegen die Jakobiner hat den Feudalismus nicht vor dem Zusammenbruch gerettet. Kann man bezweifeln, dass der Hass gegen die Bolschewiki den Kapitalismus nicht vor seinem unvermeidlichen Untergang retten wird? Die Ära der „Stabilität“ des Kapitalismus ist vorbei, und mit ihr auch die Legende von der Unerschütterlichkeit der bürgerlichen Ordnung. Angebrochen ist die Ära des Zusammenbruchs des Kapitalismus.

4. Die Oktoberrevolution darf nicht nur als eine Revolution auf dem Gebiet der ökonomischen und gesellschaftlich-politischen Beziehungen betrachtet werden. Sie ist zugleich eine Revolution in den Köpfen, eine Revolution in der Ideologie der Arbeiterklasse. Die Oktoberrevolution wurde geboren und erstarkte unter dem Banner des Marxismus, unter dem Banner der Idee der Diktatur des Proletariats, unter dem Banner des Leninismus, der der Marxismus der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolutionen ist. Sie bedeutet daher den Sieg des Marxismus über den Reformismus, den Sieg des Leninismus über den Sozialdemokratismus, den Sieg der III. Internationale über die II. Internationale.

Die Oktoberrevolution hat eine unüberbrückbare Kluft zwischen Marxismus und Sozialdemokratismus, zwischen der Politik des Leninismus und der Politik des Sozialdemokratismus aufgerissen. Früher, vor dem Sieg der Diktatur des Proletariats, konnte die Sozialdemokratie mit dem Banner des Marxismus prunken, ohne die Idee der Diktatur des Proletariats offen abzulehnen, wobei sie aber auch nichts, rein gar nichts unternahm, um die Verwirklichung dieser Idee zu beschleunigen; dabei ist klar, dass eine solche Haltung der Sozialdemokratie den Kapitalismus in keiner Weise gefährdete. Damals, in jener Periode, waren formell Sozialdemokratie und Marxismus ganz oder nahezu ein und dasselbe. Jetzt, nach dem Sieg der Diktatur des Proletariats, da alle mit eigenen Augen gesehen haben, wozu der Marxismus führt und was sein Sieg zu bedeuten hat, kann die Sozialdemokratie nicht mehr mit dem Banner des Marxismus prunken, kann sie nicht mehr mit der Idee der Diktatur des Proletariats kokettieren, ohne eine gewisse Gefahr für den Kapitalismus heraufzubeschwören. Nachdem sie schon lange mit dem Geist des Marxismus gebrochen hatte, musste sie nunmehr auch mit dem Banner des Marxismus brechen, und sie wandte sich offen und unzweideutig gegen die Schöpfung des Marxismus, gegen die Oktoberrevolution, gegen die erste Diktatur des Proletariats in der Welt. Jetzt musste sie sich vom Marxismus abgrenzen und grenzte sich auch tatsächlich von ihm ab, denn man kann sich unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht Marxist nennen, ohne offen und rückhaltlos die erste proletarische Diktatur in der Welt zu unterstützen, ohne den revolutionären Kampf gegen die eigene Bourgeoisie zu führen, ohne die Bedingungen für den Sieg der Diktatur des Proletariats im eigenen Lande zu schaffen. Zwischen Sozialdemokratie und Marxismus tat sich eine Kluft auf. Von nun an ist der einzige Träger und das einzige Bollwerk des Marxismus der Leninismus, der Kommunismus.

Die Sache hatte aber damit allein nicht ihr Bewenden. Die Oktoberrevolution, die zwischen der Sozialdemokratie und dem Marxismus eine Trennungslinie zog, hatte weiter zur Folge, dass die Sozialdemokratie im Lager der direkten Verteidiger des Kapitalismus gegen die erste proletarische Diktatur der Welt landete. Wenn die Herren Adler und Bauer, Wels und Levi, Longuet und Blum das „Sowjetregime“ beschimpfen und die parlamentarische „Demokratie“ lobpreisen, so wollen sie damit sagen, dass sie für die Wiederaufrichtung der kapitalistischen Ordnung in der UdSSR, für die Aufrechterhaltung der kapitalistischen Sklaverei in den „zivilisierten“ Staaten kämpfen und kämpfen werden. Der gegenwärtige Sozialdemokratismus ist eine ideologische Stütze des Kapitalismus. Lenin hatte tausendmal recht, als er sagte, dass die heutigen sozialdemokratischen Politiker „wirkliche Agenten der Bourgeoisie innerhalb der Arbeiterbewegung, die Arbeiterkommis der Kapitalistenklasse“ sind, dass sie sich im „Bürgerkrieg zwischen Proletariat und Bourgeoisie“ unvermeidlich „auf die Seite der ‚Versailler‘ gegen die ‚Kommunarden'“[2] stellen werden. Es ist unmöglich, dem Kapitalismus ein Ende zu bereiten, ohne dem Sozialdemokratismus in der Arbeiterbewegung ein Ende bereitet zu haben. Deshalb ist die Ära des Sterbens des Kapitalismus zugleich die Ära des Sterbens des Sozialdemokratismus in der Arbeiterbewegung. Die gewaltige Bedeutung der Oktoberrevolution besteht unter anderem darin, dass sie den unausbleiblichen Sieg des Leninismus über den Sozialdemokratismus in der internationalen Arbeiterbewegung bedeutet. Die Ära der Herrschaft der II. Internationale und des Sozialdemokratismus in der Arbeiterbewegung ist zu Ende. Angebrochen ist die Ära der Herrschaft des Leninismus und der III. Internationale.

„Prawda“ Nr. 255,
6.-7. November 1927.
Unterschrift: J. Stalin.“

[1] Paul Lafargue, „Am Tage nach der Revolution“ (siehe „Werke“, Bd. I, 1925, S. 329/330, russ.).
[2] W.I. Lenin, „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ (siehe „Werke“, 3. Ausgabe, Bd. XIX, S. 77 und 4. Ausgabe, Bd. 22, S. 182 [deutsch in „Ausgewählte Werke“ in zwei Bänden, Bd. I, S.774]).

.
Weitere Artikel: 100 Jahre Roter Oktober

Leser/innenbriefe »

Der 99. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution zeigt uns auf, wie schnell die Zeit vergeht. Im nächsten Jahr begehen wir den 100. Jahrestag und wir müssen mit Erschüttern feststellen, dass der gesellschaftliche Fortschritt um 100 Jahre zurückgeworfen wurde. Wir stehen wieder am Anfang, Da wir aber nicht nur Kommunisten sondern auch Optimisten sind, geben wir nicht auf. Es muss ja nicht noch einmal hundert Jahre dauern, bis der Kampf gegen die imperialistische Ausbeutung wieder real und überzeugend wird. Dazu gehört natürlich auch, sich auf die Wurzeln zu besinnen, auf das Kommunistische Manifest, auf Lenin, auf Stalin, auf Thälmann und W.Pieck, um nur einige zu nennen. Das Studium dieser Dokumente ist für uns aber nicht Selbstzweck. Die kommunistische Idee werden wir an die jungen Generationen weitergeben. Und es wird wieder eine oder auch mehrere kommunistische Revolutionen geben.
Sozialismus oder Barbarei!

Rot Front!
Jürgen Geppert, Westerhausen, 09.11.2016


Ich bin nicht damit einverstanden, zur Würdigung der Oktoberrevolution und des Internationalismus diesen Stalin-Text von 1927 zu präsentieren, ohne ihn entsprechend einzuordnen. Stalin schildert hier keine Ereignisse als Zeitzeuge oder Beobachter, er schrieb diesen Artikel zum Lobe der III. Internationale aus der Position des Machthabers, der später den Tod vieler Vertreter dieser Internationale und deren Auflösung zu verantworten hat. Damit wird der Text für mich zur ideologischen Phrase. Die alte Garde der Bolschewiki, Lenins Kampfgefährten bei der Oktoberrevolution, gehörten zu Stalins ersten Opfern im Terrorjahr 1937 bzw. schon 1936. Wir leben nicht 1927 mit dem damaligen Wissensstand, wer sich 2016 mit Stalins Worten beschäftigt, sollte auch seine Taten zur Kenntnis nehmen. Sonst halte ich es für ganz schwierig, eine gemeinsame Basis für eine Diskussion zu diesem Thema zu finden. Ich stehe zum Motto dieser Onlinezeitung „für Frieden, Humanismus, Völkerverständigung und Kultur“.

Andrea Witte, Berlin, 09.11.2016


Die Oktoberrevolution von 1917: Initialzündung zur Veränderung oder Lehrstück über Erfolg und Scheitern des Sozialismus in Europa?- Ein Leserbrief und alarmierender Lagebericht

Liebe Freundinnen und Freunde, Genossinnen und Genossen, Kritiker und Weggefährten,

das Ereignis der Oktoberrevolution im Jahre 1917 bedeutete, damals noch mehr als heute, einen Funken Hoffnung. Dieser Funken Hoffnung war, wie im Artikel angesprochen, nicht nur von nationaler Bedeutung für das russische Volk, sondern hatte bereits auf zar-russischem Territorium mehrere Völker erfasst und wurde in seinen Gedanken, Ideen, Zielen und Haltungen zu allen europäischen Völkern jener Zeit exportiert. Sei es nach Deutschland, das sich im Krieg mit Russland befand und plötzlich Töne des Friedens aus Moskau hörte oder in Paris, wo auch schon Menschen die Ursache allen Leids und Elends im System des Kapitalismus erkannt hatten und nach Veränderungen strebten. Doch das ist nur die Oberfläche der Ereignisse und bemisst keinesfalls den Wert, den die Oktoberrevolution über den Rahmen der Geschichtsschreibung hinaus, also, bis in die heutige Zeit hat. Diesen Wer möchte ich einmal in diesem Leserbrief zu umreißen versuchen, da ich glaube, dass Genosse Stalin mit seiner Einschätzung aus dem Jahre 1927 nach wie vor Recht behalten hat. Allerdings müssen hierbei ein paar entscheidende Parameter der heutigen Weltlage in Politik und Wirschaft berücksichtigt werden, die sowohl wichtige Ansätze der linken Bewegung, als auch sich wiederholende Denkfehler in den einzelnen Zivilvölkern umfassen. Diese werden ja in Stalins Text beschrieben und eindeutig als falsche Schlussfolgerungen der Arbeiterklasse qualifiziert. Daher müssen wir sie als solche erkennen und schauen, wie wir sie für uns als Bewegung progressiver Kräfte nutzbar machen können. Daher zunächst ein paar Vorschläge:

– Stalin spricht von dem Fehler der Arbeiterklasse, ein Herrschaftssystem durch ein anderes ersetzen zu wollen. Dem kann ich aus historischer Sicht für die Lage in Russland nicht unbedingt zustimmen. Denn der Sturz der Zarenfamilie und der Wandel des Russischen Reiches zu einer Räterepublik bzw. einem Konglomerat an Räterepubliken (ab 1922) war NOTWENDIG und WICHTIG für die Weiterentwicklung des Sozialismus auf sowjetischer Ebene. Auch diese Räterepubliken waren ein Herrschaftssystem. in dem man die Option hatte, sich einzubringen oder passiv zu bleiben. Damit war es durchaus demokratischer als eine Zarenherrschaft, gleichsam aber auch eine andere Form der Herrschaft, in der es Bürger und Funktionäre, Arbeiter, Bauern und eine Intelligenz gab. Und eben hier liegt meines Erachtens eine wesentliche Lehre, die wir aus dem neu entstandenen sozialistischen System von damals ziehen müssen: SOZIALISMUS MUSS GEBAUT WERDEN. Der Sozialismus ist keine „selbst melkende Kuh“, wie jenes System, zu dem die DDR in ihren Endjahren geworden war, auch wenn sie sich immer im Zeichen der Revolution präsentiert hat. Dies zu vermeiden, muss einiges getan werden. Besonders in der Jugendarbeit muss der Charakter einer jungen Generation geformt werden, die mehr kann, als nur konsumieren, die mehr will, als in Ruhe leben und die vor allem den Wunsch verspürt, sich einzubrigen und damit NICHT blindlings einer neu gebildeten, scheinbar revolutionären Herrscherkaste vertraut. Insofern besteht der Fehler der Arbeiterklasse nicht darin, ein System ersetzen zu wollen, sondern darin, an Wachsamkeit nachzulassen und somit zu riskieren, dass das Proletariat wieder dem System dient, statt das System dem Arbeiter.

– Ein weiterer Punkt, den wir aus den Ereignissen von 1917 lernen müssen, sofern die Zeit dazu noch bleibt, ist, dass diese Revolution sowohl nationales, als auch internationales Sinnbild für die Leiden der Arbeiterklasse war. Die Mechanismen wie Spaltung, Ausbildung von Nationalismus und Chauvinismus, sowie das Einimpfen von Konkurrenzdenken gegenüber anderer Völker sind heute wieder voll im Gange und, wie die aktuelle Lage zeigt, voll funktionsfähig. Kaum einer hatte sich beispielsweise im Sommer 2016 zu den Streikwellen in Frankreich geäußert, deren Initiatoren unser aller Solidarität verdient hätten, so denn Klassenbewusstsein in unseren Ländern vorhanden gewesen wäre. Stattdessen wurden andere Probleme wie „Terrorgefahr“ und „Religionskonflikte“ oder „Identitätswahrung“ der Arbeiterklasse zur „Beschäftigung“ mit sich selbst gegeben. Und was tat das Proletariat? Es fiel darauf herein! Das heißt, der Geist revolutionärer Handlungen in Solidarität zueinander und gleichen Zielen gegenüber dem (eigentlich) gemeinsamen Feind, war eingeschlafen und teilweise bis zum Exitus vernebelt worden. Diese Situation sah 1917 weit anders aus, da alle Menschen in Europa und Teilen Asiens und des Orients das Joch des Krieges zu tragen hatten. Und nun ist es wieder soweit: Krieg im Nahen Osten, die übermächtigen USA, die ständig und überall Russland provozieren, ein Saudi-Arabien, das nicht eine Gräueltat auslässt, um seine beherrschte Klasse zu drangsalieren. Doch die „Proletarier aller Länder“ rühren sich NICHT. Sie VEREINIGEN sich auch nicht, wie es das Gebot der Stunde wäre, sondern beäugen sich misstrauisch bezüglich der Hautfarbe, Sprache, Religion und nicht zuletzt der Ressourcen wegen, die sie meinen, für sich zu brauchen. Die Lust auf Konsum zerstört den revolutionären Gedanken. Insoweit müssen wir auch hier dem Kapitalismus nicht auf den Leim gehen. Viel eher sollten wir das, was er uns an Annehmlichkeiten bietet, nutzen, um uns zum Kampf zu rüsten. Doch dieser Kampf darf nicht der Kampf der Völker gegeneinander sein, sondern muss eben, wie 1917, das System zum Opfer haben, in dem wir jetzt leben. Ansonsten ist der Gewinner immer nur der Tod.

Der letzte Aspekt, den ich ansprechen möchte, ist die historische Einordnung Stalins in der Gegenwart. Das ist deshalb wichtig, weil wir heute andere Mittel zur Veränderung unserer Lage haben und gebrauchen müssen, als dies 1917 der Fall war. Dies steht auch im Zeichen eines neuen Verständnisses von Revolution, das sich, zumindest in unseren Breiten, entwickelt hat. Ich habe immer in den aktuellen Diskussionen darauf hingewiesen, dass mir ein zweites 1989 lieber wäre, als ein zweites 1917, das zugegebenermaßen einen hohen Blutzoll gefordert hat. Auch Lenins und Stalins Politik danach waren nicht unbedingt humaner, wenngleich natürlich zuweilen der Zweck die Mittel heiligt. Doch wie soll heute Sozialismus aussehen? Eine Planwirtschaft nach DDR- und Sowjetvorbild hat sich als dysfunktional erwiesen. Eine Kollektivierung der Landwirtschaft mochte in einigen Fällen Vorteile gehabt haben, jedoch unter Zwang weniger fruchtbringend gewesen sein, als es vielleicht mit anderen Mitteln gewesen wäre. Außerdem stellt sich die Frage, inwiefern Parteiensysteme heute noch zeitgemäß sind. Vielfach werden sie kritisiert, können aber nach leninistisch-stalinistischer Manier auch nur durch einen Einparteienstaat oder Kommitees ersetzt werden, wobei letztere immer noch praktikabler erscheinen, da sich in einem Kommitee jeder einbringen kann und muss. Diese Fragen sollten wir als „aus den Nachwehen der Revolution heraus erwachsend“ mitbedenken und diskutieren. Hierzu wird ein genaues Studium der „alten Quellen“ sowie eine genaue Analyse der heutigen Ereignisse vonnöten sein. Die Oktoberrevolution kann damit unser Leidfaden zur Analyse heutiger Vorgänge oder zur Planung künftiger Aktionen sein. Doch niemals sollten wir Lenin und Stalin als „unfehlbar“ oder „moralisch einwandfrei“ ansehen. Denn so nobel ihre Ziele auch waren, so sehr entsprechen die Methoden heute nicht mehr dem Verständnis von Sozialismus, wie auch zivilgesellschaftlichen Geiste, der unser Miteinander prägen sollte.

In diesem Sinne hoffe ich auf eine anregende und zielführende Diskussion und verbleibe mit sozialistischen wie solidarischen Grüßen Euer Freund, Genosse und Mitstreiter
Matthias Wolf, Podsdam, 09.11.2016


Ich habe diesen Text mit dem Smartphone verfassen müssen da mein Laptop leider den Geist aufgegeben hat. Bitte deshalb Fehler verschiedester Art zu entschuldigen.

Kurz was zu meiner Person. Ich bin Raimund, seit 1979 in der Bewegung und 1982 mit 18 Jahren Mitglied der DKP geworden. Dies bin ich mit Unterbrechungen bis Heute geblieben. Hier bringe ich meine persönliche Position bzw. Fragestellungen zum Ausdruck die mich beschäftigen.

Als erstes möchte ich mich bedanken da ihr den Focus auf Inhalte lenkt die sonst meistens untergehen.

Stalins Text ist aus meiner Sicht bis heute in seinen Grundsätzen immer noch richtig.

Ich habe aber mehr Fragestellungen als Antworten.

Die Rahmenbedingungen haben sich auf Grund der Konterrevolution und der Kolonisierung der Staaten des real existierenden Sozialismus doch um einiges verändert.

Allerdings müssen wir uns über einiges klar sein, ohne den Roten Oktober und den Klassenkampf um eine Gesellschaft der gleichen (Kommunismus) gebe es Heute keine UNO, keine allgemein Anerkannten Regeln des Völkerrechts, der Menschenrechte usw. Ohne die UDSSR und die sozialistische Staatengemeinschaft wären eine Menge an Zugeständnissen nach 1945 an die Arbeiterklasse in den imperialistischen Kernländern trotz großer Kämpfe kaum erreicht worden. Dazu lässt sich noch vieles ausführen.

Ich nenne das mal die Zivilisatorische Wirkung des roten Oktobers bzw. Stalins.

Der ungezügelte Imperialismus zeigt seit der Konterrevolution wieder weltweit seinen Neokolonialen Chauvinistischen Rassistischen Charakter und die Vorgehensweise gegenüber der Perepherie und den Halbkolonialen Staaten wird immer Aggresiver. Ebenfalls werden die Errungenschaften der Arbeiterklasse in den Metropolen geschliffen. Die sogenannten Mittelschichten (Arbeiteraristokratie, Technische Intelligenz, Kleinbürgertum usw.) werden degradiert und deklassiert, allerdings wird der von Ihnen benötigte Teil verstärkt Korrumpiert. Ausdruck dieser Deklassierung der Mittelschichten sind unter anderem auch die Entwicklung von mehr oder minder Spontanen Bewegungen wie Occupie usw.. Auch die Arbeiterklasse in den Metropolen z.B. in Frankreich wie der Kampf gegen die neuen Arbeitsgesetze zeigt gewinnt an Intensität.

Ein weiteres Beispiel für die Entwicklung ist der vor kurzem stattgefundene Generalstreik in Indien mit mehr als 160 Millionen Teiln

Kontinuierlich wird der Grad der Ausbeutung in unglaubliche Hohen geschraubt.

Das was wir erleben ist die Kapitalistische Normalität, nicht die Ausnahme. Kapitalismus bedeutet Ausbeutung, Krieg, Unterdrückung, Cauvinismus (Rassismus greift zu kurz), Neo-Kolonialismus usw. usf.

Auch wenn wir gerade einen epochalen Bruch erleben, da der bisherige Hegemon an der Spitze der Imperialistischen Pyramide gerade auf das normal Maß zurechtgestutzt wird. Auch hierzu müsste man eigentlich viel mehr Aussagen treffen. Verweise möchte ich insbesondere auf Lenin. Sein Broschüre Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus sollte für uns bei den weiter aufgeworfenen Fragestellungen die Richtschnur sein.

Neue Akteure betreten die Bühne und bieten dem schwächelnden Hegemon die Stirn.

  • Welche Rolle spielen China und Russland und warum können diese dem „klassischen Imperialismus“ Paroli bieten. Selbst dabei bin ich mir ziemlich im Unklaren. Hat z.B. die Entwicklung in China sozialistischen Charakter oder nicht. Als weiteres Beispiel China hat einen Vergesellschaftungsgrad von 40% unter Herrschaft der KP, Russland von 50%. Beide sind aber in Teilen Monopolkapitalistisch geprägt. Usw. usf.
  • Was hat sich in der Ökonomie, Geopolitisch aber auch Militärisch geändert. Welche Veränderungen vollziehen sich innerhalb der imperialistischen Pyramide und warum.
  • Frage hat die gesetzmäßige ungleichmäßige Entwicklung der imperialistischen Staaten auch Heute noch seine Richtigkeit? Wenn ja welche Schlussfolgerungen ziehen wir daraus?
  • Welche innerimperialistischen Wiedersprüche tun sich auf? ………
  • Wie haben sich die Klassenauseinandersetzungen auf diesem Globus in der letzten Dekade Entwickelt?

International kann man von einer kontinuierlichen Zunahme in den letzten 10 bis 15 Jahren ausgehen. Empfehle dazu die Webseiten des Weltgeweksschaftsbundes http://www.wftucentral.org und der ILO http://www.ilo.org/berlin/lang–de/index.htm

Die weltweite Kommunistische Bewegung hat sich nicht nur gefangen sodern ist in vielen Ländern auf dem Globus stark am kommen. Informiert euch selbst z. B. auf Solidnet der Website von mehr als 120 Kommunistischen- und Arbeiterparteien weltweit http://www.solidnet.org

Wir zählen, ohne China mit den mehr als 78 Millionen KP Mitglierdern, weltweit mit den verbundenen Massenorganisatonen mehrere Hundert Millionen. Als Beispiel Indien. Die CPI(M) hat mehrere Hunderttausend Mitglieder und mit iassoziierte Massenorganisatonen 40 Millionen. Die CPI ist noch größer, da hab ich allerdings keine aktuellen Zahlen vorliegen. Anderes Beispiel Griechenland. Bei einer Bevölkerung von ca. 10 Millionen hat die KKE mehr als 100.000 Mitglieder und die mit ihr verbundene Gewerkschaftsfront PAME mehr als 1.2 Millionen.

Reform und Revolution. Die Wechselwirkungen zwischen Reformerischen Forderungen und unserer Sozialistischen Zielsetzung sind aus meiner Sicht auch sehr viel mehr im Detail zu beleuchten um davon unsere Strategie und Taktik abzuleiten.

Die Diskussion dazu läuft dazu z.B. auch in meiner Partei. Ein Beispiel auf  http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2016/11/ein-entlarvender-artikel/

Ein anderes Beispiel von Tibor Zenker PdA Österreich wenn auch schon älter der sich u.a. mit der Frage Perepherie und Zentrum auseinander setzt http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2015/07/die-krise-als-chance-deutscher-vorherrschaft-und-die-bedingungen-des-widerstandes/

Der Spielraum des Reformismus/Revisionismus ist aus meiner Sicht nicht mehr gegeben. Der Klassenkompromiss wurde, nach dem das sozialistische Lager nicht mehr existiert aufgekündigt. Jetzt zeigt der Real existierende Kapitalismus sein wahres Gesicht. Ausdruck dafür ist z.B. die Neoliberale Gleichschaltung der Sozialdemokratie in Europa. SYRIZA lässt grüßen. Diese setzen in der Regel die Verwaltung des Kapitalismus mit brutalsten Sozialabbau durch die bei bürgerlichen Regierungen nur aeh viel schwerer durchzusetzen wären. Ihre Hauptaufgabe ist insbesondere den Wiederstand der Arbeiterklasse klein zu Halten.

Eigentlich müsste ich noch etliches andere anführen werde da das zu umfangreich wird hier beenden.

Ebenso bin ich in Zusammenhang mit dem Leserbrief nicht auf die Aktuelle Politik eingegangen.

Hier in Deutschland ist aus meiner Sicht die Einheit der Kommunisten in naher Zukunft eine vordringliche Aufgabe. Solange wir uns gegenseitig auf die Mütze klopfen werden wir den vor uns liegenden Aufgaben kaum gerecht.

DKP, KPD(Ost), Rotfuchs, Kommunisten in der Partei die Linke,  und …… und Tausende nicht organisierte.

Eine Einheitliche Marxistisch Leninistische Partei zu schaffen tut Not.

Rotfront Raimund

Hier das Nachrichten Portal meiner Partei: http://news.dkp.suhail.uberspace.de. Die Diskussions-Tribüne meiner Partei neben unsereWochenzeitung UZ ist http://news.dkp.suhail.uberspace.de/kategorie/dkp/diskussion/

Anbei 2 Videos deren Inhalte ich nicht unbedingt in Gänze Teile aber die sich jeder unbedingt zu Gemüte führen sollte: https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1203633939705343&id=100001762440077

Raimund Baytz, Lüdenscheid, 09. und 11.2016


7. November – 99. Jahrestag der Oktoberrevolution

Gewissen in Aufruhr …
gewidmet dem 99. Jahrestag des Beginns und des Sieges der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution

Heute und in diesen Tagen und Stunden gibt es nicht wenige Gleichgesinnte, die sich zu diesem Jahrestag gegenseitig Glückwünsche übermitteln. Ja es ist gut so, dass wir uns gegenseitig daran erinnern, dass es vor 99. Jahren diese Oktoberrevolution gegeben hat.

In der Gesellschaftsordnung, in der wir zur Zeit leben müssen und in der bürgerlichen und von der Bourgeoisie beherrschten Medienlandschaft wird zumindestens im Herzen Europa’s diesem Ereignis nicht die erforderliche Aufmerksamkeit geschenkt.

Nun, es ist auch kaum verwunderlich:

1. Die Oktoberrevolution war nicht zuletzt ein ganz praktisches Zeichen im vergangenen Jahrhundert, dass das „Gespenst des Kommunismus“ keine Phantasterei von Ideologen und Wissenschaftlern, wie Marx und Engels war und ist, sondern letztendlich auch das grosse Verdienst von W.I. Lenin war und ist, der gemeinsam und an der Spitze seines „jungen“ Kollektivs und auf der Basis der bis dahin gesammelten wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungen entscheidende organisatorische Arbeit leistete, um zu diesem wichtigen Erfolg zu gelangen.

Es wurde und wird über die Oktoberrevolution viel geschrieben.
Wahrheiten und Tatsachen sowie Hetze des Klassengegners liegen eng bei einander!

2. Im 20. Jahrhundert lagen Licht und Schatten eng beieinander – Schlussfolgerungen müssen beraten werden!

Es ist verständlich und mehr als traurig zugleich, dass über die Oktoberrevolution und die Gestaltung des Sozialismus seit dem 7. November 1917 von dem Klassengegner viel Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Lügen verbreitet werden. Es ist eben der Klassengegner!

Diese Taktik können wir schon verfolgen, wie sich dessen Lakaien und Ideologen über die Schrift und das Programm des „Kommunistischen Manifestes“ (Marx und Engels – 1848) ausgelassen haben. Sie haben damals wie heute alle Register gezogen um mit Spott, Häme und Hetze, Bestechung, Korruption, Destabilisierung und Völkermord IHRE Interessen und Machtpositionen behaupten zu können. Schlimmer noch! Durch Opportunismus, Revisionismus; Bestechung von Teilen der Klasse des Proletariats, Chauvinismus, Nationalismus und Kollonialismus und wirtschaftliche und militärische Kriegführung (wozu grosse Teile der Klasse des Proletariats mißbraucht und verheizt wurden und werden), ist es letztendlich der Bourgeoisie gelungen, gewisse „Teilerfolge“ zu erlangen.

Es ist kein Geheimnis, dass diese „Teilerfolge“ Mißtrauen in grossen Teilen des Proletariats bewirken, aber nicht von Dauer sein werden!!!! Der Klassenkampf hat seine Wurzeln nicht im WERDEN und WOLLEN von Marx, Engels und Lenin – der Klassenkampf hat seine Ursachen im Kampf gegen die Macht- und Ausbeutungsverhältnisse und dem internationalistischen Charakter!

Ein hervorragendes Kollektiv von Wissenschaftlern und Autoren beschrieb aus Anlass des 100. Jahrestages der Gründung der 1. Internationale IAA (Internationale ArbeiterAssoziation) dies richtigerweise so: „Das „Manifest“ war eine flammende Deklaration der Prinzipien des proletarischen Internationalismus. Marx und Engels bewiesen darin den UNIVERSELLEN (d.R. – Grossschreibung) Charakter der von ihnen entdeckten Gesetze der gesellschaftlichen Entwicklung, begründeten historisch und philosophisch die wichtige These von der Gemeinsamkeit des historischen Schicksals der Werktätigen aller Länder, von den Hauptzügen, trotz allen nationalen Besonderheiten, gleichen Bedingungen der Existenz und der Befreiung des proletariats. Im Kampf gegen die Bourgeoisie, erklärten die Autoren des „Manifestes“, müsse das Proletariat nicht nur die führende Klasse der Nation werden und seine eigene politische Partei gründen, sondern auch imstande sein, der Weltbourgeoisie als eine Klasse entgegenzutreten,, die intzernational zusammengeschlossen ist.“ Dort steht weiter geschrieben: „Vereinigte Aktion, wenigsten der zivilisierten Länder, ist eine der ersten Bedingungen seiner Befreiung“ schrieben Marx und Engels. Sie bewisen im „Manifest“ die Einheit der nationalen und internationalen Aufgaben …“

Berücksichtigen wir an dieser Stelle noch z.b. Leinis Schluss in Was tun?“ oder berzigen wir die Worte von Rosa Luxemburg zum Gründungsparteitag der KPD, wo sie formulierte: „Nun, Parteigenossen, heute erleben wir den Moment, wo wir sagen können: Wir sind wieder bei Marx, unter seinem Banner. Wenn wir heute in unserem Programm erklären: Die unmittelbare Aufgabe des Proletariats ist keine andere als – in wenigen Worten zusammengefaßt – den Sozialismus zur Wahrheit und Tat zu machen und den Kapitalismus mit Stumpf und Stiel auszurotten, so stellen wir uns auf den Boden, auf dem Marx und Engels 1848 standen und von dem sie prinzipiell nie abgewichen waren. jetzt zeigt sich, was wahrer Marxismus ist und was dieser Ersatz-Marxismus war („Sehr gut!“), der sich als offizieller Marxismus in der deutschen Sozialdemokratie so lange breitmachte.“ … dann betrachte ich dies als ein grosses Bündel von kompromisslosen (Kompromisse wird es immer wieder geben müssen) Erfahrungen, des Klassenkampfes, die wir für gegenwärtige Schlussfolgerungen heute und nach dieser letzten grossen Niederlage nie unberücksichtigt lassen dürfen.

3. Wir müssen den Mut und das Bewußtsein unter Gleichgesinnten wieder finden, aus Niederlagen zu lernen, Erfahrungen mit der Realität zu bewerten und Schlussfolgerungen zu ziehen!!!

Armut, Kriege, Völkermord, Nationalismus und Faschismus, Chauvinismus und Perspektivlosigkeit sind Realität. Darüber machen sich Menschen Gedanken und die Sorgen werden täglich größer.

Der Imperialismus hat für die Lösung der ureigensten Interessen des gesamten Proletariats kein Konzept und keine Lösungsansätze!!!! Richtig ist deshalb in der INTERNATIONALE formuliert:

„Es rettet uns kein höh’res Wesen,
kein Gott, kein Kaiser noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!“

Aus der welweiten imperialistischen Krise kann derzeit schnell ein militärischer noch weiter eskaliernder Flächenbrand entstehen und sich entwickeln, wo die Gefahr schon erkennbrar ist, dass der imperialistische Konkurrenzkampf um die Neuaufteilung der Macht und Rohstoffressourcen die Wahrscheinlichkeit erahnen lässt, dass die Vernichtung der Menschheit als mögliches Kalkül kaum auszuschliessen ist.

Die Existenz des sozialistischen Lagers und des Warschauer Vertrages waren in bedeutendem Maße bis 1989 ein gewisser Garant für den Weltfrieden. „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“ waren bis zu diesem Zeitpunkt Staatsdoktrin! Damit einher gingen aber auch Tedenzen der Sorglosgkeit, die Träumerei von der Friedfertigkeit des Imperialismus und zum Teil Schlampigkeit in Bezug auf die Wachsamkeit auch unter Antifaschisten, Kommunisten und Internationalisten könnnen und dürfen wir nicht ignorieren!

Eine Katastrophe für den internationalen Klassenkampf!

Eingangs formulierte ich hier: „Wir müssen den Mut und das Bewußtsein unter Gleichgesinnten wieder finden, aus Niederlagen zu lernen, Erfahrungen mit der Realität zu bewerten und Schlussfolgerungen zu ziehen!!!“

Was gilt es zu tun?

A) Wenn wir es damit ernst meinen, dass „Frieden und die Würde des Menschen nur … mit Klassenkampf, Solidarität und proletarischen Internationalsimus zu erreichen sind!“, so muss dies für die analytische Arbeit und Herausarbeitung von nationalen und internationalen Strategien und Taktiken gemeinsam mit der ganzen Klasse des Proletariats zum Thema gemacht und diskutiert werden.

Die Lehren und Erfahrungen sowie die Methodik der interdisziplinären, marxistisch-leninistischen Methodik und Arbeit dürfen nicht zum „Ferigenblatt“ oder gar zur Floskel herab degradiert werden.

Der Marxismus-Leninismus ist kein Dogma, wohl aber unsere „Waffe“ und das Handwerkzeug, ohne dem es im Klassenkampf keinen „Blumentopf“ zu gewinnen gibt!

Nutzen wir als das Vorbereitungsjahr zum 100. Jahrestag der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution 2017, um national und international für den Kampf um FRIEDEN und SOZIALISMUS, den antiimperialistischen und antifaschistischen vereinten Kampf und die kampffähige und geschlossene Einheitsfront und den Kampf gegen Hunger, Armut, Völkermord vorzubereiten und zu organisieren. Niemand, kein Genossen und Genossin, kein Humanist und Friedenskämpfer, keine m-l Partei hat das recht, nur im geringsten egoistische Interessen in den Vordergrund zu rücken.

B) Die richtige Schlussfolgerung: „Das „Manifest“ war eine flammende Deklaration der Prinzipien des proletarischen Internationalismus. Marx und Engels bewiesen darin den UNIVERSELLEN (d.R. – Grossschreibung) Charakter der von ihnen entdeckten Gesetze der gesellschaftlichen Entwicklung, begründeten historisch und philosophisch die wichtige These von der Gemeinsamkeit des historischen Schicksals der Werktätigen aller Länder, von den Hauptzügen, trotz allen nationalen Besonderheiten, gleichen Bedingungen der Existenz und der Befreiung des proletariats.“ stellt an jede kommunistische Partei die Aufgabe, unter Berücksichtigung o.g. und weiterer Schwerpunkte die eigene Arbeit zu analysieren und zu definieren, welche Schlußfolgerungen sie selbst und als Teil der internationalen Gemeinschaft verwirklichen und in die Arbeit positiv einbringen wollen und müssen. Beherzigen wir endlich nach der schweren Niederlage im Klassenkampf die Worte Georgie Dimitroffs aus dem Jahre 1935 (VII: Weltkongress der KomIntern) wo er formulierte:

„Wenn wir Kommunisten alle Kräfte anstrengen, um die Einheitsfront herzustellen, so tun wir das nicht vom engherzigen Standpunkt der Werbung von neuen Mitgliedern für die kommunistischen Parteien. Wir müssen aber gerade deshalb die kommunistischen Parteien allseitig festigen und ihre Mitgliederzahl vergrößern, weil wir die Einheitsfront ernstlich festigen wollen. Die Festigung der kommunistischen Parteien stellt kein enges Parteiinteresse dar, sondern ein Interesse der gesamten Arbeiterklasse.“ Er sagte dort u.a. weiter: „In der heutigen Lage hemmt vor allem das Sektierertum, das selbstgefällige Sektierertum, wie wir es im Resolutionsentwurf qualifizieren, unseren Kampf für die Verwirklichung der Einheitsfront. Das Sektierertum, das sich in seiner doktrinären Beschränktheit, in seiner Losgelöstheit vom wirklichen Leben der Massen gefällt; das sich in seinen vereinfachten Methoden der Lösung der kompliziertesten Fragen der Arbeiterbewegung an Hand von schablonenhaften Scheinen gefällt. Das Sektierertum, das Anspruch auf Allwissenheit erhebt und es für überflüssig hält, bei den Massen, an den Lehren der Arbeiterbewegung zu lernen. Kurz, für das Sektierertum ist alles, wie man sagt, ein Kinderspiel.“ (nachzulesen unter: (http://www.mlwerke.de/gd/gd_001.htm#3 )

Ich glaube, diese Herausforderung haben auch in Deutschland sehr viele Gleichgesinnte und Kommunisten bis heute nicht begriffen.

Offensichtlich existiert die Schlampigkeit unter den deutschen Kommunisten auch darin:

a. dass die Erfahrungen des Klassenkampfes und besonders die historisch wichtigen Konsequenzen nicht studiert oder eben einfach ignoriert werden. 1939 formulierte dei KPD im Dokument zu den Berner Beschlüssen: „Die Kommunisten und die aktivsten Kader der Sozialdemokraten haben daraus mit Recht die Lehre gezogen, dass die Ursache dafür vor allem an der Schwäche der sozialdemokratisch-kommunistischen Einheitsfront lag. …. die Herstellung der Einheit der deutschen Arbeiterklasse (des ganzen proeltartiats – d.V.) ist zur Lerbensnotwendigkeit für das deutsche Volk und für die deutsche Zukunft geworden.“

b. Wenn sich 1946 SPD und KPD die Hände reichten und eine „Einheitspartei“ gründeten, woran sich Gleichgesinnte aus ganz Deutschland beteiligten, dann dies auch in dem Bewußtsein, dass sie Lehren aus der katastrophalen Situation und den Verbrechen des deutschen Imperialismus und Faschismus ziehen wollten. Das war richtig so!!!

C. Die Uneinigkeit unter den deutschen Kommunisten in der Gegenwart ist nicht nur eine „Kinderkrankheit“, es ist Sektieretum hoch 3!!! Wenn sich Kommunisten in der Situation des Klassenkampfes nicht die Hände reichen oder im Wahlkampf sogar gegeneinander antreten, sicvh gegenseitig das „Leben“ schwer machen – dies ist an Verantwortungslosigkeit nicht zu übertreffen!!! Wer sich daran beteiligt, das Treiben noch anheizt und dann von Lehren des Marxismus-Leninismus spricht, der sollte, wie man im Volksmund so sagt, an den Lügen ersticken!

Aus all dem gillt es aber dennoch Schlussfolgerungen zu ziehen.

Als VKP beteiligen wir uns an dem sektierischen Machenschaften nicht. Wir sind auch dagegen, dass im Wahlkampf Kommunisten gegen Kommunisten antreten.

Deshalb bleiben wir bei unseren vereinigenden nationalen und internationalen Bemühungen.

Wir haben auch schon länger KPD, DKP und MLPD sowie weitere politische Organisationen und Vereinigungen davon in Kenntnis gesetzt, dass sie sich alle einbringen können und sollen, wenn es darum geht, auf einer internationalen Konferenz, auch zu Ehren des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution sich an der Vorbereitung (November 2016) und Durchführung inhaltlich und organisatorisch zu beteiligen.

Die derzeitige Resonanz verspricht nichts Gutes (aus deren Reihen).

Trotz alledem!

Die Lehren der Oktoberrevolution und der Siege und Niederlagen im Klassenkampf stellt uns vor die Herausforderung, Jetzt erst recht – wir kämpfen weiter!

Es lebe der proletarische Internationalismus!

Es leben die aktuellen Erfahrungen der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution!

Rot Front!
Lothar Häupl (VKP), Dresden, 0911.2016


Die Oktoberrevolution läutete ein neues, revolutionäres Zeitalter ein!
 
Die Oktoberrevolution war eine heroische Tat und läutete ein neues, revolutionäres Zeitalter ein! – Ja, und mehr noch: Zum ersten Mal seit der Sklavenhaltergesellschaft beseitigte eine Revolution für lange Zeit eine Herrschaftsform der Ausbeutung und wies einen Ausweg aus dem bis dahin unbesiegbaren System von Feudalaristokratie, Kapitalismus, Ausplünderung und Krieg. Diese Revolution sorgte in ihrer Folge dafür, dass mit ihr die Menschen in Russland erstmalig in nunmehr würdiger und ausbeutungsfreier Form das taten, was Karl Marx als „die erste geschichtliche Tat“ bezeichnete: Sie nahmen die Erzeugung der Mittel zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse, die Produktion des materiellen Lebens selbst in die Hand. Dies wurde gleich zu Beginn deutlich, als der Allrussische Sowjetkongress nach der Enteignung der Gutsherren und Kapitalisten seine berühmten drei Dekrete (über den Frieden, über Grund und Boden und über die Rechte der Völker Russlands) beschloss.
 
In der Folge gelang es den Sowjetmenschen und ihrer Roten Armee nicht nur, die konterrevolutionären „Weißen“ zu schlagen, sondern auch, die vierzehn ausländischen Interventionsarmeen aus dem Land zu jagen, die seit 1919 Seite an Seite mit ihnen kämpften. Was diese Armeen dort wollten? Zu gefährlich schien den europäischen Mächten, den USA und Japan die bolschewistische Entwicklung. Und zu verlockend war es den Interventionisten, im Chaos dieses Krieges das nordrussische Holz, die Kohle des Donezbeckens, das Gold Sibiriens und das Öl des Kaukasus unter ihre Kontrolle zu bringen, also: es rauben zu können.
 
Doch die neu erworbene Freiheit in Russland wurde durch die Volksmassen unter gewaltigen Opfern verteidigt, bevor 1922 die Sowjetunion gegründet werden konnte. Obwohl sie anfangs noch in das Nachkriegs-Chaos verstrickt waren und sich auch danach pausenlos weiteren terroristischen Attacken sowie zahlreicher Sabotage-Akte erwehren mussten, gelang es den Sowjetmenschen dennoch, binnen zwanzig Jahren eine enorme Entwicklung zu bewerkstelligen. Zum Beispiel führte die sozialistische Industrialisierung zwischen 1930 und 1940 zu Zuwachsraten der Industrieproduktion von jährlich durchschnittlich 16,5%. Und durch Investitionen in die Landwirtschaft und die Kollektivierung wurde, trotz des fortbestehenden Klassenkampfs auf dem Land (1931-32), die Agrarproduktion binnen zehn Jahren enorm gesteigert. So lag die Getreideproduktion 1931 noch bei 69,5 Mill. Tonnen, 1937 aber betrug sie bereits die Rekordsumme von 120,9 Mill. Tonnen.
 
Es war der Genosse Stalin, der in seinem Artikel in der Prawda (Nr. 255 vom 6.-7. November 1927) formulierte: „Die Klasse der Lohnsklaven, die Klasse der Gehetzten, die Klasse der Unterdrückten und Ausgebeuteten ist zum ersten Male in der Geschichte der Menschheit zur Stellung einer herrschenden Klasse emporgestiegen, und ihr Beispiel wirkt ansteckend auf die Proletarier aller Länder. Das bedeutet, dass die Oktoberrevolution eine neue Epoche eröffnet hat, die Epoche der proletarischen Revolutionen in den Ländern des Imperialismus.“
 
Zustimmung – genau das tat sie! Zwar ist die Sowjetunion nach 70 Jahren ihres Bestehens wieder zerstört worden. Die Ursachen dafür sind bekannt: Weder der deutsche Faschismus mit seinem fürchterlichen Vernichtungs-Feldzug noch der nachfolgende „westliche“ Imperialismus mit seiner kräftezehrenden Politik der Kriegsdrohung vermochten es, den ersten Arbeiter- und Bauernstaat in die Knie zu zwingen. Seine Zerstörung konnte vielmehr nur von innen heraus erreicht werden, nämlich durch die Aufgabe der Prinzipien, die ihn ab 1917 zum Leben erweckt hatten.
 

Es war die immer stärkere Preisgabe des Marxismus-Leninismus mit seiner wissenschaftlichen Herangehensweise an die Fragen des sozialistischen Aufbaus, die letztlich zum Aus führte. Jedes Quentchen weniger an Wissenschaftlichkeit, an ebenjenen Prinzipien und Erkenntnissen, die Marx, Engels, Lenin, Stalin und in ihrer Folge so viele Wissenschaftler formuliert hatten, führte vor allem ab Ende der fünfziger Jahre scheibchenweise zur Restauration der alten Gesellschaft, des Kapitalismus. Denn ohne die Chruschtschows und (nachfolgend) Gorbatschows mitsamt ihrer Gefolge, mitsamt ihrem Revisionismus und dessen die Gesellschaft lähmenden Folgeerscheinungen wäre es für den Imperialismus wohl sehr viel schwieriger gewesen, in der UdSSR seine Konterrevolution durchzusetzen. Das war auch Stalin klar. Bereits 1938 hieß es weitblickend in der von ihm mitverfassten Geschichte der KPdSU(B) – Kurzer Lehrgang: „Man darf nicht zulassen, dass es im Führungsstab der Arbeiterklasse Skeptiker, Opportunisten, Kapitulanten und Verräter gibt. …Es ist im Inneren, dass sich Festungen am leichtesten erobern lassen.“ (Ausgabe im Verlag Neuer Weg, Berlin 1945, S. 435/6).

Martin Emko, Playa Guardalavaca (Kuba), 0911.2016


Mit Interesse lese ich die Lesermeinungen. In vielen Punkten stimme ich mit anderen überein. Doch eine Frage an den Genossen Häupl bleibt. Er spricht von der Schlampigkeit der Kommunisten wie ein Außenstehender. Ist er kein Kommunist mehr? Wie auch ihm bekannt ist kämpft die KPD sür eine einheitliche kommunistische Partei in Deutschland und auf der Grundlage des Marxismus/Leninismus, übrigens die einzigste Partei, die das in ihrem Programm hat. Wann schließt er sich diesem Kampf an? Viele Angebote von uns dazu blieben unbeantwortet.

Jürgen Geppert (KPD), Westerhausen, 10.11.2016


Wir bedanken uns für die vielen Leser/innenbriefe und möchten in diesem Zusammenhang mitteilen, dass die Redaktion American Rebel eine Diskussionsveranstaltung mit dem Arbeitstitel:
„Wie gehen wir mit Stalin um„.
plant.
Zeit/Ort: Freitag, 13. Januar 2017, 19:00 Uhr in Berlin-Friedrichshain (genauer Ort wird noch mitgeteilt).
Dafür suchen wir nicht nur viele Besucher/innen, sondern auch Referenten/-innen zu verschiedenen Themen.
Näheres per eMail AmericanRebel@gmx.de.

Nico Diener, (Redaktion American Rebel), Kiel, 10.11.2016


Entschieden distanziere ich mich von der hier realisierten Weise Stalin zu hofieren. In gleicher Weise wie Andrea Witte halte ich diese Vorgehensweise für unvereinbar mit dem eigentlichen Motto dieser Onlinezeitung „für Frieden, Humanismus, Völkerverständigung und Kultur“ und nicht im Sinne des amerikanischen Rebells Dean Reed.

Ingo Karras, Cottbus, 11.11.2016


Dass man sich mit Stalins Wirken auseinandersetzt, halte ich für sehr wichtig, wenn es kritisch geschieht. Hier wird jedoch ohne jeglichen reflektierenden Abstand, wie mir scheint sogar zustimmend, ein überlanger Artikel des Diktators widergegeben. Dass es sich bei ihm um einen Massenmörder unter dem Deckmäntelchen des Kommunisten handelt, der der kommunistischen Bewegung unermesslichen Schaden zugefügt, sie pervertiert hat, wird völlig außer Acht gelassen. Schon die unkritische Wiedergabe bei American Rebel eines Berichts des „Zeitzeugen“ und Stalin-Bewunderers Enver Hoxha, der sein Volk auf schlimmste Weise knechtete und dem man kein Wort glauben darf, war unerträglich. Schlimmer ist, dass diese „Ausrutscher“ im Namen von Dean Reed geschehen, der als echter Sozialist die Menschen liebte und sich engagiert für ein besseres Leben besonders der sozial Benachteiligten und gegen imperialistischen Größenwahn einsetzte. Wie sehr er fehlt, haben die jüngsten Ereignisse in seinem Heimatland gezeigt. Müsste Dean American Rebel lesen, würde er sich bei den genannten Beiträgen, die in seinem Andenken veröffentlicht werden, sehr schämen.
Ich bedaure sehr, dass die Onlinezeitung, die einmal „für Frieden, Humanismus, Völkerverständigung und Kultur“ angetreten war, jetzt diese Tendenz nimmt und bedaure auch, dass ich mit meinen Feuilletons gutwillige Leser auf diese Seite gezogen habe. Es soll nicht wieder vorkommen. Bei der gegenwärtigen Redaktion liefere ich keine Beiträge mehr.

F.-B. Habel, Berlin, 11.11.2016


Ich hatte schon als ganz junger Mensch einige Bücher von Stalin gelesen. Damals mit dem Wissen eines unerfahrenen und heranwachsenden Menschen. Meine Fragen konnten in der Schule nicht beantwortet werden. Wenn eine Antwort kam, dann mit Verweis auf seine Diktatur.
Nun sammelt der Mensch im Leben Erfahrungen, vergleicht geschichtliche Vorgänge und kommt zu neuen Erkenntnissen. Durch meine eigene MfS-Untersuchungshaft fielen mir alle Panzerplatten von den Augen und ich erkannte, wie sich denunzierte Kommunisten damals gefühlt haben mussten. Da fiel mir ein Gedicht aus der Schule über das Bauen ein und ich stellte mir neue Fragen.
Durch das Aufbegehren der Bevölkerung 1989 und viele Forderungen nach einem besseren Sozialismus war ich in der Lage, die Frage richtig zu beantworten, auf welcher Seite ich eigentlich stehe. Als der Oberevisionist Schabowski die Tore aufriss, war das Ende meines Mutterlandes besiegelt. Ja, Mutterland – denn die DDR war das Land der Mütter, der Frauen, da der Krieg die Männer regelrecht weggefressen hatte.
Durch Zufall bekam ich die 13bändige Stalinaugabe und studierte viele Seiten. Ich stellte fest, wenn das umgesetzt worden wäre, was dort geschrieben stand, hätte es den revisionistischen Verrat an den sozialistischen Prinzipien nicht geben können. Heute bin ich der Meinung dass es notwendig ist, Stalin seinen Platz in der Geschichte zurück zu geben, der ihm gebührt. Sein Verdienst und der de unter seiner Führung stehenden Partei war gewesen, den weißen Terror zu zerschlagen, das Land zu elektrifizieren, zu industrialisieren und dem Faschismus das Genick gebrochen zu haben. In den Augen der Kapitalisten sind das schlimmere Verbrechen als Hitlers Terror in Deutschland selbst oder seine Toten des Weltkrieges.
Einen Stalinismus im wissenschaftlichen Sinne gibt es nicht. Es gibt aber die guten wie auch die schmerzlichen Aufbaujahre zum Sozialismus, welche auch künftig beherzigt werden müssen. Mein Fazit, zurück zu Stalin und säubern wir uns selber von dem Schmutz der täglich über uns ausgeschüttet wird. Der Hauptfeind weltweit ist das Kapital und sein mörderisches System. Übrigens, warum ist Gorbatschow der Lieblingskommunist aller Ausbeuter? Diese Frage musste auch beantwortet werden.

Karl-Heinz Schulze, Sassnitz, 14.11.2016


Oktoberrevolution und Stalin. Den Artikel gerade gelesen. Die Einleitung war gut und das Erinnern an dieses wichtige Ereignis auch sehr lobenswert, aber Stalin zu zitieren, wenn überhaupt ihn noch zu Wort kommen lassen, dürfte man dies nie unzensiert machen, ist nicht nur unglücklich, sondern geschichtlich unüberlegt geschehen, eine Absicht will ich jetzt mal nicht unterstellen. So schließe ich mich Andrea und F.-B.Habel an, dass so etwas einfach nicht geht in einer von Humanismus geprägten Zeitung. Stalin hat sich, wie wir mittlerweile alle wissen, alles andere als als Menschenfreund und Humanist erwiesen und sich damit trotz aller anfänglichen fortschrittlichen Grundideen selber ins Abseits gestellt und da sollte er auch bleiben. Er, der selber keine anderen Meinungen, Ansichten u.s.w. zu- und dafür Menschen ermorden ließ und sich als ein solcher Despot, autoritärer Undemokrat, Massenmörder entwickelte, dürfte doch nie mehr undokumentiert zu Worte kommen, meiner Meinung nach.

Hella Scholz, Leipzig, 15.11.2016

 Comment 
on 30. Oktober 2016
Veröffentlicht in: Einheit, KP / KP-ML

IKMLPO

Kommuniqué der 22. Tagung der Internationalen
Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien
und Organisationen (IKMLPO)
.

Die Internationale Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO) hat ihre 22. Plenartagung im Oktober 2016 in Dänemark erfolgreich abgeschlossen. Sie war von einer starken politischen und ideologischen Einheit sowie einem revolutionären, optimistischen Geist gekennzeichnet. Trotz der permanenten anti-kommunistischen Angriffe der herrschenden Klasse, ihrer Lakaien und ihrer Medien konnte sie viele Fortschritte in der Arbeit der Parteien und Organisationen feststellen.

Die Konferenz schloss die Erstellung einer politischen Plattform ab und nahm sie an. Sie ist eines der grundlegenden Dokumente – gemeinsam mit der Erklärung von Quito und den Regeln der Konferenz. Die Plattform wird dazu dienen, der Formierung und der Stärkung der marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen auf allen Kontinenten eine Ausrichtung zu geben.

Die Konferenz studierte ausführlich und sorgfältig die gegenwärtige internationale Lage und die Verschärfung und Intensivierung aller Widersprüche des kapitalistischen und imperialistischen Systems. Sie beschäftigte sich mit der Fortführung der globalen ökonomischen Stagnation, der Vertiefung der Rivalität zwischen den kapitalistischen und imperialistischen Mächten wie den USA, der EU, Russland und China, der fortgesetzten Militarisierung und der Kriegspolitik und dem Anstieg der neo-liberalen Angriffe auf die Rechte, Reallöhne und Lebensbedingungen der Arbeiter und der werktätigen Massen. Wir befinden uns in einer Periode von großer sozialer und politischer Unruhe, der Instabilität der bestehenden Ordnung und ebenso eines anwachsenden politischen und wirtschaftlichen Kampfes der Arbeiter und des Volkes.

In verschiedenen Ländern werden vom Staat reaktionäre und polizeiliche Maßnahmen unter dem Vorwand des „Kampfes gegen den Terrorismus“ gegen die Kämpfe des Volkes angewendet wie z.B. in der Türkei nach dem versuchten Militärputsch, in Frankreich mit der Verlängerung des Ausnahmezustandes und dem neuen reaktionären Arbeitsgesetz oder in Ecuador mit dem Verbot der Lehrergewerkschaft. In Brasilien wurde mit Hilfe eines parlamentarischen Manövers von den Rechten eine Regierung eingesetzt, die alle sozialen Errungenschaften der Arbeiter, der Werktätigen und der Studenten angreift, die diese durch ihre Kämpfe errungen hatten. Die reaktionäre Regierung der Hindu-Partei in Indien hat ein Gesetz gegen die Arbeiter verabschiedet, was dazu führte, dass 150 Millionen Arbeiter einen zweitägigen Generalstreik wagten. Alle diese und weitere Entwicklungen wurden in der Resolution der Konferenz zur gegenwärtigen internationalen Lage analysiert.

Alle marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen bereiten in ihren Ländern Feiern zum 100. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution (1917-2017) in einem Umfeld vor, das nicht nur die demokratische sondern auch die proletarische und sozialistische Revolution auf die Tagesordnung setzt. Revolutionäre Situationen werden sich entwickeln. Daher erhält das Studium und das Wissen über die Errungenschaften der Oktoberrevolution für die Arbeiter, Bauern und die breiten Volksmassen eine neue Bedeutung. Die IKMLPO wird aus diesem Anlass eine Sonderausgabe ihrer Zeitschrift „Einheit und Kampf“ sowie anderes Material herausgeben, regionale Seminare, Konferenzen, Treffen und Feierlichkeiten organisieren.

Wir bekräftigen unsere Verpflichtung, noch härter an der Schaffung marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen zu arbeiten, wo es diese noch nicht gibt, und die existierenden zu stärken. Wir werden unsere Teilnahme am Klassenkampf und an den Kämpfen der Massen verstärken. Auf der Basis der Einheit der Arbeiterklasse und der Schaffung von Volksfronten werden wir gegen die neo-liberalen Angriffe, Kriege, Militarisierung, Faschisierung und die Schaffung von Polizeistaaten angehen. Auf der Basis des proletarischen Internationalismus werden wir unsere regionale und internationale Zusammenarbeit verstärken.

Lang lebe die Internationale Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen!

Oktober 2016, Dänemark
.

Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands
Kommunistische Arbeiterpartei Dänemarks (APK)
Kommunistische Partei Albaniens (KPA)
Kommunistische Partei Spaniens/ Marxisten-Leninisten PCE/ML
Kommunistische Plattform Italiens
Kommunistische Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF)
Organisation für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei Griechenlands (1918-1955)
Marxistisch-Leninistische Organisation Revolusjon Norwegen
Partei der Arbeit Türkei (EMEP)
Arbeiterpartei Tunesiens (POT)
Revolutionäre Kommunistische Partei Voltas (Burkina Faso) (PCRV)
Revolutionäre Demokratie Indien
Demokratischer Weg Marokkos
Kommunistische Arbeiterpartei der Dominikanischen Republik (PCT)
Kommunistische Partei Mexikos/ Marxisten-Leninisten (PCM/ML)
Kommunistische Partei Marxisten-Leninisten Venezuelas (PCMLV)
Kommunistische Partei Kolumbiens/ Marxisten-Leninisten (PCC/ML
Kommunistische Partei Marxisten-Leninisten Ecuadors (PCMLE)
Revolutionäre Kommunistische Partei Brasiliens (PCR)
Kommunistische Partei P
eru/ Marxisten-Leninisten (PCP/ML)
.

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar

 Comment 
on 7. Oktober 2013
Veröffentlicht in: Einheit, Revisionismus

Alfred Fritz (KPD)

Bericht vom Seminar zum Thema Revisionismus

Oktober 2013
.

Am 04.- 06. Oktober 2013 fand ein von der „Organisation für den Aufbau einer Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit-Zukunft“ organisiertes Seminar zum Thema Revisionismus in Berlin statt.
Teilnehmer waren: Vertreter des Veranstalters, des Kommunistischen Aktionsbündnisses Dresden, der Kommunistischen Partei Deutschlands, der Deutschen Kommunistischen Partei, der Kommunistischen Initiative (Gera 2010) und der Freundschaftsgesellschaft „Salvador Allende“

Alfred Fritz (KPD)

Es besteht ja Übereinstimmung, dass Revisionismus bürgerliche Ideologie ist, eine Strömung des Opportunismus in der Arbeiterbewegung, das theoretische Fundament opportunistischer Politik. Es ist symptomatisch, daß das Entstehen des Revisionismus mit dem Aufkommen des Imperialismus zusammen fällt. Der Sieg des Marxismus in der internationalen Arbeiterbewegung zwang die Bourgeoisie zu neuen Methoden des Kampfes gegen die revolutionäre Ideologie und Politik der Arbeiterklasse. Meiner Ansicht nach kann man von vier Etappen revisionistischer Angriffe gegen die Weltanschauung des Marxismus/Marxismus-Leninismus ausgehen:

  1. Unmittelbar nach dem Sieg des Marxismus in der Arbeiterbewegung durch Bernstein als ehemaliger Anhänger von Marx durch seine Angriffe auf marxsche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Philosophie (zurück zu Kant, für Evolutionismus, Ablehnung der Dialektik), in der Politischen Ökonomie (im Kapitalismus gäbe es kaum eine Konzentration in der Landwirtschaft, zyklische Krisen würden immer seltener, die Entwicklung gehe zum Plankapitalismus), in der Politik (Revision der Lehre vom Klassenkampf und Diktatur des Proletariats, Hineinwachsen in den Sozialismus auf friedlichem Wege)
  2. Nach der Oktoberrevolution erfolgten besonders Angriffe auf die Lehre Lenins als Verfälschung des Marxismus.
  3. Nach dem II.Weltkrieg und Herausbildung des sozialistischen Lagers wurden in Gestalt des modernen Revisionismus innerhalb der Kommunistischen Weltbewegung Theorien in Richtung der Verbesserung, der Erneuerung des Sozialismus als Eurokommunismus, gegen den sogenannten Stalinismus, entwickelt. Ab den 80iger Jahren (Gorbatschows „Perestroika und Glasnost“) erfolgte die systematische Untergrabung der revolutionären Einheit und Geschlossenheit im sozialistischen Lager, jede Führung eines Landes solle „selbst über den weiteren Weg des Sozialismus“ entscheiden. Mit der Anerkennung der Friedensfähigkeit des Imperialismus unter bestimmten Bedingungen, mit der Absage an die führende Rolle der marxistisch-leninistischen Partei und des demokratischen Zentralismus sowie durch die Vernachlässigung der Kollektivität der Leitungen wurde die Diktatur des Proletariats geschwächt Erneut erfolgen vielfältige Angriffe nicht nur auf Stalin, sondern vor allem auch auf Lenin durch einflußreiche Kräfte inder Partei Die Linke.

Die KPD steht zu ihrem Programm, in dem es u.a. heißt:
„Die Deutsche Demokratische Republik war das Beste, was die revolutionäre deutsche Arbeiterbewegung in ihrer bisherigen Geschichte hervorgebracht und geschaffen hat.“
Auch der neue Vorsitzende DKP, Patrik Köbele, erklärte kürzlich: „Wir stehen zur Aussage, dass die DDR bei all ihren Fehlern die größte Errungenschaft der Arbeiterbewegung Deutschlands war… Teile der Linkspartei neigen eher zu Entschuldigungen für das Gewesene gegenüber den Herrschenden.“

“Wer auf dieser fundamentalen Aussage nicht steht, hat einen verschleierten Blick auf Gegenwart und Zukunft unseres Kampfes, hat keinen orientierenden Durchblick. Darum enthält auch einer der 6 Punkte für das Zusammenwachsen von Kommunisten, der Punkt 5, diese Aussage zur DDR als das Beste, was die die revolutionäre deutsche Arbeiterklasse in ihrer bisherigen Geschichte erreicht hatte.

Die DDR hat Zeichen gesetzt, dass der Sozialismus möglich und besser sein kann:

Jeder hatte Arbeit, wir hatten keine Arbeitslosigkeit, keine menschenunwürdigen Hartz-IV Regelungen. Das Recht auf Arbeit war gesetzlich verbrieft. Die Bezahlung der Arbeit war entsprechend der Leistungen so geregelt, dass man davon den Lebensunterhalt bestreiten konnte, ohne Unterschied von Mann und Frau.

Wir kannten keine Bettler, keine Obdachlosenlosen, es bestand ein Recht auf bezahlbare Wohnung.

Kinder wurden in Krippen, Kindergärten und Schulen kostenfrei betreut und wuchsen sorglos und glücklich auf. Wir hatten ein Recht auf Bildung und ein vorbildliches Bildungssystem für Europa anzubieten, Bildung warvon den Kleinstenen bis zu Studenten kostenfrei.

Kranke wurden von Gesundheitseinrichtungen kostenfrei betreut, viele vorbeugende gesundheitliche Maßnahmen wurden ebenfalls kostenfrei durchgeführt, dadurch konnten bestimmte Volkskrankheiten (z. B. Masern) verhindert werden. Die Konzentration der gesundheitlichen Einrichtungen in Polikliniken erfolgte zur Erleichterung der Betreuung der Bevölkerung.

Kunst und Kultur stand allen Teilen der Bevölkerung bezahlbar zu.

Die Menschen hatten im täglichen Leben eine größere Freiheit und Mitbestimmung als heute, vor allem in den Betrieben mit Hilfe von Gewerkschaften. Jeder Werktätige war aufgefordert, an der Verbesserung von Produktionsprozessen mitzuwirken. Die weit verbreitete Losung „Plane mit – Arbeite mit – Regiere mit!“ war keine leere Phrase.

Die Kollektive in den Betrieben und die Hausgemeinschaften in den Wohngebieten sowie in gesellschaftlichen Organisationen waren vom Zusammengehörigkeitsgefühl und gegenseitiger Hilfe sowie von gemeinsamen freudigen Erlebnissen geprägt.

Geborgenheit und Sicherheit auch im Alter waren gegeben.

Die DDR Bevölkerung lebte in Frieden, ohne Kriegseinsätze, in Freundschaft zu Nachbarvölkern. Auch die DDR als sozialistischer Staat trug durch ihre Friedenspolitik zu 40 Jahren Frieden in Europa bei. Faschistische Organisationen gab es in der DDR nicht, sie waren entsprechend dem Potsdamer Abkommen von 1945 und folglich auch in DDR Gesetzen verboten. Wir hatten eine der geringsten Kriminalitätsraten in Europa.

Diese und weitere Errungenschaften entstanden auf der Basis des sozialistischen Eigentums an den Produktionsmitteln, nämlich den im staatlichem Eigentum befindlichen Großbetrieben, dem kommunalem Eigent um der Betriebe der Daseinsvorsorge und den genossenschaftlichem Eigentum der Handwerker und Bauern. Dem Kapital war die Grundlage des Wirkens seiner Gesetze entzogen und folglich die ausschließlich auf Profit ausgerichtete Wirtschafts- und Gesellschaftsbeziehungen sowie die Aneignung des Profits durch Wenige. Die Politik des unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei organisierten Staates war auf die ständige Erhöhung des Lebensstandards der Bevölkerung ausgerichtet und auf die Sicherheit der Errungenschaften vor den ständigen Übergriffen der im perialistischen Hauptländer.

Da wird es an Zumutung für die DDR-Bürger und für humanistische Menschen empfunden, wenn in den Programmen bestimmter, sich kommunistisch nennender Organisationen, geschrieben wird: von einer „sozialfaschistischen SED, einer Partei der neuen Kompradoren- Bourgeoisie“, vom FDGB „als faschistische Arbeitsfront“, der „mit dem staatsmonopolistischen System verschmolzen“ war, dass „alles, „wie Fernsehen, Presse, Erziehungs- und Bildungswesen in den Händen der Bourgeoisie lag und zu Instrumenten der sozial verschleierten Unterdrückung der Werktätigen“ wurde, die DDR zu einem „Aufmarschgebiet des Sozialimperialismus gegen Westdeutschland/Westeuropa“ wurde, die „Mauer ein Verrat am Sozialismus und der Nation“ war. (Programm KPD Roter Morgen 1993/2005, KPD Aufbaugruppe 2011 und KPD/ML 2007). „Mit dem Machtantritt der Gruppe um Chruschtschow und nach dem XX. Parteitag der KPdSU wurden die Sowjetunion und andere sozialistische Länder, auch die DDR, die in einem Arbeitergefängnis verwandelt wurde, zu revisionistischen Ländern, in denen die Diktatur des Proletariats zerstört, der Sozialismus vernichtet wurde.“ (Roter Morgen 5/2008/ KPDA).

Diese formale unwissenschaftliche Einschätzung negiert völlig Gesetze des dialektischen und historischen Materialismus, der Lehre von Basis und Überbau, abgesehen davon, dass einerseits der Sozialismus geleugnet wird, er aber aber andererseits nunmehr angeblich vernichtet wurde.

In seinem Vorwort zu seinem Buch „Zur Kritik der Politischen Ökonomie“(1859) weist Karl Marx darauf hin, dass die Gesamtheit der PV (Produktionsverhältnisse), die einer bestimmten Entwicklungsstufe der materiellen PK (Produktionskosten) entsprechen, die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis bildet, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt und welcher bestimmten gesellschaftlichen Bewusstseinsformen entsprechen. (S. 13)

Also zur Erinnerung: Ökonomische Struktur/Basis=

– Eigentumsverhältnis an Produktionsmitteln
– die sich aus ihnen ergebenden ökonomischen Beziehungen der sozialen Gruppen in der Produktion
– sowie die von den Eigentumsverhältnissen abhängigen Formen der Verteilung der Produktion.

Die Basis wird durch den Entwicklungsstand der Produktivkräfte bestimmt, wirkt aber aktiv auf sie zurück.
Es ergibt sich zunächst die Frage: Wie war die ökonomische Struktur/ die Basis in der DDR? Hatten wir denn in der DDR kapitalistische Eigentumsverhältnisse? Oder doch sozialistische Eigentumsverhältnisse? Konnten sich einzelne Produzenten das Produkt mit Profit aneignen? Oder unterlag das erwirtschaftete Produkt nicht Grundsätzen sozialistischer Verteilung mit dem Hauptteil der zentralen Abführung an den Staatshaushalt, ein Teil für die erweiterte Reproduktion, und auch ein Teil für soziale/kulturelle direkte Zweckbestimmung der Werktätigen des Betriebes. Wie waren die Beziehungen in der Produktion? Waren sie durch eine Ellbogengesellschaft, einer Individualisierung gekennzeichnet, oder durch gegenseitige Achtung und Hilfe in Brigaden/Kollektiven, kameradschaftliche Beziehungen in Produktionsberatungen, Wettbewerbsbeziehungen? Ich denke: Das Letzte trifft zu.

Was also die Eigentumsverhältnisse, Produktionsbeziehungen, Formen der Verteilung , die ökonomische Struktur angeht, kann ich keine revisionistischen Merkmale feststellen. Das schließt politische Fehlentscheidungen, wie die zeitweilige Vorrangstellung der Abteilung zwei vor der Abteilung eins sowie vom Klassenfeind inszenierte bewusste Falschorientierungen zur Schädigung der sozialistischen Wirtschaft nicht aus.

Fortsetzung folgt, die Formatierung des vorliegenden Textes von Hand ist sehr zeitaufwändig (siehe unten).
Lenin hat oft betont, dass die f
este ökonomische Basis der Diktatur des Proletariats
nur
die
verstaatlichte Großindustrie ist.
Und die existierte in der DDR. Warum soll es dann
keine Diktatur des Proletariats gegeben
haben? Ob sie gut oder schlecht oder in den
letzten Jahren durchlöchert war, ist eine andere Frage.
Zum Überbau
gehören bekanntlich die vom ökonomischen System,
von der Basis,
abgeleiteten politischen ,rechtlichen religiöse
n und moralischen Verhältnisse und deren
Einrichtungen, die ehe sie entstehen, ihren Weg durch das Bewußtsein der Menschen
nehmen. Deshalb hat Lenin diese zum Unter
schied von den ökonomischen/materiellen als
ideologische Verhältnisse bezeichnet.
Der Überbau in der Gesellschaft
übt in seiner
Wechselwirkung zur Basis eine relative Selb
ständigkeit aus. Viele Elemente des Überbaus
bestehen noch lange, überleben die alte Basi
s, sind zählebig, wie z.B. religiöse,
moralische, rechtliche , kulturelle Au
ffassungen und Gewohnheiten. Aber die
bestimmenden Elemente aus der Basis setzen sich immer mehr durch.
Wir entwickelten in der DDR:
– ein völlig neues Bildungssystem entsprec
hend der sozialistischen Anforderungen,
– neue Rechtsauffassungen im zivilrechtlic
hen Leben: ein neues Zivilgesetzbuch,
ein überarbeitetes Strafgesetzbuch,
ein Arbeitsgesetzbuch mit den inhaltlich neuen
sozialistischen Arbeitsverhältnissen,
ein in höchstem Maße demokratisches Gerichts-
verfassungsgesetz
– ein neues
Banken- und Kreditgesetz
– eine neue vom Volk getragene Verfassung,
– einen neuen Staatsaufbau der
Arbeiter-und Bauernmacht
und viele andere Rechtsvorschriften sowie staat
liche politische Maßnahmen, die auf das
gesellschaftliche Leben, auf Kunst und Literatu
r, und insgesamt auf die Basis , auf die
gesellschaftliche Beziehungen ein
wirkten und diese förderten.
Das Primat der Politik vor
der Ökonomie beim Aufbau des Sozia
lismus wird auch hier sichtbar.
Alle diese Elemente als revisi
onistisch zu bezeichnen, ist
weit gefehlt. Daß Elemente des
Revisionismus in die Politik und die Ideologie in der DDR besonders im letzten Jahrzehnt
eindrangen, ist unbesehen. Aber damit war die
DDR kein kapitalistischer Staat, kein vom
Revisionismus durchzogener Staat, war die Diktatur des Proletariats nicht
aufgegeben,aber geschwächt,insbesondere durch die zersetzende Wirkung
Gorbatschowser Politik und des Verrats, die sch
rittweise ihren Anfang nahm bereits mit
dem XX. Parteitag, zunächst mit der Verl
eumdung der Rolle Stalins, die mit der
Diskreditierung des Sozialismus
verbunden war, deren Auswirkungen
wir erst viel später in
der DDR praktisch wahrnahmen und spürten, denn
die 50iger und 60iger Jahre waren als
Jahre ökonomischen und politischen
Aufschwungs der DDR gekennzeichnet.
Prof. Dr. Götz Dieckmann erkl
ärte beim Kolloqium am 9.
März 2013:
„Es ist nicht w
ahr, daß nach Stalins Tod die Völker
der
Sowjetunion und der DDR –
also wir alle – an
nichts anderem bete
iligt waren, als
an einem Wate
n im Sumpf des Revisionismus.“
Einzelne revisionistische Erscheinungen/Zurückw
eichen im Klassenkampf im sogenannten
Interesse des Friedenskampfes, der Sicher
ung des Friedens, in einer Zeit höchst-
gefährlicher kriegerischer K
onfrontation mit der massiven Raketenstationierung und
Manöverzuspitzungen in den 80iger Jahr
en gab es speziell mit dem Dokument
„Der
Streit der Ideologien und die
gemeinsame Sicherheit“,
in dem dem Imperialismus unter bestimmten
Bedingungen Friedens
fähigkeit zuerkannt
wurde.
Objektiv revisionistische Entscheidungen 1989/90 waren eben auch:
– die Zurückweisung der Angebote sowjetischer Generäle am 13. Oktober 1989 durch
öffentliche Präsenz sowjetischer Armeete
ile einzugtreifen bzw.
beruhigend zu helfen.
– Dann war da der Befehl vom 8. Oktober 1
989 an den Leiter der BV Leipzig des MfS, auf
keinen Fall Gewalt gegen die Demonstr
anten anzuwenden. Was heißt Gewalt?
Verteidigung der Revolution ohne Gewalt? Gewalt
heißt ja nicht nur
schießen. In seinem
Buch „Gefängnisnotizen“ schätzt
Krenz in Auswertung der Lehr
en in Chile ein, daß die
herrschenden Klassen nie kampflos abtret
en werden. Warum aber machen wir das?
– die in der Volkskammer-Sitzung vom 1.12.1989 im Namen der SED- Fraktion erklärte
Aufgabe des Führungsanspruchs der SED
in der vom Volk der DDR gewählten
Verfassung .Die Parteiführung schon unter Wa
lter Ulbricht erkannte den revisionistischen
Kurs Chruschtschows mit der Verleumdung Stalins und seiner Leistungen und der damit
verbundenen Diskreditierung des Sozialismu
s und gefahrvollen Entwicklung. Sie
versuchte einiges unter der Decke zu halt
en im Vertrauen darauf,daß sich wieder
konsequente Kräfte in der Sowjetunion durch
setzen werden. Sie hielt also nicht genug
dagegen, so daß sich schleichend auf diesem und
jenem Gebiet vor allem in der Ideologie
und Kultur – also im Überbau- revisionistischeTendenzen einschleichen konnten.
Konkrete Erscheinungen und massive Auswirkungen
revisionistischer Politik in der SU
zeigten sich vor allem durch die Politik Go
rbat
schows mit Perestroika und Glasnost. Das
führte zur Spaltung in
für
und
gegen
Gorbatschows Politik bis in untere Ebenen der
Partei.
Infolge der mit Abrüstungs- und Friedens- Initiativen getarnten Politik der ideologischen
Aufweichung und der Übereinkommen mit
dem Klassenfeind, unterlegt mit der
angeblichen Beseitigung s
ogenannter Verkrustungen in den Ansichten alter
Führungsriegen, gab es zunehmend mehr Anhänger
für Gorbatschowser Politik als
Gegner. Infolge dessen gab es eine Frakti
on in der Parteiführung ,die sowohl
Leichtgläubigkeit wie bei Egon Krenz, wie au
ch aus mangelnder inner
er kommunistischer
Einstellung bei Personen, wie Schabowski, Sc
hürer, Tisch, Modrow umfaßte, die objektiv
revisionistisch war, und auch teilweise Verrat beinhaltete:
Fehler, Schwächen im Führungsstil führten letz
tlich auch von Prinzipien einer marxistisch-
leninistischen Partei weg, wie
die Kollektivität der Arbeit
der Leitungen/Führungsorgane als
ein grundlegendes Prinzip im Statut.
Im Programm der KPD heißt es zur DDR weit
er, um meine einleitenden Feststellungen
aus dem Programm abzurunden:
„ Wir können aber nicht die Augen davor versch
ließen, daß die Fortschritte oft geschmä-
lert wurden durch Mängel und Schwächen, dur
ch Fehler in der politischen Praxis, aber
auch durch bewußte wirtschaftliche Schädigung,
die der Stabilität der Partei und des
Staates entgegen wirkten. Das führte zu einem
Prozeß der Stagnation und des Zerfalls,
bis hin zur Niederlage der SED und des
von ihr geführten Staates, der DDR.“
Höhepunkt des Revisionismus in der DDR war die Zerschlagung der SED und die
Gründung einer revisionistischen Partei SED/PDS
/ Die Partei Die Linke, verbunden mit der
Unterstellung von Verbrechen der DDR und ihre Distanzierung hiervon sowie mit dem
Bruch des sogenannten Stalinismus.
Der kürzlich veröffentlichte Vortrag von Michael
Brie am 20. April 2013 in Leipzig strotzt
vor Revisionismus, i
ndem er nicht nur Stalin sonder
n vor allem Lenin, den Leninismus
angreift und selbst Marx und Engels unterstell
t, nicht das Verhältnis des Gemeinsamen
der Gesellschaftsmitglieder im Sozialismus/
Kommunismus zu dem Einzelnem zu Ende
gedacht hätten.
Der Spaltung der Linken 1914 wäre eine weiter
e Spaltung durch Lenin in Sozialismus und
Parteidiktatur gefolgt. Diktatur des Proletariats
wäre gleichzusetzen mit Diktatur der Partei.
Der Leninismus zerstöre Bedingungen für Gl
ück Freiheit und Güte. Er setzte die
Menschenvernichtung durch den Nationalsoziali
smus mit dem Sozialismus als Mittel zum
Ziel gleich. Staatseigentum an den PM
und wirkliche Demokratie
wären unvereinbar.

Alfred Fritz
on 23. Mai 2013
Veröffentlicht in: Allgemein

Sergej KREMLJOW (BRESKUN), Аргументы Недели», № 19 (361) vom 23. Mai 2013

Chruschtschow – der Mörder Stalins und der UdSSR

Stalin strebte politische und wirtschaftliche Veränderungen an
.

Der Führer der Völker der Sowjetunion wurde nicht von Lawrenti Berija ermordet, sondern von dem künftigen Anführer der Parteinomenklatur. Für diejenigen, die sich mit der Frage „Wer ermordete Stalin?“ beschäftigt haben, ist das Thema abgeschlossen. Doch eine einheitliche Meinung, wer dafür verantwortlich ist, gibt es darüber nicht. Zum Beispiel behauptet N. Dobrjucha (siehe «АН», №7 und №8, 2013), dass Berija den Mord Stalins organisiert habe. Nachdem zur Erforschung der Epoche Stalins und Berijas nicht wenig Zeit aufgewendet und darüber eine ganze Reihe von Büchern geschrieben wurden (einschließlich des Buches von J. Muchin „Warum wurde Stalin ermordet?“), kann ich dem Leser versichern, dass die Erklärungen über die Mitwirkung Berijas an der Ermordung Stalins nichts weiter sind als eine Fiktion.

Stalin strebte politische und wirtschaftliche Veränderungen an

Rätsel um den Tod Stalins gibt es zur Genüge, doch eines ist sicher: der Mord an Stalin entsprach allein den Interessen Chruschtschows. Nach Stalins Tod und nach der Beseitigung Berijas hat Chruschtschow sich – mit Unterstützung des verfaulenden Teiles der sowjetischen Elite – sehr schnell alles und alle unterworfen, und bald darauf tummelte er sich auf dem ganzen Planeten, angefangen von den Maisfeldern bis hin zum Sitzungssaal der UNO-Generalversammlung.

Übrigens hat Chruschtschow später tatsächlich seine Mitwirkung am Tod Stalins eingestanden. Auf der Kundgebung zu Ehren der ungarischen Partei- und Regierungsdelegation am 19. Juli 1963 erklärte Chruschtschow, als er über Stalin sprach: „In der Geschichte der Menschheit gab es nicht wenige grausame Tyrannen, doch sie alle sind durch das Beil umgekommen, so wie sie selbst ihre Macht auf dieses Beil stützten“… Diese Aussage ist im Russischen Staatsarchiv für Tondokumente fixiert.

So wurde seit der Zeit als der tschetschenische „rote Professor“ Awtorchanow zu den Deutschen überlief, um später den Amerikanern zu Diensten zu sein, der Mord an Stalin stets Berija „angehängt“ und jene mächtige Figur der sowjetischen Geschichte in ein blutiges Monster verwandelt, dessen Hände bis zum Ellbogen von Blut besudelt seien…

Trotzki beschuldigte Stalin des Todes an Kirow. Awtorchanow, N.Dobrjucha und andere beschuldigen Berija des Todes an Stalin. Doch für beide Fälle haben die Kläger einfach keine Begründungen. In dem einem Fall widerlegt sich N.Dobrjucha selber, wenn darüber schreibt, dass lange vor dem Ableben Stalins Veränderungen[1] vorbereitet wurden, und dass bei der Vorbereitung dieser Veränderungen Berijas Rolle groß war. Alles was recht ist, aber die Veränderungen wurden auf Initiative Stalins vorbereitet. Stalin hatte sehr wohl verstanden, daß es in der sowjetischen Führungsschicht vor dem Hintergrund der zunehmenden der Macht der UdSSR in der Nachkriegszeit vor allem ideell zu Verfallserscheinungen gekommen war. Und es waren sehr einschneidende Maßnahmen[2] angedacht – ohne Erschießungen, aber mit Schlägen in die Kniekehle.

Wenn es am Montag, den 2. März 1953, mit einem lebendigem und gesunden Stalin eine erweiterte Sitzung des Präsidiums des ZK der KpdSU gegeben hätte, so hätten eine ganze Reihe von „Genossen“ ihre führenden Sessel verloren, vor allem hätte der Minister für Staatssicherheit Ignatjew abtreten müssen, der erheblich das Vertrauen Stalins verloren hatte. Rapide wäre auch Chruschtschow abgestürzt – ihm gegenüber hatten sich bei Stalin zu viele Beschwerden angesammelt. Und nicht nur ihm gegenüber…

Ein politisches Kontrollorgan

Der Umfang des Artikels erlaubt es nicht, auf alle Kernpunkte einzugehen, und viele der wichtigsten Umstände kann man nur skizzieren. Nehmen wir nur beispielsweise die Rede Poskrjobyschews, eines Mitarbeiters von Stalin, auf dem XIX. Parteitag. Wenn man sie nicht durchdacht hat, wird man bis heute nicht verstehen, worum es dabei ging. Ich will hier nur auf einen kleinen Teil eingehen – einen besonders schrecklichen und bedeutenden: „Es gibt … Fälle, wo einige allmächtige Beamte, ihre Macht mißbrauchend, ein Strafgericht abhalten, indem sie direkt oder indirekt ihre Untergebenen Repressalien und Verfolgungen aussetzen. (Im folgenden einige Hervorhebungen von mir in Kursivschrift, S.K.) Aber allen ist bekannt, dass unsere Partei und ihr Zentralkomitee solche Würdenträger streng bestraft, wobei weder Dienstgrade, noch Titel, noch vorherige Verdienste eine Rolle spielen…“

Konnte Poskrjobyschew als betont unmerkliche und nicht unabhängige Person das so sagen, in einem Saal, wo die Parteispitze des Landes versammelt war? Nein, natürlich nicht! Das sagte Stalin durch den Mund Poskrjobyschews. Allein diese Rede hat sofort die ganze Moskauer Gerüchteküche in Aufruhr versetzt! Und die Feststellung konnte nur auf ein Mitglied der „Stalinmannschaft“ zutreffen – auf Chruschtschow[3]…

Da hatte zum Beispiel auch die Geschichte mit dem Brief des Zootechnikers aus dem Moskauer Gebiet, N.I.Cholodow, an Stalin eine Bedeutung. Darüber wird ausführlich in meinem Buch über den Tod Stalins berichtet, und zwar im Kapitel „Der Winter 1952/53… und was Chruschtschow befürchtete“. Nachdem Chruschtschow die Landwirtschaft des Moskauer Gebietes ruiniert hatte, hatte er zu befürchteten, dass Stalin eine Kommission des ZK beauftragen würde, um das Problem zu untersuchen. Aus irgendeinem Grunde wird auch die folgende Tatsache nicht durchdacht: Nach dem XIX. Parteitag war das leitende Büro gebildet worden: Stalin, Malenkow, Berija, Bulganin und Chruschtschow. Stalin führte die Beratungen mehrmals gerade in diesem kleinen Kreis durch – am 16. Dezember 1952, am 13. Januar und am 7. Februar 1953.

Die „geheimnisvolle“ Trojka[4]

Die beiden letzten Beratungen seines Lebens im Kreml am 16. und am 17. Februar 1953 hat Stalin nur mit einer „Trojka“ durchgeführt: Berija, Malenkow, Bulganin. Beide Male waren sie bis zu 15 Minuten bei Stalin. Das alles sieht wie eine äußerst vertrauliche Vorbereitung auf gewisse wichtige Handlungen aus. Und auf diese geheimnisvolle „Trojka“ müßte man ausführlicher eingehen. Am 26. Januar 1953 war der Beschluß des Büros des Präsidiums des ZK der KPdSU Nr. 214 gefasst worden: „Die Frage über die Beobachtung spezieller Arbeiten. Mit der Durchführung der Arbeit spezieller Organe für besondere Angelegenheiten wurde eine „Trojka“ aus folgenden Genossen beauftragt: Berija (als Vorsitzender), Malenkow, Bulganin.“ Formell hatte die „Trojka“ Verteidigungsprojekte zu betreuen, aber in der offiziellen Terminologie gibt es einen feinen Unterschied! Die Arbeiten zur „Atomforschung“ und über Raketen und Luftverteidigung wurden gewöhnlich als ‚spezielle Arbeiten’ bezeichnet. Der „Trojka“ aber wurde mit der Durchführung der Arbeit „spezieller Organe für besondere Angelegenheiten“ beauftragt.

War es notwendig mit der Arbeit solcher spezieller Organe für solche ‚besonderen Angelegenheiten’ drei Mitglieder des Büros des Präsidiums des ZK zu beauftragen? Die „Trojka“ war die um Chruschtschow reduzierte „Fünfergruppe“. Der wesentlichste Charakterzug dieser „Trojka“ bestand darin, daß drei Menschen legal miteinander konferieren konnten, ohne Verdächtigungen ausgesetzt zu sein: Berija, Malenkow und Bulganin. Und worüber sie konferierten, das wusste nur Stalin.

Angesichts des Gesagten sieht die „Trojka“ aus wie ein gewisses politisches Kontrollorgan, das augenblicklich zu einem leitenden Triumvirat der höchsten Machtvollkommenheit Stalins zu werden imstande ist. Tatsächlich hat die „Trojka“ die führenden „Fünf“ ersetzt und Chruschtschow aus der bevollmächtigen Führung hinausgeworfen. Zum Vorsitzenden der „Trojka“ hatte Stalin Berija ernannt. Allein die Tatsache der Bestimmung Beriias zum Vorsitzenden der „Stalinschen Trojka“ widerlegt alle Unterstellungen der Gegner Berijas – einschließlich der, daß Stalin angeblich eine „Jagd“ auf den „Großen Mingrel“[5] Berija unternommen habe.

Mit der „Trojka“ und deren „Zugpferd“ Berija hätte – bildlich gesprochen – der „Kutscher“ Stalin Russland in eine sehr attraktive Zukunft führen können, wo Ignoranten vom Typ eines Chruschtschow nicht eingespannt werden würden! Hat vielleicht gerade das Chruschtschow bis zur Panik beunruhigt?

Seltsame „Erinnerungen“ und Behauptungen

Dabei sind die „Erinnerungen“ des ehemaligen ersten Sekretärs des ZK der kommunistischen Partei Georgiens Mgeladse, dass Berija Stalin nach der Beerdigung angeblich mit Schmach bedeckt und ihn verhöhnt habe, keinen Pfifferling wert. Es genügt, Berijas „Briefe aus dem Bunker“ durchzulesen, die er nach seiner Verhaftung schrieb, um zu verstehen, daß er sich Stalin gegenüber stets voller Hochachtung verhielt. Als verlogen erweisen sich auch die „Erinnerungen“ Molotows, Berija habe während der Beerdigung Stalins auf der Tribüne des Mausoleums erklärt, dass er Stalin beseitigt und damit „alle gerettet“ habe.

Ebensowenig glaubhaft sind die Erzählungen über „die Leute Berijas“ zum Schutz Stalins. Zu den „Leute Berijas“ zum Schutz Stalins in den 50er Jahren kann man auch General Sergej Kusmitschjow (1908-1989) zählen. Doch gerade ihn hat Ende 1952 der Chruschtschow-Vertraute und Chef der Moskauer Staatssicherheit Ignatjew (er war gleichzeitig auch Abteilungsleiter des Personenschutzes des Ministeriums für Staatssicherheit!) mittels Degradierung aus dem Ministerium für Staatssicherheit im Innenministerium entfernt; und überhaupt wurde Kusmitschjow im Januar 1953 verhaftet. Vorbildlich ist, daß Berija, nachdem er ins Innenministerium zurückgekehrt war, Kusmitschjow befreit und zum Vorgesetzten des Personenschutzes des Innenministeriums der UdSSR ernannt hat.

Was ist aber die Behauptung N. Dobrjuchas wert, daß Berija, nachdem er das Ministerium für Staatssicherheit und das Innenministerium zu einem Ministerium vereinigte … die Kontrolle über das gesamte politische und wirtschaftliche Leben“ gewonnen habe? Was soll das für eine „politische Kontrolle“ sein! Die Politik bestimmte dort eine Gruppe von Leitern. Und die wirtschaftliche Kontrolle? Das erklärt sich aus einer Aufzeichnung Berijas vom 17. März 1953, der im Ministerrat der UdSSR – wohl wissend, wo er es vorschlug – sagte: „…die Führung anderer Ministerien aus dem Innenministerium an die produktionswirtschaftlichen Hauptverwaltungen, die Bauleitungen, die industriellen Unternehmen mit allen industriellen in ihren Bestand industriellen und Bauunterabteilungen, den Amtsräumen, den Nebenwirtschaften, den Forschungs- und Projektinstitutionen, mit den materiellen Ressourcen … zu übergeben.“ Den zehn Fachministerien wurde eine riesige Verantwortung, einschließlich der Gewinnung von Gold und Bernstein übertragen! Sind das die Handlungen eines Herrenmenschen und Egoisten, der davon träumte, das ganze Land in ein Arbeitslager, in einen Gulag zu verwandeln?

Wobei Berija auch auf einen Gulag verzichtete! Am 28. März 1953 wurde auf Antrag Berijas eine Verordnung des Ministerrates der UdSSR „Zur Übergabe der Arbeits- und Besserungslager und -kolonien vom Innenministerium an das Justizministerium der UdSSR“ angenommen.

Und was ist die Behauptung Anatoli Lukjanows wert, daß Stalin in der Person Ponomarenkos seinen Nachfolger gefunden habe? P.K. Ponomarenko (1902-1984) war eine Figur aus der zweiten Reihe. Angeblich arbeitete er als von Stalin vorgesehener Nachfolger ab 1948 in Moskau; er erschien aber nur drei Mal in dieser Zeit im Kremlkabinett Stalins. Alle drei Male – Ende 1952 – zu den gewöhnlichen Beratungen. Schon das beweist, dass Stalin Ponomarenko nicht in irgendwelcher besonderen Weise wählte. Im Vergleich zu Berija war Ponomarenko ein grauer Spatz gegenüber einem scharfsichtigen Falken!

So, und um nun mit den „Enthüllungen“ N. Dobrjuchas abzuschließen, sei noch erwähnt, daß die von ihm erfundene Geschichte von Onkel Nino Beriia, dem Emigranten Gegetschkori, noch durch die Ermittlungen des Chruschtschowschen Generalstaatsanwalts Rudenko verschmutzt wurde, in der die Details, die Gründe und Umstände einfach verzerrt wurden, und wo irgendwann offenbar auch „Verhörprotokolle“ Beriias verfaßt wurden.

Wer profitierte von der Ermordung Stalins?

Ja, Stalin fiel einer Verschwörung zum Opfer. Und da Stalin vielen im Wege war – sowohl innerhalb, wie auch außerhalb der UdSSR – ist es logisch zu vermuten, daß es nicht nur eine begrenzte, eigennützige Verschwörung Chruschtschows und Ignatjews gegen Stalin war, sondern eine kombinierte mehrschichtige Verschwörung. Aber die äußeren sowjetfeindlichen Kreise[6] benutzten Chruschtschow „im Dunkeln“ – er war ein heimlicher Hasser Stalins, doch wohl kaum ein verborgener Feind des Sozialismus. Niemand hat allerdings so viel zur Vernichtung des Sozialismus in der UdSSR getan, wie Nikita Chruschtschow.

Berija fiel knapp vier Monate und Malenkow, Molotow und Kaganowitsch fielen knapp vier Jahre nach dem Tode Stalins. Wer aus der näheren Umgebung Stalins hat nun vom Tod Stalins profitiert? Wer hat sofort, und wer hat für lange Zeit davon profitiert? Die Antwort ist eindeutig: Nikita Chruschtschow. Außer ihm hat wieder einmal der mit Stalin verbundene, egoistische Teil der Partei- und Staatsführung profitiert. Diese „Partei-Clique“ wurde nach einigem Erschrecken, das die nuklearen Bedrohung durch die USA hervorgerufen hatte, in dem Bewußtsein bestärkt, dass jetzt auch die Sowjetunion über einen „nuklearen Schild“ verfügt. Jetzt waren sie imstande, offen und ungehemmt, herrlich und in Freuden zu leben – Stalin hätte dabei nur gestört. Also, wurde Stalin getötet, wurde er vergiftet. Berija, der es verstand, energisch zu arbeiten, wurde von diesem Gesindel ebensowenig benötigt wie Stalin.

Und Stalin wurde eben nicht von Berija getötet, obwohl das Buch von Abdurachman Awtorchanow „Rätsel des Todes Stalins“ den Untertitel hat: „Berijas Verschwörung“. Awtorchanow treibt ein provokatorisches Falschspiel, denn natürlich hatte Berija zu der Verschwörung gegen Stalin keinerlei Beziehung. Außer den völlig offensichtlichen Gründen beweist das auch die logische Analyse, die wir nicht zum ersten Mal unternommen haben, aber – was soll man machen!

War Berija der Mörder?

Nehmen wir einmal an, Berija habe die Ermordung Stalins organisiert, nachdem er seine alten Beziehungen zu Ignatjew vom Ministerium für Staatssicherheit verwendet. Doch schon das ist wenig wahrscheinlich! Zuverlässige Leute im Personenschutz des „Ignatjewschen“ Ministerium für Staatssicherheit hatte Beriia sieben Jahre nach seinem Abgang aus „den Organen“ nicht. Eine Verschwörung gegen das Staatsoberhaupt kann nur dann irgendeine Chance haben, wenn sich der vollberechtigte Chef des Sonderdienstes damit befasst. Und nur er kann das alles auf die sicherste Weise vorbereiten: er kann allmählich die erforderlichen künftigen Vollstrecker mit entsprechenden persönlichen, biographischen und dienstlichen Daten auswählen, sie dann prüfen und an allen notwendigen Punkten aufstellen, und die Stalin und seiner Sache ergebenen Kader, durch sie zu ersetzen. Der Freund Chruschtschows, der Minister der Staatssicherheit und Abteilungsleiter des Personenschutzes des Ministeriums für Staatssicherheit Ignatjew hatte in diesem Sinn im Vergleich zu Berija unbeschränkte Möglichkeiten. Sogar Leonid Mletschin musste akzeptieren, dass Berija im Ministerium für Staatssicherheit nicht die Macht hatte, um Kaderauswahl des Personenschutzes für Stalin zu beeinflussen.

Doch wie gesagt – wir nehmen es einmal an! Nehmen wir also an, dass die Ignatjew unterstellten Kader den „Auftrag“ Beriias erfüllt hätten. Stalin ist tot, und Berija bekommt nun das vereinigte Ministerium für Innere Angelegenheiten in seine Hände. Jetzt wären also die Kader Ignatjews, die Stalin „im Auftrag“ Beriias beseitigt hätten, Berijas Kader. Wenn Berija – wie seine Hasser behaupten – angeblich die Machtergreifung angestrebt habe, so hat er nun diejenigen Wachleute zur Verfügung, die Stalin beseitigt und sich mit der Ermordung des Staatsoberhauptes die Finger schmutzig gemacht haben. Warum sollte er sie also nicht zum „Schutz“, sagen wir, von Chruschtschow oder Malenkow „abgeben“?

Berija ist also – nach diesem N. Dobrjucha – ein Verbrecher, der Stalin ungestraft getötet hat! Und die Straflosigkeit ermuntert und erhitzt … Nachdem er nun einen erfolgreichen Schritt unternommen hat, sollte sich Berija also beeilen und den nächsten Schritt tun – denn das Eisen soll man schmieden, solange es heiß ist! Und dabei muss sich Berija sehr umsichtig verhalten, das heißt: nichts tun, um seine Kollegen zu erzürnen, und insbesondere, keine Initiativen unternehmen, die sie aufregen oder verärgern.

Doch Berija benimmt sich gerade entgegengesetzt, wie sich ein Verschwörer verhalten sollte. Er sprüht vor den Ideen und Vorschlägen, mischt sich energisch und konstruktiv in die Wirtschaft, in die Außenpolitik, in die innere nationale Politik ein, aber er mischt sich öffentlich ein, indem er Vorschläge ins ZK einbringt! Und jedesmal sind seine Vorschläge so begründet, daß man sie übernehmen muss! Wahrlich – ein perfekter „Verschwörer“! Er sorgt sich um die Beseitigung neuer „tödlicher Krankheiten“, er liquidiert die Gulags und die Paßbeschränkungen für Hunderttausende Menschen, er bemüht sich um Projekte republikanischer Auszeichnungen für die Kulturschaffenden der Unionsrepubliken u.ä.

Und zum krönenden Abschluß all dessen führt einen ZK-Beschluß herbei über den Verzicht der Dekoration von Gebäuden zu Feiertagen und auf Demonstrationen mit den Porträts der Staatsführung… Kaum war Berija verhaftet, wurde dieser Beschluss wieder aufgehoben.

„Der Dummkopf“

Ganz anders zeigt sich das Verhalten des „Dummkopfs“ Chruschtschow. Wenn man seine Spuren verfolgt, so stimmen sie mit dem Schema der Verschwörung völlig überein.

  • Der erste Schritt – Stalin ist beseitigt. Man konnte ihn nur physisch beseitigen – politisch war er unerschütterlich. Chruschtschow sitzt „auf dem hohen Roß“, aber bis jetzt verhält er sich still und führt keine „Reiterkunststücke“ vor.
  • Der zweite Schritt – Berija ist politisch diskreditiert und physisch beseitigt. Dabei gelang es, durch ihre Beteiligung, fast die gesamte Partei- und Staatsspitze der UdSSR zu besudeln.[7]
  • Der dritte zerstörende Schritt Chruschtschows war der ХХ. Parteitag mit seiner politischen Diskreditierung Stalins und des tatsächlichen Schaffens Stalins, und das war die Sache des Neuaufbaus der sozialistischen Gesellschaft in Russland, der Schaffung von allseitig gebildeter, entwickelter, und deshalb freier Menschen.
  • Der vierte Schritt war die politische Beseitigung des „Stalinkernes“ in der obersten Führung des Landes: Molotows, Malenkows und Kaganowitschs im Jahre 1957.
  • Der fünfte und letzte Schritt, der unmittelbar von Chruschtschow unternommen wurde, war die Neutralisierung der inkonsequenten Reste des „Kerns“: Bulganins, Woroschilows, Perwuchins, Saburows und schließlich die „Zähmung“ Mikojans…

Heute kann man erkennen, dass diese „Kette“, die durch eine Reihe neuer „Glieder“ ergänzt wurde, uns zu den Beloweschsker Abkommen von 1991 geführt hat, lückenlos und wirksam aufgebaut wurde.

Konnte Chruschtschow, dieser wenig kluge, nur schlaue und zugleich böse, rachsüchtige, selbstherrliche und nicht allzu fähige Mensch diesen weitreichenden Algorithmus nicht verstehen, die Perspektive nicht erkennen? Er war der Mensch, welcher zur Personifikation des trüben Begriffes „Voluntarismus“ wurde. Nein – diese kluge Reihenfolge der miteinander eisern verketteten Schritte konnte Nikita Sergejewitsch selbständig nicht in den Kopf kommen. Dazu war Chruschtschow kein bewusster Feind des Sozialismus. Chruschtschow wurde blindlings und ohne sein Wissen als „sehr geehrter Nikita Sergejewitsch“ zum Totengräber der Sache Lenins, Stalins, des Schaffens von Millionen Bürger der UdSSR gemacht. Er wollte er sich nur auf dem Gipfel der Macht festhalten, sich später an Stalin rächen und Stalin verdunkeln. Wenn Berija in der nachstalinschen UdSSR in der Parteiführung verblieben wäre, hätte Chruschtschow das nicht tun können, oder genauer gesagt, mit Berija hätte der egoistische und sich zur „fünften Kolonne“ formierende Teil der Parteinomenklatur ins Gebäude der UdSSR nicht jene Systemminen verbringen können, die seit jenen Abenteuern des Neulands den Sozialismus allmählich von innen her sprengen sollten.

Ich schrieb schon viel über Berija, und wie mir scheint, verstehe ich jetzt auch gut seine Natur. Berija war der Sache des Aufbaus eines starken sozialistischen Rußlands schon deshalb ergeben, weil nur in einer solchen „Supergesellschaft“, wie es die Sowjetunion ist, die Fähigkeiten Berijas als eines wirksamen Verwalters vollständig zur Geltung kommen konnten. Und Berija war, wie jeder beliebige aktive Mensch, daran interessiert, große Taten zu vollbringen! Das macht uns Chruschtschow und seine Resolutionen nicht verständlicher.

(Übersetzt und leicht gekürzt von H. Meißner)

Anmerkungen:
[1] Auf Initiative Stalins fand vom 3.-12. April 1952 in Moskau eine internationale Wirtschaftskonferenz statt, an der sich 680 Fachleute, Minister und Wirtschaftsexperten aus 49 Ländern beteiligten. siehe: http://sascha313.blog.de/2013/12/02/sowjetischer-rubel-anstatt-dollar-17184848/
[2] Stalin beabsichtigte, dem Politbüro die unmittelbare Verantwortung für wirtschaftliche Entscheidungen zu entziehen, Partei- und Wirtschaftsfunktionen voneinander zu trennen, d.h. die Einmischung von Parteifunktionären in wirtschaftliche Angelegenheiten zu unterbinden – was Chruschtschow dann rückgängig machte.
[3] Chruschtschow gehörte zu denjenigen, auf deren Konto in den 30er Jahren die meisten Erschießungen im Rahmen der ‚Repressalien’ kamen. Mehrfach handelte er auch während des Großen Vaterländischen Krieges hinter dem Rücken und entgegen den Weisungen des Obersten Befehlshabers
[4]unter einer Trojka versteht man in Russland ein Pferdegespann mit drei Pferden
[5] Mingrel – Bezeichnung für eine ostgrusinische ethnische Minderheit (L.P. Berija war Grusinier)
[6] …und natürlich profitierten von der Ermordung Stalins in erster Linie die USA und die Westmächte!
[7] Übrigens auf dem Juli-Plenum des ZK 1953, das nach der Verhaftung Berijas stattfand, gelang es nicht nur nicht, die Hunde auf Berija zu hetzen, sondern Chruschtschow wagte es auch nicht, ihm die Ermordung Stalins „anzuhängen“. Dabei wäre das doch für Chruschtschow ein bequemer Anlass gewesen, Berija zu beschuldigen! Statt dessen herrschte völliges Schweigen. Es ist klar warum: das Thema war ja sehr ja rutschig, und es wäre für den echten Verbrecher – nämlich Chruschtschows – sehr gefährlich gewesen, es aufzugreifen.

Hier auch als pdf-Datei: Chruschtschow Mörder Stalins

Siehe auch:
Sowjetischer Rubel anstatt Dollar???
Intrigen und dunkle Geschäfte: Gedanken und Hintergründe zum Mord an Stalin
Eine verbrecherische Rede
Der Bruch in der kommunistischen Bewegung
L.Pribytkowa: Die Demontage
Das Wesen des Revisionismus
Sowjetischer Rubel anstatt Dollar???

Klaus Hesse: Staatsstreich Nr.1 – Der Mord an Stalin.
In: Geschichte der UdSSR und der KPdSU, Teil. 1.3, S.357.
(pdf-Datei: http://data8.blog.de/media/521/6798521_3ad5b25d83_d.pdf)

oder: Klaus Hesse: Zur Geschichte der UdSSR:

on 25. Juli 2012
Veröffentlicht in: Allgemein

Zwei Veranstaltungen zur Einheit der Marxisten-Leninisten

Vorschlag der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit Zukunft
.

Am 5. und 6. Mai hatte die Kommunistische Initiative Gera 2010 zu einer Arbeitstagung in der Nähe von Berlin eingeladen. Die Tagung stand unter dem Eindruck des Todes des Genossen Georg Dorn, dessen jahrelangen Bemühungen um die Einheit der kommunistischen Bewegung gewürdigt wurde. Thema der Veranstaltung war ganz in seinem Sinn die Frage, wie man zu einer Einheit kommen könne. Genossen und Freunde der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands nahmen engagiert an der Tagung teil. Ob wohl es auch in wichtigen Fragen, wie der Beurteilung der Entwicklung des Revisionismus in der DDR, deutliche Unterschiede gab, verlief das Wochenende in einer solidarischen Atmosphäre und mit dem konkreten Ergebnis, gemeinsam ein Koordinationsforum zu schaffen, das auch anderen interessierten Organisationen und Personen offen stehen soll. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand, wie man den auffälligsten Schwachpunkt der kommunistischen Bewegung, ihre fast nicht vorhandene Verbindung mit der Arbeiterklasse, ihren Kämpfen und dem Volk überwinden könne. Es bestand Einigkeit, dass dies ein Schwerpunkt einer Zusammenarbeit sein müsse. Auch für die Differenzen sollen Wege und Mittel gefunden werden, sich darüber sachlich und auf materialistischer Grundlage auszutauschen. Die gesamte Tagung fand in einer optimistischen Atmosphäre und dem Willen, gemeinsam voran zu kommen, statt.

Am 9.6.12 hatte die KPD Rote Fahne zu einem halbtägigen Treffen zum Thema der Einheit der Marxisten-Leninisten nach Berlin eingeladen. Über 100 Teilnehmer/innen zeigten, wie groß das Interesse an dieser Frage ist. Auch hier nahmen Genossen und Freunde der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands teil. In einem Beitrag (siehe nebenstehende Rede) konnten wir unsere Vorstellungen darlegen. Dazu verteilten wir einen schriftlichen Vorschlag, wie man voran kommen könne. Unser Beitrag erhielt viel Beifall. Leider war bei der knapp bemessenen Zeit eine Diskussion gar nicht möglich. Die Zeit reichte nur dazu, dass verschiedene Organisationen und einzelne Genoss/innen kurze Stellungnahmen abgeben konnten. Die vielen Fragen und Probleme, die die Teilnehmer/innen bewegten, konnten so noch nicht einmal andiskutiert werden. Trotzdem war aus unserer Sicht dies ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen. In Zukunft muss jedoch darauf geachtet werden, dass ausreichend Zeit für eine vertiefte Diskussion vorhanden ist.

Weil keine Zeit für Diskussionen war und wir mit einzelnen Formulierungen nicht einverstanden waren, enthielten wir uns bei der Abstimmung über die Abschlusserklärung. Ebenso enthielten wir uns bei einer Resolution zu Syrien, die zwar korrekt die ausländische Intervention verurteilte, zugleich aber das Assad-Regime als legitim darstellte. Einer Resolution zur Unterstützung streikender griechischer Arbeiter stimmten wir zu.

Vorschlag der Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands/ Arbeit Zukunft

(Dieser Vorschlag wurde  auf beiden Veranstaltungen präsentiert.)

Es wird ein Koordinationskomitee gebildet.

Dieses tagt öffentlich. Das Komitee soll nicht per Beschlüssen sondern durch Diskussion und Überzeugung die Zusammenarbeit schrittweise verbessern. Es hat drei Aufgaben:

1. Klärung, was im Klassenkampf los ist und wo wir gemeinsam auftreten können.

2. Klärung der wichtigsten Differenzen und Schaffung von Möglichkeiten (Seminare, Schulungen), um diese Fragen sachlich und solidarisch zu bearbeiten.

3. Gegenseitige Hilfe und Solidarität. Das Komitee solle nicht per Beschlüssen sondern durch Diskussion und Überzeugung die Zusammenarbeit schrittweise verbessern.

Warum machen wir diesen Vorschlag?

Zu 1.
Die Kommunisten in Deutschland sind nur noch schwach in der Arbeiterklasse und im Volk verankert. Der Einfluss im Klassenkampf ist marginal. Zugleich greift das Kapital die Arbeiterklasse gnadenlos an. Hier ist es wichtig, gemeinsam am Klassenkampf teilzunehmen, die Kräfte zu bündeln.

Der gemeinsame Kampf schafft zudem Vertrauen. Es hilft sich kennen zu lernen und auch zu sehen, was jeder real für die Arbeiterklasse leistet.

Zu 2.
Wir haben sicher unter den revolutionären, kommunistischen, marxistisch-leninistischen Kräften in diesem Land viele gemeinsame Positionen. Dies gilt es herauszuarbeiten und festzuhalten. Darüber hinaus müssen aber auch die unterschiedlichen Positionen gesammelt und dann geklärt werden. So gibt es z.B. zur Frage des Revisionismus und der revisionistischen Entartung unterschiedliche Positionen. Wenn der Marxismus eine Wissenschaft ist – und das ist er – dann muss es beispielsweise möglich sein, wissenschaftlich fundierte Kriterien auszuarbeiten, was Sozialismus ist, was seine grundlegenden Kennzeichen sind. Dann muss es auch möglich sein, historisch zu überprüfen, wann und wie davon abgewichen wurde, welche Ursachen das hatte und zu welchen Konsequenzen das für den Charakter der Gesellschaft führte. Diese Klärungsarbeit erfordert eine Plattform für eine solidarische, sachliche Auseinandersetzung.

Zu3.
Aus unserer Sicht haben alle derzeit bestehenden Organisationen mit marxistisch-leninistischem Anspruch bedingt durch die Zersplitterung ihre Mängel und Schwächen, aber auch Stärken. Zudem sind die einzelnen Organisationen oft schwach und können sich gegen Angriffe des Klassenfeindes nur mit Mühe wehren. Das gilt noch mehr für Einzelpersonen, die sich derzeit wegen der Zersplitterung keiner Organisation anschließen. Hier können wir uns gegenseitig helfen und unterstützen. Das schafft Vertrauen und eine solidarische Atmosphäre. Es erleichtert die Überwindung von Vorurteilen und Hindernissen.
.

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar

 Comment 
  • Seite 11 von 12
  • « Erste
  • «
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • »

Neueste Beiträge

  • – Nachruf auf Ekrem Berkpınar
  • – Erklärung zum Austritt aus der Partei »Die Linke«
  • – Abschiedsbrief von Hans Modrow
  • – Bemerkungen zur unbefleckten Geburt bei der MLPD
  • – Zur Frage der revolutionären Gewalt

Kategorien

  • 100 Jahre Roter Oktober
  • Albanien
  • Allgemein
  • Andreas Grünwald
  • Andreas Habicht
  • Arbeoit Zukunft
  • BRD
  • Buchankündigungen
  • DDR
  • Die Sprache der Herrschaft
  • Diethard Möller
  • DKP
  • Ehrungen
  • Einheit
  • Einheit & Kampf
  • Engels
  • Fiete Jensen
  • Friedenskampf
  • Hosteni
  • International
  • Kommunistischer Aufbau
  • KP / KP-ML
  • Lenin
  • Literatur
  • Lothar Häupt
  • Lupo
  • Martin Emko
  • Marx
  • Nachruf
  • Parolengröler
  • Reformismus
  • Revisionismus
  • Stalin
  • Trauer
  • Trotzkismus
  • Umwelt

Archiv

  • August 2025
  • März 2022
  • Januar 2022
  • Dezember 2021
  • September 2020
  • Januar 2020
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • Januar 2019
  • Oktober 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • Oktober 2013
  • Mai 2013
  • Juli 2012
  • Januar 2011
  • November 2009
  • August 2002
  • April 2002
  • November 1999
  • März 1925

Links

Spendenaufruf

Arbeiterkampf

Hartz-IV-Nachrichten

American Rebel

El Cantor

Edition American Rebel

eBay-Shop American Rebel

You Tube Channel

Unser Kalender der Jahrestage und Ereignisse

Neues Projekt

Der Reaktionsbeirat

Kommunisten Online

Rote Hilfe e.V. Spendenaufruf

Autoren Login

  • Registrieren
  • Passwort wiederherstellen

Impressum
Datenschutzerklärung