René Wolf

Donald Trump und Adolf Hitler

„America first“ und „Deutschland über alles“
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René Wolf

Hitler war von der Leistungsfähigkeit des großartigen deutschen Volks überzeugt. Dagegen fiel ihm auf, dass dieses Volk nicht so lebt, wie es ihm eigentlich zustünde. Er begab sich also auf Recherche und entdeckte, dass volksfremde Körper den deutschen Volkskörper zersetzen. Juden und Kommunisten, Behinderte und Ausländer störten den nationalen Erfolg.

Trump ist ebenfalls von der Großartigkeit seines Volkes überzeugt. Es ist das beste Volk der Welt. Aber es gibt Schädlinge. National und international. Das ist nicht neu in der Ideologie der Herrschaft. Neu ist allerdings, dass sich ein Präsident für sein Volk einsetzt und dabei auf die Einheit von Herrschaft und Beherrschten setzt. American Workers sind alle. Vom Hilfsarbeiter bis zum Milliardär. Jeder von ihnen darf und muss sich in der Konkurrenz bewähren. Im eigenen Land und schließlich gemeinsam mit den anderen amerikanischen Patrioten gegen den Rest der Welt.

Trump muss erst gar nicht die globale Führungsrolle der USA beweisen. Er muss nur die Menschen und Institutionen bestrafen, die stören. Er selbst kennt- auch bei sich- nur einen Maßstab für die Wahrheit. Das ist der Erfolg.

Es gibt das gute Volk. Und Leute, die nur an ihren Reichtum denken. Das sagt ausgerechnet Trump. Eigentlich hört man diese Klage nur von armen Leuten. Doch der Präsident setzt sich für die Armen ein. Er verspricht, seine Macht, die er gegen das Establishment behauptet, dem Volke zu widmen. Das kennen wir auch von Hitler, der Juden als Parasiten am Volkskörper entdeckte.

Mit seiner Identität steht Trump zwischen Herrschaft und Beherrschen. Er macht, was die Beherrschten wollen. Damit gibt es gar keine Herrschaft mehr. Es gibt keine Untertanen mehr, nur noch Follower.

Worin aber besteht der richtige Volkswille? Er besteht in dem, was Trump dem Volk verordnet.
Und das ist viel besser als das, was Amerikas Führungskräften bisher getan haben.
Die haben eben nicht erkannt, was Trump erkennt: „Lange haben wir andere Länder reicher gemacht. Unsere Fabriken produzierten auswärts, ohne an das amerikanische Volk zu denken.“

Elend, das nicht sein muss

Das Elend ist für Trump eine nationale Schande. Nicht etwa das Problem der Armen. Elend übersetzt Trump in ein verletztes Recht. Nicht, wofür Menschen benutzt werden, ist seine Frage. Sondern warum sie nicht benutzt werden.
Und so wird die fehlende Einheit von einem tätigen Volk und dem Reichtum der Nation bemängelt. Armut passt gar nicht zu Amerika. Denn Amerika ist mitten in der globalen Konkurrenz konkurrenzlos in seiner Großartigkeit.

„America first“ ist so die amerikanische Übersetzung von „Deutschland über alles“.

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Über den Autor:  Redner, Schauspieler, Marxist, Familienverweigerer und Teilhaber einer offenen Zweierbeziehung (Polyamorist), Allesfresser (nonvegan). Autoverweigerer, Liegeradfahrer. Polemiker und Dekonstrukteur. Reserviert Liebhabern des Denkens seine ergaunerte Zeit zum Zwecke der Revolution und des schönen Lebens bis dahin.

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