Andreas Habicht, Málaga

Sparpolitik auch im spanischen Gesundheitswesen

Über die Sparpolitik im Gesundheitswesen in der Provinz Málaga
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Andreas Habicht

Das Gesundheitswesen ist wohl in allen kapitalistischen Ländern darauf ausgelegt, die Kosten, vor allen Dingen für die Betreiber und die Versicherungen, möglichst niedrig zu halten. So auch in Spanien, obwohl es hier, anders als in Deutschland, weitestgehend vom Staat, bzw. den autonomen Regionen betrieben wird. Dies hilft zwar den Versicherten, die Kosten erheblich niedriger zu halten, als dies in Deutschland der Fall ist, allerdings bedeutet dies natürlich keineswegs, dass hier nicht der Rotstift regiert.

In Spanien existiert für jeden Arbeitnehmer, auch für Selbständige, eine Sozialversicherungspflicht, die unter anderem die Behandlung in den “Centros de Salud”, den Gesundheitszentren (in etwa vergleichbar mit den Polikliniken in der DDR) ermöglicht. Diese Zentren, die flächendeckend vorhanden sind, werden, wie die Sozialversicherung ebenfalls von der jeweiligen autonomen Region betrieben.

Außerhalb der normalen Sprechzeiten existiert ein Notdienst, der meist allerdings auf minimalem Niveau betrieben wird. Dass darunter letztendlich die Notfallpatienten und auch das Personal dieser Zentren zu leiden haben, braucht wohl nicht weiter erwähnt zu werden.

Sicherlich dürfte sich diese Sparpolitik in ländlichen, strukturschwachen Gebieten besonders auswirken. Aus diesem Grunde findet (sicherlich nicht nur) in Álora (Provinz Málaga), jeden letzten Freitag im Monat eine Manifestation für ein zweites Notfallteam statt, die unter anderem vom Ortsverband der Izquierda Unida (spanische Linkspartei) organisiert wird. So setzte sich am vergangenen Freitag, 27. Oktober pünktlich um 18 Uhr der Demonstrationszug vom “Centro de Salud” (Gesundheitszentrum) bis zum Rathaus in Bewegung. Dort angekommen, fand eine kurze Ansprache statt, die mit dem Aufruf, an der nächsten Demonstration Ende November teilzunehmen, beendet wurde. Es bleibt zu hoffen, dass diese durchaus berechtigten Forderungen von den zuständigen Stellen erhört werden und die entsprechenden finanziellen Mittel bewilligt werden.

Bildnachweis: 2017 by Andreas Habicht, © alle Rechte vorbehalten
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