F.-B. Habel

500 Abrafakten

Heute erscheint das 500. Mosaik mit den Abrafaxen

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F.-B. Habel

Einmalig in der deutschen Presselandschaft: Heute erscheint das 500. Mosaik mit den Abrafaxen, jedes Heft ist ein Unikat. 125.000 fortlaufend nummerierte Exemplare wurden gedruckt. Wer seine Nummer einschickt, hat die Chance auf einen Gewinn. Die drei Hauptpreisträger werden als Comic-Helden selbst Teil der Geschichte. Weitere Preise sind Originalzeichnungen, Bücherpakete und signierte Drucke eines Abrafaxe-Gemäldes im Lukas-Cranach-Stil.

Das neue Heft lohnt sich auch wegen des doppelseitigen Wimmelbilds vom Wittenberger Marktplatz, auf dem 500 Mosaik-Figuren der Jahre 1976 bis 2017 versammelt sind – mitten unter ihnen auch die Mutter (Zeichnerin Lona Rietschel, heute 83) und der Vater (Autor Lothar Dräger, gestorben 2016) der Abrafaxe. Und dann gibt es im 500. Heft noch eine großformatige Beilage mit »500 Abrafakten«, in der man fast alles über die Helden erfahren kann, z. B. warum die anfänglich mitgeführte Muskete zu einem Aufstand der Zeichner führte, welche Prominenten im Laufe der Zeit in den Heften karikiert wurden (etwa Sylvester Stallone, Karl Lagerfeld, Charlie Chaplin oder die Olsenbande), oder auch, wie die Herstellung der Hefte abläuft.

Mittendrin Mutter und Vater der Abrafaxe: Wittenberger Marktplatz mit 500 Mosaik-Figuren der Jahre 1976 bis 2017
Foto: MOSAIK/Steinchen für Steinchen Verlag

Mit fast 40.000 Abonnenten in 37 Ländern ist das aus der DDR stammende Mosaik das erfolgreichste, komplett in Deutschland hergestellte Comicmagazin. In 23 Sprachen wurden die Abrafaxe-Abenteuer bislang übersetzt. 25 Mitarbeiter arbeiten vier Wochen an einem Heft, vier Monate ist der Vorlauf, jetzt wird schon die Novemberausgabe gestaltet.

Die Colorierung erfolgt seit einigen Jahren am Computer, sonst wird alles mit Hand gezeichnet. Zum Erfolg tragen sicher auch die Zeichenbretter bei, die aus dem Verlag Junge Welt zum jetzigen Domizil der Abrafaxe in Berlin-Westend, dem Mosaik-Steinchen-für-Steinchen-Verlag, mitgenommen wurden, wo sie bis heute in Verwendung sind.

Der Autor 2014 in einer Comic-Ausstellung
Foto: Andrea Witte

Gegenwärtig halten sich die zeitreisenden Abrafaxe bei Martin Luther in Wittenberg auf. Familie Cranach spielt eine wichtige Rolle, und Hausherrin Barbara wurde – so herzlich, wie Autor Jens U. Schubert sie schildert – ein Liebling der Leser.

Durchaus beliebt sind die Wissensseiten in der Mitte der Hefte. Auf spielerische Art werden historische Zusammenhänge oder Arbeitstechniken vermittelt – im Zusammenhang mit der Cranach-Werkstatt kann man beispielsweise den Geheimnissen der Malerei näherkommen.

Schon länger findet sich in jedem Heft mehrfach das »magische Auge«, über das man mit der App »Mosaik magic« per Smartphone Informationen und kleine Filme über die Zeichner abrufen kann. Die Reisen der Abrafaxe gehen in die Vergangenheit, aber das Mosaik ist für die Zukunft gewappnet.

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Erstveröffentlichung Junge Welt vom 27. Juli 2017, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors.
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Siehe auch American Rebel vom 5. 12.2015: »Gnome altern nicht. Den Abrafaxen zum 40.«

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